Es gibt zwar Menschen die sagen, dass es Unkräuter nicht gebe, wenn man dann allerdings in einem gepflegten Beet mit Giersch, Quecke, Brennnessel & Co. zu kämpfen hat, dann ist es nicht verwunderlich, wenn man von Unkräutern spricht. Gerade diese Pflanzen, die sich teilweise sogar unterirdisch so verzweigen, dass man ihnen kaum noch Herr wird, haben keinen leichten Stand in einem gepflegten Garten. Möchte man nicht alle paar Tage auf allen Vieren die neuesten sprießenden Ableger der Unkräuter entfernen, sollte man es mal mit immergrünen Bodendeckern versuchen.
Immergrüne Bodendecker: Unkraut ade
Immergrüne Bodendecker sorgen also dafür, dass ungewollte Pflanzen, die wild im Beet aufgehen und dem Gärtner schlaflose Nächte bereiten können, erheblich im Wachstum eingedämmt werden oder sogar gänzlich verschwinden. Da Bodendecker auch eine gewisse Zeit brauchen, um zusammenzuwachsen und den Boden somit zu bedecken, ist das Unkrautjäten in den ersten ein bis drei Jahren weiterhin notwendig.
Neben dieser positiven Eigenschaft sorgen immergrüne Bodendecker aber auch dafür, dass die Böden durch das Einwurzeln gelockert werden, es zudem festhalten, Humus liefern und nicht zuletzt das Bodenleben fördern. Wichtig ist immer, dass Sie die richtige Menge an Bodendeckern pflanzen. So wird eine optimale Pflanzdichte erreicht. Zu große Abstände sorgen für zu große Lücken und erneutes Unkrautwachstum, bei zu kleinen Abständen machen sich die Bodendecker den Platz streitig und wachsen nicht mehr flach, sondern in die Höhe.
Immergrüne Bodendecker im Herbst pflanzen
Möchten Sie Ihre Beete pflegeleicht anlegen, dann pflanzen Sie im Spätsommer oder im Frühherbst die Bodendecker ein. Zu dieser Zeit lässt das Unkrautwachstum langsam nach und die Pflanzen haben vor dem Winter genügend Zeit um einzuwurzeln. Vor dem Einpflanzen müssen Sie alle Unkräuter aus dem Beet entfernen. Leichte und schwere Böden sollten Sie zudem mit einer Schicht Kompost aufbessern. Arbeiten Sie den Kompost gut ein, wodurch gleich der Boden gelockert wird. Nun setzen Sie die immergrünen Bodendecker ein und gießen sie gut an.
Je nachdem, ob Sie sich für schwach- oder starkwachsende Bodendecker entschieden haben, müssen Sie die Anzahl auswählen. Auch sollten Sie berücksichtigen, wann der Bodendecker flächendeckend zusammengewachsen sein soll.
- Ysander (15 Pflanzen pro Quadratmeter, schwaches Wachstum)
- Efeu (4 Pflanzen pro Quadratmeter, starkes Wachstum)
- Kriechspindel (6 bis 12 Pflanzen pro Quadratmeter, schwaches bis mittelstarkes Wachstum)
- Kleinblättriges Immergrün (10 bis 12 Pflanzen pro Quadratmeter, schwaches Wachstum)
- Balkan-Storchschnabel (8 Pflanzen pro Quadratmeter, starkes Wachstum)
- Gelbe Elfenblume (10 Pflanzen pro Quadratmeter, mittelstarkes Wachstum)
- Teppich-Golderdbeere (12 Pflanzen pro Quadratmeter, starkes Wachstum)
- Schaumblüte (10 bis 12 Pflanzen pro Quadratmeter, mittelstarkes Wachstum)
- Geflecktes Lungenkraut (10 Pflanzen pro Quadratmeter, starkes Wachstum)
- Haselwurz (15 Pflanzen pro Quadratmeter, schwaches Wachstum)
Immergrüne Bodendecker als Rasenersatz
Nicht selten möchten sich Hobbygärtner noch mehr an Gartenarbeit sparen und spielen mit dem Gedanken, statt eines Rasens immergrüne Bodendecker zu pflanzen. Das ist jederzeit möglich, sieht hübsch aus und das Beste: Sie brauchen ab sofort keinen Rasenmäher mehr. Sofern Sie sich nicht schlüssig sind, ob Ihnen das auch gefällt, ein Tipp: Pflanzen Sie doch erst mal eine kleine Ecke mit den Bodendeckern als Grasersatz an und schauen Sie, ob es Ihnen zusagt.
Besonders geeignet und beliebt sind die immergrünen Bodendecker:
- Fiederpolster
- Sternmoos
- Thymian
- Römische Kamille
Gerade beim Fiederpolster ist es so, dass dieser im Winter eine andere Färbung annimmt. Das heißt, dass Sie im Winter im Garten einen ganz besonderen Hingucker haben. Apropos Hingucker: Auch die Römische Kamille erfreut sich immer öfter als Rasenersatz, denn sie blüht nicht nur, die Blüten duften auch besonders herrlich.
Neben der leichten Pflege des Bodendecker-Teppichs schützen die Pflanzen den Boden auch vor Austrocknung und Erosion. Selbst Unkräuter müssen Sie nicht fürchten, da diese bei einem dichten Wachstum nicht genügend Licht abbekommen, um wachsen zu können.
Die Pflege ist besonders einfach: Sofern die Bodendecker über die Begrenzungen hinaus wachsen, einfach mit einer Gartenschere die Triebe entfernen. Ansonsten brauchen sie keine regelmäßige Pflege, sondern können – ebenso wie Gras – betreten werden. Was Sie allerdings tun sollten: Wenn im Herbst das Laub fällt, müssen Sie dieses regelmäßig entfernen. Darunter würden die Bodendecker nämlich kein Licht bekommen und würden zu faulen beginnen. Rechen Sie das Laub einfach zusammen und geben Sie es zum Winterschutz auf Staudenbeete oder auf den Kompost.
Bilder: © cane