Es gibt Pflanzen in unseren Gärten, die gehören einfach irgendwie mit dazu. Man macht sich kaum Gedanken darüber, findet sie schön, weiß aber nicht, um welche Pflanze es sich dabei überhaupt handelt. Geht es Ihnen manchmal ebenso? Dann wird vielleicht auch die sogenannte Walzen-Wolfsmilch dazugehören. Vielleicht haben Sie sie ja sogar irgendwo im Garten angepflanzt – bevorzugt in Steingärten. Wollen wir uns diese Staude doch mal näher ansehen.
Die Walzen-Wolfsmilch, die auch myrtenblättrige Wolfsmilch genannt wird, gehört zu den Wolfsmilchgewächsen und stammt ursprünglich aus einem Streifen, der sich von Südeuropa bis nach Vorderasien (Iran) erstreckt. Ihr botanischer Name lautet Euphorbia myrsinites. Mittlerweile ist sie aber auch in unseren Gärten angekommen und fühlt sich hier sehr wohl, wenn einige Eckpunkte beachtet werden.
Walzen-Wolfsmilch: ein Steckbrief
Bei der Walzenwolfsmilch handelt es sich um eine sogenannte Sukkulente, also eine Pflanze, die Pflanzorgane zur Wasserspeicherung besitzt. So kann sie sich an bestimmte Boden- und Klimaverhältnisse anpassen. Zu diesen Pflanzen gehören beispielsweise auch Agaven, Amaryllis, Bromelien und Kakteen. Der Wuchs der Staude erreicht eine Größe zwischen 15 und 25 Zentimetern und eine Wuchsbreite von bis zu einem halben Meter. So ist sie als Bodendecker gerne gesehen und kann, weil sie steinige bis sandige Böden mag, gerne im Steingarten angesiedelt werden.
Die Blattfarbe besticht durch einen tollen Blau-Grünton, die Blüten, die sich von Mai bis Juli zeigen, sind gelb. Die Pflanze ist winterhart und behält auch in der kalten Jahreszeit ihre Blattfarbe, sodass sie auch im Winter ein toller Schmuck im Beet ist.
Walzen-Wolfsmilch: die Rahmenbedingungen
Die Walzen-Wolfsmilch ist relativ anspruchslos und pflegeleicht. Da sie aus warmen Gefilden kommt, sollte der Standort so sonnig wie möglich sein. Das Gießen beschränkt sich auf ein Minimum. Wie schon erwähnt, können Sukkulenten Wasser speichern, sodass auch längere Trockenperioden problemlos überstanden werden. Wenn der Boden sandig und kalkhaltig ist, hat er die besten Bedingungen.
Beim Pflanzen sollten Sie auf einen Mindestabstand von rund einem halben Meter achten, da sich die Walzen-Wolfsmilch doch recht ausbreitet. Wenn die Blütezeit vorbei ist, sollten Sie zur weiteren Pflege die abgeblühten Triebe auslichten. Das bewirkt, dass sich die Pflanze gut verzweigt und kompakt wachsen kann. Düngen ist bei der Walzen-Wolfsmilch nicht nötig. Und auch bei der Überwinterung müssen Sie nichts beachten, die Pflanze ist winterhart und immergrün – zurückschneiden müssen Sie sie nicht.
Walzen-Wolfsmilch: drei Arten der Vermehrung
Möchten Sie Ihre Walzen-Wolfsmilch vermehren, dann können Sie das auf drei unterschiedliche Arten tun:
- Aussaat
Nach der Blüte bilden sich kleine Samenkapseln, die Sie zur Aussaat verwenden können. Sammeln Sie diese ein und geben sie sie im Frühjahr direkt in die Erde. Natürlich können Sie sie auch im Topf vorziehen. Und wenn der Standort für die Walzen-Wolfsmilch perfekt ist, dann sät sie sich sogar selbst aus. - Teilung
Die Pflanze kann auch problemlos geteilt werden. Dazu die Wolfsmilch im Idealfall gegen Ende des Winters einfach ausgraben, in der Mitte teilen und wieder einpflanzen. Je nach Größe können auch mehrere Ableger gebildet werden. - Stecklinge
Wenn Sie die Vermehrung mit Stecklingen durchführen möchten, dann sollten Sie im späten Frühjahr damit beginnen. Schneiden Sie einen Trieb ab (Länge ca. 5 bis 10 Zentimeter) und geben diesen in Anzuchterde. Nach wenigen Wochen haben sich genügend Wurzeln gebildet, damit die Jungpflanze nach draußen kann. Alternativ können Sie den Steckling statt in Erde auch in ein Wasserglas geben und beobachten, wie sich die Wurzeln bilden. Vergessen Sie nicht, das Wasser regelmäßig zu wechseln.
Walzen-Wolfsmilch: Krankheiten und Schädlinge
Die gute Nachricht: Die Walzen-Wolfsmilch bietet Krankheiten und Schädlingen kaum einen Nährboden. Es könnte in ungünstigen Lagen sein, dass Echter Mehltau auftritt, der, ebenfalls wie die Pflanze, Sonne, Trockenheit und Wärme liebt. Stellen Sie dies an der Walzen-Wolfsmilch fest, entfernen Sie die befallenen Stellen und behandeln Sie den Rest mit einem Wasser-Milch-Gemisch im Verhältnis 8:1 oder mit Brennnesselsud.
Bei den Schädlingen könnten unter Umständen Blattläuse oder Thripse auftreten. Auch hier können Sie mit den gerade genannten Mitteln behandeln oder mit natürlichen Fressfeinden wie dem Marienkäfer oder der Schlupfwespe vorgehen. Das ist in der Regel aber gar nicht nötig.
Achtung: Die Walzen-Wolfsmilch ist giftig
Noch ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Die Walzen-Wolfsmilch enthält einen milchigen Saft, der für Menschen und Tiere giftig ist. Da sich dieser Saft auch in den Wurzeln, den Stängeln, den Blättern und den Blüten befindet, sind logischerweise auch diese Teile somit giftig.
Was bedeutet das nun für die Anpflanzung im Garten? Zuerst einmal sollten Sie sich giftige Pflanzen nicht in den Garten holen, wenn Sie kleine Kinder oder Haustiere haben, die sich auch im Garten aufhalten. Zum zweiten ist es bei der Arbeit mit der Walzen-Wolfsmilch wichtig, dass Sie Handschuhe tragen, sodass der Pflanzensaft nicht mit der Haut oder den Schleimhäuten in Berührung kommen kann.
Und diese Symptome können auftreten:
- Rötungen und Blasenbildung bei Hautkontakt
- Reizungen der Schleimhäute, im schlimmsten Fall Abbau der Schleimhaut
- Erbrechen, Durchfall, Magenschmerzen, wenn Teile verschluckt werden
- Rötungen und Irritationen, im schlimmsten Fall Erblindung, wenn der Saft ins Auge gelangt
- Bei sehr hohen Dosen kann es zu Lähmungen und Kreislaufschädigungen kommen
Daher: Arbeiten Sie immer mit Schutz und verzichten Sie auf die Walzen-Wolfsmilch, wenn Sie Kinder und Tiere haben.
Bilder: © cane