So, da haben wir nun den Salat! Hier soll ein Artikel über die beste Pflanzzeit für Sträucher entstehen und was passiert? Der Autor geht auf Recherche und findet Seiten, auf denen steht, dass die beste Pflanzzeit für Sträucher der Frühling sei, auf anderen steht, dass man im Herbst pflanzen soll. Ja was denn nun? Weitere Recherchen haben ergeben: Sie können sowohl im Frühling als auch im Herbst pflanzen, es kommt dabei auf die jeweiligen Sträucher an. Wann man Sträucher pflanzen soll ist also nicht mit einem Satz zu beantworten. Na dann wollen wir mal etwas genauer in die Thematik eintauchen.
Pflanzzeit für Sträucher – mal Frühling, mal Herbst
Der Herbst eignet sich am besten für Sträucher, die in Containern, also in Pflanzgefäßen, gezüchtet wurden. Sie sind kaum anfällig für Kälte und können somit zeitig im Herbst in den Boden gebracht werden. Zeitig heißt September oder Oktober. Je früher, desto besser, denn so können sie noch einwurzeln, bevor die Kälte Einzug hält. Achten Sie allerdings darauf, dass es im September nicht noch mal zu einer längeren Hitzeperiode kommt. Daher die Sträucher nicht zu früh setzen, denn Hitze kann zu Schäden an den Sträuchern führen.
Wer lieber den Frühling als Pflanzzeit wählt, der hat den Vorteil, dass die Pflanze mehrere Monate Zeit hat, um richtig Wurzeln zu schlagen. Der Frost, der dem Strauch schaden könnte, sollte nicht nur tagsüber vorbei sein. Auch nachts darf das Thermometer nicht mehr unter den Gefrierpunkt fallen – zumindest nicht weit und nicht lange.
Sträucher pflanzen – 6 Schritte
Loch buddeln, Strauch rein, fertig? Halt, das sind ja nur 3 Schritte! Naja, und ganz so einfach ist es dann doch nicht. Aber keine Angst, ist nicht schwer, kann jeder! Wie Sie Sträucher pflanzen, erklären wir Ihnen in 6 einfachen Schritten:
1. Der Weg zum Loch
Um etwas in die Erde zu bringen, brauchen Sie ein Loch! Dieses sollte mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Der Grund: Die Wurzeln brauchen Platz und sollten nicht verletzt werden. Ganz wichtig ist auch der Standort im Garten. Zum einen der Abstand zu benachbarten Pflanzen, zu Häusern oder auch zum Zaun des Nachbarn (hierauf kommen wir später noch zu sprechen), zum anderen aber auch der Bedarf der Pflanze an Sonne oder Schatten. In der Sonne fühlen sich beispielsweise der Ilex, der Olivenbaum, der Feuerdorn, der Schneeball und auch die Strauchmispel wohl. Eher Schatten bevorzugen zum Beispiel der Strauchefeu, die Frühlingsduftblüte, der Liguster und der Buchsbaum.
2. Der Griff zum Spaten
Hat das Pflanzloch die richtige Größe, sollten Sie die Erde am Boden noch auflockern. Idealerweise mit einem Spaten. Das hat den Vorteil, dass die Wurzeln leichter in tiefere Regionen vordringen können und das Regenwasser besser abfließen kann. Sofern Sie schwere, lehmhaltige Böden haben, empfiehlt es sich, eine Schicht Sand oder Kies auszubringen – so wird Stauwasser vermieden.
3. Den Strauch herausholen
Jetzt muss der Strauch vom Topf getrennt werden. Das ist aufgrund der verzweigten Wurzeln nicht immer so einfach, denn Sie sollten so wenige wie möglich verletzen. Den Rand des Wurzelballens können Sie vorsichtig durch Schütteln oder mit der Hand lockern. Längere Wurzeln dürfen eingekürzt werden. Wichtig ist das Wurzelgeflecht. Dieses aus vielen kleinen Haarwurzeln bestehende Geflecht ist nämlich für die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen zuständig und sollte so gut wie möglich zusammengehalten werden. Nun setzen Sie den Strauch vorsichtig in das Pflanzloch, ohne dabei Wurzeln zu beschädigen.
4. Gerade muss er sein, der Strauch
Schön gerade nach oben wachsen soll der Strauch, deswegen sollten Sie ihn gerade ausrichten. Sofern der Strauch schon größer ist, können Sie ihn auch mit einem Pfahl (wie man ihn auch bei einem Baum verwendet) stabilisieren.
5. Rein mit der Erde
Jetzt muss das Pflanzloch wieder verschlossen werden. Das tun Sie mit der Erde, die Sie vorher ausgehoben haben, nicht ohne diese vorher mit Pflanzenerde oder reifem Kompost zu vermischen (Mischverhältnis ca. 50:50). Auch organischer Dünger wie Hornspäne kann nicht schaden. Sofern Sie den Strauch im Herbst pflanzen, dann geben sie keine Stickstoffdünger, da dieser das Wachstum anregt, was im Herbst nicht der Fall sein sollte.
6. Wasser marsch
Jetzt wird die Erde festgetreten, ein kleiner Erdwall rund um den Strauch gebildet, damit das Wasser nicht wegfließen kann, und nun kräftig angegossen. Geben Sie ordentlich Wasser, um auch eventuell noch vorhandene Hohlräume zu schließen. Beim Pflanzen im Herbst bis zum Frost gießen, ansonsten bei längerer Trockenheit alle ein bis zwei Tage.
Sträucher und der Abstand zum Nachbarn
Auch im eigenen Garten dürfen Sie einen Strauch nicht einfach so pflanzen, wie Sie möchten. Es muss ein ausreichender Abstand zum Nachbarn eingehalten werden – das ist gesetzlich vorgeschrieben. Da dies Landesrecht ist, sind die Abstände von Bundesland zu Bundesland verschieden.
Baden-Württemberg:
Strauchhöhe: bis 1,80 Meter, Abstand zum Nachbarn: 0,50 Meter
Strauchhöhe: über 1,80 Meter, Abstand zum Nachbarn: 2 Meter
Berlin
Strauchhöhe: alle, Abstand zum Nachbarn: 0,50 Meter
Bayern
Strauchhöhe: bis 2,00 Meter, Abstand zum Nachbarn: 0,50 Meter
Strauchhöhe: über 2,00 Meter, Abstand zum Nachbarn: 2 Meter
Brandenburg
Strauchhöhe: alle, Abstand zum Nachbarn: 1/3 der Strauchhöhe
Bremen
Strauchhöhe: alle, Abstand zum Nachbarn: 1/3 der Strauchhöhe
Hamburg
Strauchhöhe: alle, Abstand zum Nachbarn: 1/3 der Strauchhöhe
Hessen
Strauchhöhe: stark wachsend, Abstand zum Nachbarn: 1 Meter
Strauchhöhe: alle übrigen, Abstand zum Nachbarn: 0,50 Meter
Mecklenburg-Vorpommern
Strauchhöhe: alle, Abstand zum Nachbarn: 1/3 der Strauchhöhe
Niedersachsen
Strauchhöhe: bis 1,20 Meter, Abstand zum Nachbarn: 0,25 Meter
Strauchhöhe: bis 2 Meter, Abstand zum Nachbarn: 0,50 Meter
Strauchhöhe: bis 3 Meter, Abstand zum Nachbarn: 0,75 Meter
Strauchhöhe: bis 5 Meter, Abstand zum Nachbarn: 1,25 Meter
Nordrhein-Westfalen
Strauchhöhe: stark wachsend, Abstand zum Nachbarn: 1 Meter
Strauchhöhe: alle übrigen, Abstand zum Nachbarn: 0,50 Meter
Rheinland-Pfalz
Strauchhöhe: stark wachsend, Abstand zum Nachbarn: 1 Meter
Strauchhöhe: alle übrigen, Abstand zum Nachbarn: 0,50 Meter
Saarland
Strauchhöhe: stark wachsend, Abstand zum Nachbarn: 1 Meter
Strauchhöhe: alle übrigen, Abstand zum Nachbarn: 0,50 Meter
Sachsen
Strauchhöhe: bis 2 Meter, Abstand zum Nachbarn: 0,50 Meter
Strauchhöhe: über 2 Meter, Abstand zum Nachbarn: 2 Meter
Sachsen-Anhalt
Strauchhöhe: bis 1,50 Meter, Abstand zum Nachbarn: 0,50 Meter
Strauchhöhe: bis 3 Meter, Abstand zum Nachbarn: 1 Meter
Strauchhöhe: bis 5 Meter, Abstand zum Nachbarn: 1,25 Meter
Schleswig-Holstein
Strauchhöhe: über 1,20 Meter, Abstand zum Nachbarn: 1/3 der Strauchhöhe
Thüringen
Strauchhöhe: stark wachsend, Abstand zum Nachbarn: 1 Meter
Strauchhöhe: alle übrigen, Abstand zum Nachbarn: 0,50 Meter
In den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hamburg sind nur ausreichende Grenzabstände vorgeschrieben. Hier sollten Sie sich an einen 1/3-Abstand halten, im Zweifel auch mehr. Alternativ fragen Sie am jeweiligen Ordnungsamt nach. Ebenso bei Bundesländern, bei denen „stark wachsend“ als Größe angegeben wurde. Diese Bezeichnung kann unterschiedlich ausgelegt werden.
(Stand: September 2016)