Stellen Sie sich mal vor, Sie würden jeden Tag in nassen Schuhen herumlaufen. Da ist der nächste Schnupfen doch schon vorprogrammiert. Einen Schnupfen können Pflanzen nicht bekommen, nasse Füße und somit Staunässe mögen sie aber trotzdem nicht. Denn das kann dazu führen, dass Sie die längste Zeit gesunde Pflanzen hatten. Es ist also ganz besonders wichtig, dass das Wasser in Blumentöpfen oder Blumenkästen immer gut abfließen bzw. im Gartenboden versickern kann. Wie das funktioniert und wie Sie Staunässe vermeiden, das verraten wir Ihnen in den nächsten Zeilen.
Staunässe im Gartenboden
Nicht jeder Boden ist gleich. Der eine ist gut durchlässig, sandig und locker, dort brauchen Sie keine Bedenken aufgrund von Staunässe zu haben. Anders sieht es bei Böden aus, die sehr fest und lehmig sind. Hier kann das Wasser nicht gut abfließen und staut sich. Oftmals erkennt man das erst dann, wenn die Pflanzen absterben. Der Grund: Der obere Bereich des Bodens wurde einst beim Pflanzen der Blumen gegen neue Erde ausgetauscht. Zurück blieb der feste Boden, der – je weiter es nach unten geht – immer fester wird. Da sich Wurzeln meist nach unten bohren um Halt zu finden, stoßen sie in festen Lehmboden vor, den man von oben eben nicht erkennen kann. Beim Gießen, oder wenn es regnet, bildet sich somit Staunässe und der Teufelskreis beginnt.
Wie aber nun Staunässe im Garten beseitigen? Dazu sollten Sie natürlich die Bodenkonsistenz kennen. Das heißt: Schaufel her und graben! Ja, daran führt erst mal kein Weg vorbei. Achtung: Halten Sie immer ausreichend Platz zu den Pflanzen, um die Wurzeln nicht zu verletzen. Wenn Sie in einer gewissen Tiefe angekommen sind, dann geht es daran, die Erde erst einmal richtig gut zu lockern und anschließend mit Sand zu versehen. Diese Kombination macht den Boden durchlässig und Staunässe kann nicht mehr entstehen.
Idealerweise lockern Sie den Boden entsprechend schon beim Pflanzen der Blumen. Neben dem Beimischen von Sand können Sie auch eine Drainage „einbauen“. Diese kann zum Beispiel aus einer Schicht Kies bestehen. Eine weitere Möglichkeit wäre, einen Entwässerungsgraben zu ziehen. Das aber ist mit sehr viel Arbeit verbunden, denn der Graben müsste entsprechend tief ausfallen.
Staunässe bei Kübelpflanzen
Einfacher ist es da schon bei Kübelpflanzen. Staunässe verhindern Sie hier relativ einfach, indem Sie Töpfe nehmen, die unten ein Loch haben. So kann überschüssiges Wasser abfließen und alles ist paletti. Problematisch wird es, wenn Sie einen Übertopf nutzen, die bekanntlich keine Löcher haben. Aber auch hier kann man sich helfen.
Eine Drainageschicht aus Kies, Sand oder größeren Kieselsteinen ist – je nach Größe der Pflanze und des Topfes – möglich. Ebenso können Sie Pflanzsubstrat nutzen, wodurch ein weiterer Vorteil entsteht: Sie müssen nicht mehr so oft gießen, da das Substrat die Flüssigkeit speichert und nach und nach abgibt. Wenn die Pflanzen im Freien stehen und Regen ausgesetzt sind, ist ein Abfluss im Topf unerlässlich. Ansonsten können Sie Staunässe auch sehr gut über das Gießverhalten steuern. Alternativ den Übertopf oder den Untersetzer ausleeren, wenn sich Wasser darin gesammelt hat.