Wenn sich Wilder Wein an der Hauswand emporhangelt und große Flächen mit Blättern bedeckt, dann sieht das richtig toll aus. Vor allem im Herbst, wenn sich die Blätter rot verfärben, ist es ein wahrer Augenschmaus. Immer wieder kann man solch toll bewachsene Häuser finden. Soviel aber auch schon zu den positiven Dingen, denn irgendwann muss der Wein auch mal wieder runter. Spätestens dann, wenn das Haus renoviert werden muss. Ist das der Fall, sollten Sie viel Zeit und Geduld mitbringen. Der Grund: Die Pflanze hält sich mit vielen kleinen „Saugfüßchen“ an der Wand fest und verbindet sich mit dem Putz. Und da fangen die Probleme an.
Wilden Wein von der Hauswand entfernen
Relativ einfach ist es, die Weinranken zu entfernen. Die dickeren Äste werden einfach gekappt und können dann abgerissen werden. Allerdings bleiben nicht nur die „Saugfüßchen“ übrig, sondern daran auch oft noch kleine Ästchen. Nun könnte man direkt mit neuer Farbe darüber streichen, doch das sieht man und sieht – mit Verlaub – schrecklich aus. Das heißt: alles muss weg!
Möglichkeit 1: Abbrennen
Sofern das Haus keine Außendämmung hat, können Sie die Pflanzenreste mit einem Gasbrenner abbrennen, die Überreste müssen Sie dann noch mit einer Bürste entfernen. Danach kann neu gestrichen werden.
Möglichkeit 2: Hochdruckreiniger
Auch mit Druck kann man die Pflanzenreste entfernen, bei dieser Methode bleiben aber oftmals kleine Saugfüßchen übrig, die Sie dann mit einer Drahtbürste entfernen können.
Möglichkeit 3: Abschleifen
Hierzu können Sie eine Bohrmaschine nehmen, auf die Sie einen Drahtbürstenaufsatz setzen. So können Sie den Saugfüßchen auch Herr werden. Alternativ tut es ein Winkelschleifer mit einem grob gekörnten Aufsatz.
Möglichkeit 4: Essigsäure
Das Einweichen der Pflanzenreste mit Essigsäure oder verdünnter Salzsäure soll auch möglich sein. Hierbei müssen Sie die Saugfüßchen so lange einstreichen, bis diese aufschäumen, danach können Sie sie mit einer Bürste entfernen. Anschließend muss jedoch noch mit einem Hochdruckreiniger die Wand saubergespritzt werden. Dass dies nicht die umweltfreundlichste Methode ist, sollte klar sein.
Möglichkeit 5: Der Putz muss weg
Sofern der Wilde Wein so fest mit dem Untergrund verbunden ist, dass man ihn nicht mehr rückstandslos entfernen kann, sollten Sie den Putz abklopfen. Das ist natürlich eine der teuersten Methoden, da hier nicht nur gestrichen, sondern auch noch neu verputzt werden muss.
Diese fünf Methoden haben Sie, wenn Sie Wilden Wein von der Fassade entfernen wollen. Gehen Sie davon aus, dass Sie bei einem einstöckigen Einfamilienhaus, das nur von einer Seite bewachsen ist, durchaus mehrere Tage beschäftigt sein können. Möchten Sie ganz auf diese umständliche, langwierige und anstrengende Arbeit verzichten, dann sollten Sie Wilden Wein gar nicht erst an Wänden entlangranken lassen. Das erspart Ihnen viel Arbeit. Ist im Übrigen mit anderen Rankpflanzen, beispielsweise mit Efeu, nichts anderes.
Fazit: Entweder schön grün, dann dürfen Sie aber nicht maulen, wenn die oben genannte Arbeit auf Sie zukommt, oder sich mit den Pflanzen im Garten zufrieden geben.
Bilder: großes Bild ganz oben: © cmfotoworks | Adobe Stock (#42685351 – Wilder Wein an Hauswand);
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