In den Baumärkten und Gartencentern werden das ganze Jahr über die verschiedensten Kübel und Töpfe angeboten. Und das in zahlreichen Größen, Materialien und Farben. Viele davon sind schön und nützlich, während andere dieser angebotenen Pflanzgefäße eher gewöhnungsbedürftig sind. Abgesehen davon, ob diese Kübel und Töpfe schick oder auch nicht sind – Sie können sich relativ sicher sein, dass irgendein Nachbar ebenfalls genau diesen Kübel besitzt, den Sie gerade gekauft haben. Finden Sie die individuelle Note im Garten nicht auch viel schöner? Dann bepflanzen Sie doch einfach mal Holzkisten.
Bepflanzte Holzkisten – woher nehmen und nicht stehlen?
Die verschiedensten Holzkisten lassen sich wunderbar mit bunt blühenden Blumen oder auch mit Kräutern bepflanzen. Haben Sie schon einmal Wein bestellt, und dieser wurde nicht in einem schnöden Karton geliefert, sondern in einer stabilen Holzkiste? Diese können Sie beispielsweise bepflanzen.
Schauen Sie beim nächsten Sperrmüll in der Nachbarschaft etwas genauer hin. Ab und an werden solche Holzkisten lieblos auf den Müll geworfen. Und Sie sind ein dankbarer Abnehmer.
Aber auch Schubladen lassen sich zu einem Pflanzgefäß umfunktionieren. Im Zweifelsfall können Sie mit ein wenig handwerklichem Geschick daraus auch ein Frühbeet basteln.
Apropos handwerkliches Geschick: Bauen Sie Ihre Holzkisten doch selber, sofern Sie nicht zwei linke Hände haben.
Holzkisten zum Bepflanzen selbst bauen
Der Selbstbau hat einen großen Vorteil: Sie können die Größe der Holzkiste selbst bestimmen. Je nachdem, wie viel Platz Ihnen zur Verfügung steht, können Sie sich austoben. Zumindest, wenn eine überdimensionierte Kiste nicht auf den Balkon gestellt wird. Holz ist schwerer als Plastik, und Balkone haben nur eine bedingte Traglast. In dem Fall halten Sie sich besser größenmäßig zurück.
Bevor Sie nun in den nächsten Baumarkt fahren, überlegen Sie sich in Ruhe, wie groß die Holzkisten werden dürfen. Und für welches Holz Sie sich entscheiden möchten.
Damit die Holzkisten nicht schon beim Bepflanzen in ihre Einzelteile zusammenfallen, müssen sie ausreichend stabil sein. Die notwendigen Holzbretter sollten wenigstens zwei Zentimeter stark sein. Für zusätzliche Stabilität sorgen Eckhölzer, an denen Sie die Holzbretter befestigen. Neben den Seitenwänden und den Eckhölzern benötigen Sie noch eine Bodenplatte. Viele Baumärkte sägen Ihnen das Holz auch auf die vorgegebenen Maße.
Ihre selbstgebaute Holzkiste ist fertig? Bevor es an das Bepflanzen geht, sind noch abschließende Arbeitsschritte notwendig. Gerne werden die Abzugslöcher im Boden vergessen. Bohren Sie vor dem nächsten Schritt schon einmal mehrere Löcher in die Bodenplatte.
Danach geht es an die Holzversiegelung. Denn Wind und Wetter sowie das Sonnenlicht wirken auf das Holz ein. Und damit es nicht so schnell verwittert, benötigt das Naturmaterial ein wenig Pflege. Am besten verwenden Sie dafür einen biologischen Holzschutz. Insbesondere, wenn Sie Ihre Holzkisten in kleine Kräuterbeete verwandeln möchten oder gar Gemüse, wie Radieschen, darin anbauen. Verschiedene Öle bieten dem Holz den notwendigen Schutz. Alternativ können Sie auch biologische Lasuren verwenden – mit weiß lasiertem Holz liegen Sie gerade voll im Trend.
Auch das Innere der Holzkisten benötigt einen Schutz. Ansonsten sorgt das Gießwasser dafür, dass Sie alle paar Jahre Ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen dürfen. Bringen Sie innen noch zusätzlich eine Folie an. Für diesen Zweck eignet sich Teichfolie, die kräftig genug ist. Diese versehen Sie ebenfalls mit Löchern. Drehen Sie die Holzkiste einfach um und durchstechen die Folie durch die bereits vorhandenen Löcher in der Bodenplatte.
Wenn Sie die Eckhölzer länger berechnet haben, schauen diese unten raus und die Holzkiste hat Füße. Der Vorteil: Die Kiste steht nicht direkt auf dem Boden und wird nicht durch Bodennässe angegriffen. Alternativ können Sie auch Mauersteine verwenden. Wenn Sie die Steine nicht ganz am Rand positionieren, wirkt es, als ob die Holzkiste „schwebt“.
Die Holzkisten mit Erde füllen und bepflanzen
Sofern Sie Ihre Holzkisten nicht selbst gebaut haben, benötigen die „Fundstücke“ vor dem Befüllen ebenfalls einen Holzschutz und Abzugslöcher.
Damit Ihre mühsam gebohrten Abzugslöcher nicht gleich durch die Erde verstopfen, legen Sie am besten Tonscherben darauf. So hat überschüssiges Gieß- oder Regenwasser trotzdem eine Abzugsmöglichkeit. Andernfalls staut sich das Wasser – unbemerkt führt das recht zügig zum Absterben der Pflanzen.
Je nachdem, wie hoch die Holzkisten sind, können Sie am Boden noch für eine Drainageschicht sorgen. Dafür eignet sich beispielsweise Blähton. Darauf können Sie noch ein durchlässiges Vlies legen, damit sich Drainageschicht und Substrat nicht mischen.
Nun befüllen Sie erst einmal die Holzkiste zur Hälfte mit der Blumenerde. Unter diese können Sie noch Hornspäne oder Kompost mischen – bei Kräutern können Sie in der Regel darauf verzichten, da diese sehr genügsam sind. Zum Auflockern des Substrats geben Sie noch ein wenig Sand oder feine Kiesel in das Substrat.
Warum Sie die Holzkiste vorerst nur zur Hälfte befüllen? Ganz einfach: Denn nun probieren Sie in ruhe Kombinationen mit den bereitgestellten Pflanzen aus. Lassen Sie diese in ihren Töpfen und schauen, wo sie ihren Platz finden. Dabei kommen hochwüchsige Pflanzen nach hinten, während überhängende Exemplare im Vordergrund oder seitlich optimal zur Geltung kommen.
Achten Sie bei der Wahl der Pflanzen darauf, dass alle sehr ähnliche Ansprüche an Licht, Wasser, Boden und Nahrung stellen. Ein Kaktus wird mit einer Sonnenblume in einem Pflanzgefäß definitiv nicht glücklich.
Wenn alle Pflanzen ihren Platz gefunden haben, kommt nun das „Finale“. Die Pflanzen kommen nun in die Holzkiste, die jetzt mit dem Substrat aufgefüllt wird. Erde andrücken, angießen und fertig ist die bepflanzte Holzkiste. Denken Sie an den Gießrand beim Bepflanzen.
Verschiedene Pflanzkombinationen für die Holzkisten
Sofern die Ansprüche der einzelnen Pflanzen übereinstimmen, können Sie Geschmack und Fantasie freien Lauf lassen.
Wie wäre es mit einem kleinen Kräuterbeet auf der Terrasse? So haben Sie immer frische Kräuter zur Hand. Bepflanzen Sie beispielsweise eine Holzkiste mit einjährigen Küchenkräutern und eine weitere mit mehrjährigen.
Auch das Frühjahr kann direkt auf Ihrer Terrasse Einzug halten. Verschiedene Zwiebelblumen kommen auch in Holzkisten gut zur Geltung. Und wenn diese nicht mehr blühen, setzen Sie einfach ein paar Sommerblumen dazwischen oder säen diese aus.
Düfte betören die Sinne. Wie wäre eine Holzkiste voll mit Apfelminze, Duftpelargonien, Fächer- und Vanilleblumen? Direkt am Sitzplatz haben Sie immer was zu gucken und schnuppern.
Zahlreiche andere Kombinationen sind natürlich möglich. Angefangen von farblich passenden Kombinationen bis hin zu einem Mix aus Wildblumen. Lassen Sie einfach Ihre Holzkisten bunt blühen.
Bilder: großes Bild ganz oben: © cane;
kleines Bild: © vikarayu – Fotolia.com (#41971335 – Pansies in the wooden box and garden tools)