Der Schleier-Frauenmantel (Alchemilla mollis), auch Weicher Frauenmantel genannt, gehört zu einer artenreichen Pflanzengattung der Familie der Rosengewächse. Der Frauenmantel (Alchemilla) stammt ursprünglich nicht aus unseren Breiten, sondern aus Westasien sowie Südosteuropa.
In unseren Gefilden angekommen, hat sich der Schleier-Frauenmantel in vielen Gärten etabliert. Was nicht weiter verwunderlich ist. Denn die horstartige Staude ist nicht nur vielseitig, sondern auch anspruchslos. So ist die schnellwüchsige und dicht belaubte Staude rasch zu einer beliebten Pflanze im Garten geworden.
Sie können den Schleier-Frauenmantel als einzelne Staude pflanzen oder auch in Gruppen. Auch als flächiger Bodendecker, beispielsweise unter Gehölzen, findet dieser Frauenmantel Verwendung. Oder auch als Randeinfassung Ihrer Beete. Denn durch die schlichte Eleganz des Schleier-Frauenmantels werden die optischen Reize anderer Pflanzen nicht in den Hintergrund gedrängt.
Die Pflanzung dieser 30 bis 50 Zentimeter hoch wachsenden Staude als Bodendecker hat den Vorteil, dass die dicht belaubte Pflanze den Boden beschattet. So wird der Wuchs sogenannter Unkräuter auf natürliche Weise unterdrückt.
Und wenn das Wetter im Sommer mal wieder ein Trauerspiel ist, können Sie Ihren selbst gepflückten Blumenstrauß mit den Blüten des Frauenmantels aufpeppen. Von Juni bis September präsentiert die Staude ihre doldenähnlichen Blütenstände, die gelbgrüne Blüten tragen.
Der optimale Standort für den Schleier-Frauenmantel im Garten
Wie schon erwähnt, ist die frostharte Staude vielseitig einsetzbar – von einem Standort in der Sonne bis hin zum lichten Schatten ist alles möglich. Vorausgesetzt, dass der Schleier-Frauenmantel an diesem Plätzchen nicht zu großer Hitze und Trockenheit ausgesetzt ist. Ein vollsonniger Standort, an dem sich die Hitze staut, ist also ungeeignet für die Pflanze.
Egal, ob der Standort sonniger oder schattiger gewählt wird – der Frauenmantel bevorzugt einen frischen bis feuchten Boden. Dieser ist im Idealfall nährstoffreich. Der Boden kann auch gerne tonig oder lehmig sein.
Die ideale Pflege für den Schleier-Frauenmantel
Da der Schleier-Frauenmantel kein Freund trockener Böden ist, sollten Sie die Staude regelmäßig gießen. Halten Sie den Boden stets leicht feucht, vermeiden Sie aber Staunässe. Kurzzeitige Staunässe wird von der Staude toleriert – permanent wird der Frauenmantel Ihnen das übel nehmen.
Beim Austrieb im Frühjahr können Sie die Staude mit Nährstoffen verwöhnen. Dazu können Sie beispielsweise Hornspäne oder Kompost in die Erde einarbeiten.
Der Schleier-Frauenmantel gehört zu den Stauden, die sich gerne durch Selbstaussaat im Garten breit machen. Um der unkontrollierten Vermehrung vorzubeugen, sollten Sie die Blütenstände rechtzeitig rausschneiden. So verhindern Sie die Samenbildung.
Direkt nach der Blüte ist der ideale Zeitpunkt für einen radikalen Rückschnitt. Danach treibt der Frauenmantel erneut aus und belohnt Sie mit einer zweiten Blüte. Die zweite Blühperiode fällt allerdings nicht so üppig aus wie die erste. Sollten Sie den Schleier-Frauenmantel flächendeckend gepflanzt haben und unzählige Stauden stehen nebeneinander, müssen Sie nicht Pflanze für Pflanze mühevoll schneiden. Für große Flächen können Sie auch einen Rasenmäher verwenden. Im Herbst entfernen Sie dann die vergilbten Blätter der Pflanze.
Den Schleier-Frauenmantel vermehren und pflanzen
Den Frauenmantel können Sie entweder durch Teilung oder Aussaat vermehren. Da sich die Pflanze sehr leicht selbst aussät, brauchen Sie eigentlich nicht einmal Hand anlegen. Zumindest, wenn es Ihnen egal ist, an welchen Stellen Ihres Gartens Schleier-Frauenmantel wächst und gedeiht.
Wenn Sie den Frauenmantel pflanzen, achten Sie auf einen Pflanzabstand von etwa 30 bis 45 Zentimeter. Je nachdem, wie dicht beispielsweise Gruppen stehen sollen, da die Staude eine Wuchsbreite von 40 bis 75 Zentimeter hat. In das Pflanzloch können Sie noch eine handvoll Hornspäne geben.
Da der Schleier-Frauenmantel anderen Pflanzen durch seine Schlichtheit nicht die Schau stiehlt, ist diese Staude ein idealer Begleiter für Rosen, Funkien, den Pracht-Storchschnabel, Pfingstrosen, die Sibirische Schwertlilie oder die Akeleiblättrige Wiesenraute.
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