Wer Stanley Kubricks Film „Shining“ mit Jack Nicholson gesehen hat, der weiß, wie ein echter Irrgarten beschaffen sein muss. Hohe Hecken und viele Verzweigungen machen es nicht einfach, sein Ziel zu erreichen. Gerade in großen Parks – früher vor allem auf Herrschaftssitzen – wurden solche Labyrinthe angelegt. Zu Beginn noch als Gestaltungselement, das man vor allem von Terrassen aus gut überblicken konnte, entwickelten sich die Irrgärten im Laufe der Zeit in eine etwas andere Richtung.
In der Spätrenaissance war die Gestaltung noch so gehalten, dass der Irrgarten vor allem mit Blumen und niedrigen Hecken bestückt wurde, also nicht etwa so, dass man darin herumlaufen konnte. Angebracht wurde ein solcher Irrgarten unweit der Terrassen herrschaftlicher Villen. Irrgärten mit Hecken so zu gestalten, dass man darin herumlaufen kann, ist eine europäische Erfindung und wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts forciert.
Der eigene Irrgarten
Sagen wir mal so: Wenn Sie ein Grundstück haben, das mehrere Hektar groß ist, können Sie sich durchaus selbst einen Irrgarten anlegen. Dauert halt ein paar Jährchen, bis die Hecken so groß und dicht sind, dass Sie nicht mehr durch- bzw. drüberschauen können. Und ganz billig wird der Spaß vermutlich auch nicht. Alternativ können Sie einen Irrgarten im kleinen Rahmen halten. Eine Gestaltung mit Buchshecken bietet sich da ja förmlich an. Oder so wie früher in der Renaissance und der Barockzeit, mit Blumen. Das sieht nicht nur hübsch aus, das ist auch mal ein ganz anderes Gestaltungselement, um das Sie von den Nachbarn bestimmt beneidet werden.
Im Prinzip können Sie einen Irrgarten gestalten, wie Sie das möchten. Regeln dafür gibt es keine. Je nach Größe des Gartens können Sie auch die Größe des Irrgartens anpassen. Von Mini bis Maxi ist einiges möglich. Bevor Sie aber wild drauf loslegen, sollten Sie sich vorher eine Skizze machen, wie das Labyrinth aussehen soll. Das vereinfacht die Umsetzung ungemein.
Der Irrgarten zum Nicht-verirren
Aus eigener Erfahrung kann der Schreiber dieses Artikels sagen, dass er, als Irrgarten-Liebhaber, selbst schon mal einen angelegt hat. Dabei wurde der Garten in Wege und Beete eingeteilt, eine große Rasenfläche gab es nicht. Die Beete wurden unterschiedlich gestaltet, eines mit Buchs umrandet, eines mit Stauden bepflanzt, das nächste wurde zum Steingarten und wieder ein anderes zum Rosenbeet. Zwischen diesen Beeten schlängelten sich die Wege durch den Garten, die – mal gerade, mal verschlungen – immer wieder neue Blicke offerierten. Gestalterische Elemente wie Rosenbögen, eine Sitzbank oder auch ein kleiner Pavillon rundeten den Selfmade-Irrgarten ab. Die Wege wurden ebenfalls unterschiedlich gestaltet. Mal mit Rasen, mal mit Rindenmulch, mal mit Kies. Also, langweilig sah dieser Garten damals ganz und gar nicht aus.
Eine solche Gestaltung braucht allerdings Zeit. Die Gestaltung und Bepflanzung kann man zwar in einer Saison durchaus schaffen, bis alles zusammengewachsen ist, kann es aber ein paar Jahre dauern. Aber das ist ja quasi überall so.
Irrgärten zum Verlaufen
Weltweit gibt es in zahlreichen Ländern Irrgärten, die man erlaufen kann. Auch sind Irrgärten in Deutschland in so manchem Park zu finden. Selbst zeitlich begrenzte Labyrinthe werden immer wieder angelegt. So findet man im Sommer in Weizen- oder Maisfeldern immer wieder extra angelegte Irrgärten, in denen man sich prima mehrere Stunden oder auch Tage verlaufen kann …
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