Schon mal etwas von Urgesteinsmehl gehört? Wer einen Garten hat, dem ist der Begriff vielleicht schon über den Weg gelaufen. Beim Urgesteinsmehl handelt es sich, einfach gesagt, um Gestein, das zu Mehl verarbeitet wurde. Und was soll das nun im Garten zu suchen haben? Nun, da sich in Gesteinen Mineralien wie Eisen, Kalium, Calcium und auch Magnesium verstecken, ist das Gesteinsmehl ein guter Dünger, der nicht nur den Pflanzen gut tut, sondern auch zur Bodenverbesserung eingesetzt wird.
- Eisen benötigen Pflanzen für die Fotosynthese.
- Magnesium ist wichtig, damit Pflanzen Eiweiße, Kohlenhydrate und Vitamine überhaupt verarbeiten können.
- Calcium und Kalium wird benötigt, damit Wasser transportiert werden kann.
Wichtig ist, dass Urgesteinsmehl besonders fein gemahlen ist, denn nur so können die Mineralstoffe vom Wasser aufgelöst und an den Boden abgegeben werden.
Urgesteinsmehl verbessert Gartenböden
Böden haben – je nach Beschaffenheit – mehr oder weniger Mineralstoffe. Hinzu kommt, dass Pflanzen diese dem Boden entnehmen und die Mineralstoffkonzentration somit abnimmt. Sie können also Gesteinsmehl zur Bodenverbesserung bedenkenlos einsetzen und auch Ihrem Gartenboden die nötigen Mineralien zukommen lassen. Besonders bei folgenden Böden ist dies empfehlenswert:
- Wenn Ihr Gartenboden sehr sandig ist, dann enthält dieser von Natur aus wenig Magnesium. Hinzu kommt, dass Wasser die Nährstoffe aus den oberen Bodenschichten ausschwemmt.
- Hat Ihr Boden einen niedrigen pH-Wert, ist er also sauer, können Sie mit Urgesteinsmehl gegenwirken. Dies sollten Sie dann tun, wenn der Boden einen pH-Wert von unter 6,5 aufweist und wenn Sie Gewächse anpflanzen wollen, die saure Böden nicht vertragen, beispielsweise Gemüse.
- Lehmhaltigen Böden können Sie Humus und gleichzeitig Urgesteinsmehl zugeben. Die Mineralien sorgen dafür, dass das Wachstum von Bodenbakterien und Pilzsporen verbessert wird.
Wenn Sie Urgesteinsmehl als Dünger verwenden, sorgen Sie dafür, dass die Struktur des Bodens positiv verändert wird. Dazu gehören unter anderem die Durchlässigkeit und die Wasserhaltefähigkeit. Pflanzen können Böden somit leichter durchwurzeln und brauchen weniger Wasser.
Die Verwendung der Urgesteinsmehl-Typen
Urgesteinsmehl kann aus unterschiedlichen Gesteinen gewonnen werden. Die gängigsten sind Basalt und Diabas. Weiterhin werden die Ausgangsgesteine Quarz, Granit, Lava und Zeolith verwendet. Da jedes Gesteinsmehl andere Inhaltsstoffe hat, werden sie auch unterschiedlich eingesetzt:
- Basalt und Granit werden eingesetzt, um alkalische Böden abzusäuern. Auch können diese beiden Gesteinsmehle zum Kompost gegeben werden, um die Mikrooranismen zu unterstützen.
- Diabas kann saure Böden verbessern.
- Lava ist gut für den Rasen und für starkzehrendes Gemüse, wie etwas Tomaten, Kartoffeln, Paprika oder Chili.
- Zeolith verbessert den Boden hinsichtlich des Speichervermögens. Dieses Urgesteinsmehl sollte jedoch nicht bei pH-Werten von über acht eingesetzt werden, da es sonst alkalisch wirkt.
So wird Urgesteinsmehl verwendet
Urgesteinsmehl richtig anwenden ist einfach und kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Geliefert wird es als trockenes Pulver – und so können Sie es auch verwenden. Dazu das Mehl einfach auf die Beete streuen und mit der Harke einarbeiten, sodass es rund drei Zentimeter mit Erde bedeckt ist. Sinnvoll ist es, dies an einem windstillen Tag zu tun und die Erde vorher zu wässern, da das Mehl sonst weggeweht werden könnte. Idealerweise düngen Sie mit Urgesteinsmehl einmal im Jahr, entweder im zeitigen Frühjahr, wenn der Boden schon abgetaut ist, oder im Herbst.
Urgesteinsmehl kann auch zusammen mit Flüssigkeit auf die Beete gegeben werden. Entweder geben Sie das Gesteinsmehl ins Gießwasser, noch besser in eine selbst angesetzte Jauche aus Brennnesseln oder Schachtelhalm. Nun einfach gießen und sich freuen, dass nichts staubt.
Rasen freuen sich ebenfalls über Urgesteinsmehl, das zusammen mit Kalk im Frühling ausgebracht wird. So wächst er besser und üppiger. Möchten Sie Gemüse oder Obst mit Urgesteinsmehl düngen, dann geben Sie das Mehl vor dem Säen zu Bohnen, Karotten oder Erbsen. Bei Beerenobst streuen Sie es zu den Wurzeln, bei Erdbeeren geben Sie es unter die Blätter.
Bei der Dosierung sollten Sie sich nach den Anleitungen auf der Verpackung richten. Als Regel gilt: Je sandiger der Boden, umso mehr Urgesteinsmehl kann er vertragen. Ein Richtwert ist 100 Gramm auf 10 Liter Erde.
Urgesteinsmehl – Tipps zum Schluss
Neben den positiven Auswirkungen auf Boden und Pflanzen können Sie Urgesteinsmehl auch für zwei weitere Dinge im Garten verwenden:
- Zur Schädlingsbekämpfung gegen Raupen und Schnecken werden die Pflanzen mit dem Gesteinsmehl bestäubt. Das mögen die Tiere gar nicht und suchen sich woanders etwas Leckeres – vielleicht beim Nachbarn?
- Geben Sie zum Kompost ein wenig Urgesteinsmehl, dann wird das organische Material schneller zersetzt und der Anteil an Mineralien erhöht.