Auf Feldern sieht man sie immer wieder, auch auf Obstplantagen kommen sie zum Einsatz und nicht selten sogar im heimischen Garten. Und wir reden hier nicht von der holden Gattin, die mal wieder den Garten auf Vordermann bringt – auch wenn manche vielleicht sogar die Gestalt einer haben. Ob man nun eine Vogelscheuche braucht oder nicht, hängt davon ab, ob man Vögel vom Garten fernhalten möchte. In der Regel will das wohl niemand, außer, man hat gerade etwas frisch angesät.
Vögel lieben Samen. Wer hat nicht schon mal einen neuen Rasen gesät und musste wenig später feststellen, dass sich Vögel über den Grassamen hergemacht haben? Oder auch bei anderen Aussaaten, wie etwa Gemüse, ebenso wenn an Obstbäumen Äpfel, Birnen und Zwetschgen gerade reifen, sind Vögel nicht weit. Da kommt eine Vogelscheuche gerade recht.
Holz, Stroh, alte Kleider – fertig ist die Vogelscheuche
Möchten Sie aus gerade genannten Gründen Vögel aus Ihrem Garten fernhalten, dann können Sie sich eine Vogelscheuche fix und fertig kaufen oder Sie legen selbst Hand an. Eine Vogelscheuche bauen ist einfach, braucht nicht viel und macht auch noch Spaß. Ein paar Holzbretter bzw. Holzbalken, Stroh, alte Säcke oder Kleidung – daraus können Sie schon so einiges basteln.
Wichtig ist, dass die Vogelscheuche stabil im Boden verankert wird. Dazu brauchen Sie einen stabilen und etwas längeren Holzstab. Dieser wird so weit in die Erde gesteckt, dass die Vogelscheuche sicher steht. Nun befestigen Sie einen Querbalken mit Nägeln, Schrauben, Draht oder Kleber, damit ein Kreuz entsteht. Stabil muss es sein, denn jetzt wird die Vogelscheuche angezogen.
Damit es auch was gleich sieht, stopfen Sie nun etwas Stroh in Ärmel und Beine. Zum Abschluss können Sie dem Konstrukt auch noch einen Hut oder eine Mütze aufsetzen. Da eine solche Vogelscheuche – gerade im Garten – auch ein Gestaltungselement ist, sollten Sie sie hübsch machen. Geben Sie Ihr doch einen alten Besen in die Hand, vielleicht hübschen Sie die Klamotten auch noch ein bisschen auf. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass die Vogelscheuche nicht statisch ist, sondern sich ein bisschen im Wind bewegt, dass die Arme und Beine schlackern oder dass Sie etwas anbringen, was klappert. Vielleicht ein paar leere Dosen, eine alte Kette oder Tonscherben, die im Wind Geräusche machen. Denn Vögel stehen nicht auf Bewegung und Lärm. Aber denken Sie bitte auch an Ihre Nachbarn, nicht, dass es böses Blut gibt, weil diese sich durch das Geklapper gestört fühlen.
Seit wann es Vogelscheuchen gibt
Die Vogelscheuche und ihre Geschichte sind relativ alt. Wann genau es die ersten Vogelscheuchen gegeben hat, ist unklar, man geht aber davon aus, dass sie bereits nah am Beginn des Garten- und Ackerbaus eingeführt wurden. Schon damals bemerkte man, dass man etwas gegen die Vögel unternehmen musste, um eine reiche Ernte einfahren zu können.
Auch in der Literatur hatte die Vogelscheuche ihren Platz. So kam sie nicht nur bei William Shakespeare vor, sondern auch bei Heinrich Heine. Und 1854 bekam die Vogelscheuche durch Ludwig Tieck sogar einen eigenen Roman.
Bild: © Gorilla – Fotolia.com (#56212196 – Sunflowers and Scarecrow in the garden)