Es gibt einige Verfechter, die auf Torferde schwören und für die es nichts Besseres gibt. Die scheinen sich damit allerdings nicht besonders intensiv auseinandergesetzt zu haben. Natürlich ist Torferde per se nicht schlecht für die Pflanzen. Gerade für diejenigen, die saure Böden lieben, wie etwa Pfingstrosen, Rhododendren, Primeln, Schwertlilien, Farne, Bergenien oder für die Küchenschelle, ist Torferde wie geschaffen. Allerdings geht es auch ohne! Und das sogar sehr gut! Und es gibt Alternativen. Torferde muss also nicht sein.
Warum sollte auf Torferde verzichtet werden?
Stellt sich für so manchen womöglich die Frage, warum man Torferde nicht verwenden sollte. Zwar ist sie gut für so manche Pflanzen, auf der anderen Seite aber nicht für den Boden, denn durch den Torf versauert die Erde, weswegen man zusätzlich Nährstoffe zugeben muss, um den Boden wieder zu entsäuern. Außerdem muss man Pflanzen in Torferde öfter gießen, da Wasser kaum gespeichert werden kann.
Diese beiden Punkte alleine wären noch nicht das schlimmste Übel. Viel schlimmer ist nämlich der Raubbau, der betrieben wird, um Torferde überhaupt abzubauen. Dazu werden ganze Moore trockengelegt, in denen sich über viele Jahrzehnte der Torf gebildet hat und der als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten gilt. Dieser Lebensraum wird durch den Abbau unwiederbringlich zerstört. Das muss nicht sein, wie wir finden, vor allem deshalb, weil keine Pflanze auf Torferde angewiesen ist und man günstige Alternativen findet – sogar im eigenen Garten.
Finger weg von Torferde!
Verzichten Sie deswegen bitte auf Torferde. Glauben Sie auch bitte nicht, dass torfarme oder torfreduzierte Erde besser sei. Dort beträgt der Torfanteil noch immer bis zu 80 Prozent. Greifen Sie stattdessen lieber auf Blumenerde zurück, deren Basis Kompost ist. Diese Erde ist genauso gut für Ihre Pflanzen und Sie haben einen großen Anteil daran, dass Torf aus natürlichen Mooren nicht mehr abgebaut wird.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie Kompost im Garten natürlich auch selbst herstellen. Eine kleine Ecke genügt für einen Kompostplatz, auf den alle Grünabfälle und Holzabschnitte kommen, die im Lauf des Jahres so anfallen. Natürlicher geht es nicht und die Umwelt wird es Ihnen danken!
Bilder: großes Bild: © rcfotostock – Fotolia.com (#65138560 – Enten im moor Tümpel im hohen venn);
kleines Bild: © contadora1999 – Fotolia.com (#68568439 – Torfabbau in der Lüneburger Heide)