Weiße Johannisbeeren – ein Genuss für kleine und große Schleckermäuler

Ob rote oder weiße Johannisbeeren – lecker und gesund sind sie beide. Allerdings sind die weißen Beeren deutlich weniger in den Gärten anzutreffen. Warum das so ist? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Vielleicht liegt es daran, dass weiße Johannisbeeren etwas unreif wirken. Und unreif bedeutet auch gleich sauer. Dem ist aber nicht so. Die weißen Beeren finde ich persönlich sogar leckerer.

Auch wenn weiße Johannisbeeren (Ribes sativa) optisch wie eine eigene Art wirken, wie es bei den schwarzen Johannisbeeren der Fall ist, trifft das hier nicht zu. Die Beeren haben lediglich eine andere Farbe als die roten Johannisbeeren.

Und den Vögeln ist es vollkommen egal, ob die leckeren Früchte rot oder weiß leuchten. Wenn Sie nicht schnell genug sind, fällt Ihre Ernte mau aus. Sie können natürlich einen Vogelschutz anbringen. Nur, dann packen die gefiederten Nützlinge ihre sieben Sachen und tummeln sich im Nachbargarten. Und Nützlinge halten die Schädlinge in Schach.

Sie können selbstverständlich auch noch einen weiteren Johannisbeerstrauch anpflanzen. Dann bleibt genug für Sie übrig. Und ein weiterer Vorteil besteht darin, dass mehrere Sorten die Ernte sichern, auch wenn rote und weiße Johannisbeeren selbstfruchtbar sind. Pflanzen Sie doch einfach weiße und rote Johannisbeeren zusammen.

Weiße Johannisbeeren
© Igor Sokolov – Fotolia.com (#60744656 – illuminated by sunlight redcurrant berries) Besonders wohl fühlen sich die weißen Johannisbeeren an einem hellen Plätzchen, der nicht den gesamten Tag über der prallen Sonne ausgesetzt ist.

Der optimale Standort für weiße Johannisbeeren im Garten

Dieses Stachelbeergewächs bevorzugt ein helles und leicht sonniges Plätzchen in Ihrem Garten. Ideal ist der Standort, wenn er nicht den ganzen Tag über der prallen Sonne ausgesetzt ist. Denn weiße Johannisbeeren fühlen sich auch im Halbschatten noch wohl. Man darf nicht vergessen, wo sich die wilden Vorfahren angesiedelt haben – nämlich unter anderem an Waldrändern.

Auch wenn es im April und Mai tagsüber schon recht warm sein kann, fällt das Quecksilber in den Nächten schon mal in den Minusbereich. Ausgerechnet in dieser Zeit blühen weiße Johannisbeeren. Und Johannisbeerblüten und Spätfröste passen einfach nicht zueinander. Schauen Sie beim Pflanzen, dass der Standort geschützt ist.

An dem ausgewählten Standort möchten die weißen Johannisbeeren einen tiefgründigen Boden vorfinden. Das Erdreich sollte zudem reich an Humus und Nährstoffen sein.

Die ideale Pflege für weiße Johannisbeeren im Garten

Da sich rote und weiße Johannisbeeren lediglich in der Farbe unterscheiden, handelt es sich bei diesem Beerenstrauch ebenfalls um einen Flachwurzler. Da sich die Wurzeln also dicht unter der Oberfläche befinden, liegt es an Ihnen, den Strauch optimal mit Wasser zu versorgen. Besonders kräftig können Sie an heißen Tagen gießen, wenn der Boden sehr trocken ist.

Damit die Feuchtigkeit nicht so schnell verdunsten kann, können Sie den Beerenstrauchab den Eisheiligen mulchen. Diese Mulchschicht dient als Verdunstungsschutz und hält die Feuchtigkeit im Boden. Zudem dämmen Sie damit „Unkräuter“ ein. So können Sie sich das Jäten sparen und dafür mit dem Nachbarn am Zaun plauschen.

Haben Sie zufällig Brennnesseln im Garten? Diese können Sie nicht nur für selbst angesetzte Brennnesseljauche verwenden, sondern auch klein geschnitten zum Mulchen der weißen Johannisbeeren. Natürlich können Sie auch klein geschnittene Gründüngungspflanzen verwenden oder auch Laub, Beinwell oder gar geschredderte Holzabfälle. Je nachdem, was bei Ihnen so anfällt.

Für das optimale Wachstum benötigen die Johannisbeeren Nährstoffe. Ab wann und womit Sie am besten diese Sträucher düngen? Nun, die erste Düngergabe geben Sie im Frühjahr. Aber erst, wenn der Johannisbeerstrauch mit dem Austrieb beginnt. Im Herbst können Sie erneut Nährstoffe zuführen. Ideal ist natürlich eigener Kompost. Wenn vorhanden, können Sie anstelle auch halbverrotteten Mist oder Holzasche vom Lagerfeuer verwenden. Und Brennnesseljauche ist ein hervorragender Dünger für rote und weiße Johannisbeeren.

Zur Gartenarbeit gehört auch der regelmäßige Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern. Wie Sie weiße Johannisbeeren am besten schneiden, können Sie in einem gesonderten Artikel nachlesen.

Weiße Johannisbeeren
© cane Hochstämmchen benötigen weniger Platz, tragen dafür deutlich weniger der leckeren Beeren.

Weiße Johannisbeeren pflanzen und vermehren

Diese Beerensträucher können Sie in der Regel als Topfware kaufen. Das macht das Pflanzen einfacher – weiße Johannisbeeren können fast das gesamte Jahr über gepflanzt werden. Nur dann nicht, wenn der Boden nicht frei ist. Ein idealer Zeitpunkt für das Pflanzen dieser Sträucher ist das zeitige Frühjahr. Und natürlich der Herbst, falls Sie im Frühjahr wichtigere Dinge erledigen müssen.

Für das Wachstum ist ein lockerer Boden notwendig. Bevor Sie den Beerenstrauch in die Erde setzen, sollten Sie die Erde entsprechend vorbereiten. Denn, wie erwähnt, handelt es sich um einen Flachwurzler. Und wenn sich die Wurzeln des eingewachsenen Strauchs breit machen, ist es vorbei mit gründlicher Bodenbearbeitung. Ansonsten würden Sie ja die Wurzeln, beispielsweise beim Unkrauthacken, verletzen oder gar zerstören. Für die Bodenvorbereitung können Sie übrigens tiefwurzelnde Gründüngungspflanzen verwenden. Lassen Sie also andere für sich arbeiten – zum Beispiel Sonnenblumen.

Wenn alles soweit vorbereitet ist, heben Sie nun ein ausreichend großes Pflanzloch aus. Damit der anwachsende Strauch gleich Nahrung findet, geben Sie noch ein wenig reifen Kompost mit in das Pflanzloch, dem Sie etwas Steinmehl untergemischt haben. Nun geht es ab in die Erde mit dem Beerenstrauch. Achten Sie beim Pflanzen auf die richtige Tiefe – weiße Johannisbeeren werden ein wenig tiefer gepflanzt, als sie vorher n dem gekauften Topf standen. Ganz wichtig beim Pflanzen ist, dass sich die untersten Triebknospen knapp unter der Gartenerde befinden.

So, nun sind Sie fast fertig. Jetzt geht es noch kurz ans Schneiden. Haben Sie die scharfe und saubere Gartenschere griffbereit? Prima! Denn nun erfolgt der Pflanzschnitt. Sie müssen nicht zimperlich sein, denn bei dem Pflanzschnitt können Sie die Triebe getrost um zwei Drittel zurückschneiden.

Bevor ich es vergesse: der Pflanzabstand. Schließlich sollen die weißen Johannisbeeren zu stattlichen Sträuchern heranwachsen. Und beim Ernten haben Sie sicherlich keine Lust, sich durch die Sträucher zu kämpfen. Weiße Johannisbeeren in der normalen Strauchform – es gibt ja auch Hochstämmchen – benötigen einen Abstand von 1,5 bis zwei Meter. Pflanzen sie reihen, lassen Sie als Zwischenraum zwei bis drei Meter. Die Hochstämmchen können Sie ein klein wenig enger setzen. Vergessen Sie beim Pflanzen nicht den Stützpfahl, den das Hochstämmchen benötigt.

Sie haben sich beim Rückschnitt überlegt, dass Sie Ihre weißen Johannisbeeren eigentlich gerne selbst vermehren möchten? Nur zu. Sie brauchen aus den einjährigen Trieben, die beim Rückschnitt anfallen, nur ein 15 bis 20 Zentimeter langes Stück unterhalb eines Auges abschneiden – fertig ist der Steckling. Anschließend schneiden Sie die Schnittfläche schräg ab. Dieser Steckling wird nun schräg in die Erde gesteckt. Lassen Sie ihn dort in Ruhe Wurzeln – im nächsten Jahr können Sie den kleinen Beerenstrauch dann verpflanzen.

Weiße Johannisbeeren und Pflanzpartner

Wermut gilt ja nun als schwieriger Geselle in der Mischkultur. Keine Pflanze will so recht mit ihm. Die Johannisbeeren hingegen schon! Unterpflanzen Sie mit dem Wermut einfach Ihre Johannisbeersträucher. Denn dieser schützt die Johannisbeeren vor Säulchenrost.

Krankheiten an weißen Johannisbeeren

Da es sich bei den Johannisbeeren um Stachelbeergewächse handelt, ist es naheliegend, dass der Amerikanische Stachelbeermehltau nicht vorbeischlendert. Gerne macht er sich auf den Triebspitzen breit. Abhilfe schafft die Gartenschere. Schneiden Sie alle Triebspitzen zurück, die einen weißlichen Belag haben.

Weiße Johannisbeeren ernten

Der 24. Juni ist der Stichtag – in der Regel können Sie an diesem Tag die ersten reifen Früchtchen naschen.

Weiße Johannisbeeren Sorten

Verschiedene Sorten der weißen Johannisbeere sind erhältlich: ‚Blanka‘, ‚Weiße Versailler‘, ‚Zitavia‘ oder ‚Weiße aus Jüterbog‘.

Erkundigen Sie sich beim Kauf in einer Baumschule oder einem anderen Fachgeschäft gleich nach resistenten Sorten.

Bilder: © Igor Sokolov – Fotolia.com (#60744656 – illuminated by sunlight redcurrant berries);
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