Optisch macht die Zitronenverbene zwar nicht allzu viel her, dennoch ist sie für Garten, Balkon und Terrasse eine Bereicherung. Denn der Zitronenstrauch verbreitet einen angenehm frischen und zitronigen Duft, den wohl jeder gerne riecht. Daher sollte das Kraut auch nicht in der hintersten Ecke des Gartens angepflanzt werden, sondern dort, wo Sie sich auch öfter aufhalten, also in der Nähe der Terrasse oder neben einer Bank. So können Sie den herrlichen Duft direkt in die Nase strömen lassen. Doch das ist nicht das einzige, was der Zitronenduftstrauch kann, denn die Blätter können gegessen werden und werten in der Küche zahlreiche Speisen auf.
Die Zitronenverbene gehört zu den Eisenkrautgewächsen und wird auch oftmals als duftende Verbene bezeichnet. In der Botanik hört sie auf den klangvollen Namen Aloysia citrodora. Ihre ursprüngliche Heimat ist Südamerika, hier vor allem die Länder Argentinien, Uruguay, Peru und Chile, wo sie bis zu 2 Meter groß wird und im Herbst das Laub abwirft. In unseren Breitengraden sieht das allerdings ein wenig anders aus, denn im Winter muss die Pflanze nach drinnen. Ende des 18. Jahrhunderts hat man den Zitronenstrauch dann auch nach Europa gebracht, wo er sich immer größerer Beliebtheit erfreut.
Zitronenverbene – ab in den Garten
Haben Sie einen hübschen und prominenten Platz für die Zitronenverbene ausgemacht, dann checken Sie noch schnell, ob der Standort warm, sonnig und geschützt ist. Ideal sind Standorte an der Hauswand, wo die Sonne gut hinkommt und die Wärme von der Wand gut reflektiert wird. So kann das Küchenkraut gut den Sommer über stehen, ehe es dann im Herbst mit kalten Nächten wieder nach drinnen geht. Ja, die Zitronenverbene ist nicht winterhart und sollte deshalb im Herbst wieder ausgebuddelt werden. Die Pflanze mag bedingt winterhart sein, wenn die Temperaturen allerdings unter -5 Grad sinken, dürfte sie das nicht überleben. Sie können es mit einem Winterschutz probieren, indem Sie Reisig, Laub oder Stroh anhäufen oder mit Vlies abdecken, aber machen Sie uns bitte nicht dafür verantwortlich, wenn sie im Frühling nicht wieder kommt. Möchten Sie sich das Aus- und Eingraben sparen, pflanzen Sie die Zitronenverbene gleich in einen Topf bzw. vermehren Sie die Pflanze.
Ansonsten braucht es wenig Pflege, lediglich beim Gießen sollten Sie nicht geizen und den Zitronenstrauch stets feucht halten. Düngen ist nicht unbedingt nötig, es wird allerdings empfohlen, der Pflanze alle 4 bis 6 Wochen ein bisschen Kompost oder Mist zu geben. Gedüngt wird dann von April bis August. Über den Sommer braucht sie keinen Rückschnitt, erst im Herbst sollten Sie zur Gartenschere greifen, dann wird die Pflanze bis kurz über dem Boden zurückgeschnitten und – wie oben beschrieben – entsprechend abgedeckt.
Zitronenverbene – ab in den Topf
Sofern Sie sich für eine Haltung im Kübel entscheiden, wird der Strauch im Herbst auf rund zwei Drittel zurückgeschnitten, ehe er ins Winterquartier kommt. Die idealen Überwinterungstemperaturen liegen zwischen 5 und 10 Grad. Stellen Sie die Verbene dunkel, wirft sie die Blätter ab, steht sie zu warm, treibt sie auch im Winter neu aus. Vergessen Sie nicht, die Pflanze leicht zu gießen. Den eigentlichen Rückschnitt führen Sie dann im Frühling durch, wenn sie bis auf die neuen Triebe eingekürzt wird.
Ernten können Sie die Blätter immer dann, wenn Sie sie benötigen. Dazu können einzelne Blätter einfach entfernt werden, alternativ schneiden Sie ganze Zweige ab. Die Pflanze wächst immer wieder nach, eine eigentliche Erntezeit gibt es also nicht. Möchten Sie die Zitronenverbene vermehren, dann gelingt dies vor allem über Stecklinge, die Sie im Spätsommer schneiden können. Schneiden Sie dazu rund 10 Zentimeter ab und entfernen Sie die untersten Blätter. Nun kommt der Steckling in Anzuchterde und wird regelmäßig gegossen. Im Frühling darf er dann in einen größeren Topf oder ins Beet umziehen. Eine Vermehrung kann aber auch über Samen oder Absenker stattfinden, ist in diesem Fall nicht immer von Erfolg gekrönt.
Zitronenverbene – gut zu wissen
- Die Blütezeit der Zitronenverbene findet ab Juli statt. Es entwickeln sich filigrane, weiße Blüten, die zu Rispen zusammenstehen und ebenfalls einen Zitronenduft verströmen.
- Besonders für Bienen und Hummeln sind die Blüten ein regelrechter Anziehungsmagnet. Andere Insekten, wie Stechmücken beispielsweise, finden den Geruch dagegen nicht so schön und meiden die Pflanze. Daher ist die Nähe zum Menschen sinnvoll, weil sie lästige Insekten abhält.
- Die Blätter der Zitronenverbene können roh gegessen werden, sie verleihen Desserts, Kuchen und Joghurt einen herrlichen Geschmack und Sie können damit auch Fleisch oder Salat verfeinern.
- Die Blätter lassen sich zudem trocknen und als Tee verarbeiten. Auch Duftsäckchen im Schrank sind sehr beliebt. Blätter und Blüten sollen zudem bei Schlaflosigkeit wirken und werden bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt.
- Die Pflanze ist äußerst robust und ist daher kaum anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Einzig Spinnmilben oder die Weiße Fliege können auftreten. Spinnmilben sind für helle Flecken auf den Blättern oder für graue Verfärbungen, hin und wieder verbunden mit größeren Gespinsten, verantwortlich. Die Weiße Fliege produziert ebenfalls helle Flecken auf den Blättern. Beide Schädlinge sind selten, kommen sie dennoch vor, sollten die befallenen Stellen entfernt werden.
Bilder: © cane