Der Hartriegel ist nicht etwa aus Schokolade oder aus Cerealien und sicherlich auch nicht für den Hunger zwischendurch. Der Hartriegel ist eine Pflanze, die auch Hornstrauch genannt wird, ihr botanischer Name lautet Cornus. Es gibt rund 55 Arten weltweit, die meistens in gemäßigten Klimazonen verbreitet, ab und an aber auch mal in den Tropen zu finden sind. Der Hartriegel ist winterhart, Temperaturen bis -20 Grad sollten gesunden Pflanzen nichts anhaben. Das Besondere am Hartriegel sind die unterschiedlichen Arten, die als Strauch ebenso auftreten können, wie als Kraut und sogar als Baum.
Die Hartriegel-Arten
Einige wichtige Arten sind unter anderem:
- Die Kornelkirsche (chinesische und asiatische Kornelkirsche)
- Der amerikanische Blütenhartriegel
- Der Staudenhartriegel (kanadischer und schwedischer Hartriegel)
- Der asiatische Blütenhartriegel
- Der Pagoden-Hartriegel
- Der Hartriegel (seidenhaariger, roter und tatarischer Hartriegel, Teppichhartriegel)
Ein Hartriegel sollte in keinem Garten fehlen, denn die Vielfalt ist einzigartig. Herrliche Blüten im Frühjahr, gefolgt von tollen Früchten, im Herbst leuchten die Blätter um die Wette und im Winter ist die Baumrinde ein echter Hingucker, sodass man die kahlen Pflanzen sogar in der kalten Jahreszeit schön findet. Mit dem Teppichhartriegel gibt es sogar eine Art, die staudenartig wächst und als Bodendecker geeignet ist.
Hartriegel – von Standort bis Pflege
Es gibt einige Arten des Hartriegels, der an den Boden und den Standort wenige Ansprüche stellt. Aber vor allem die Blumen-Hartriegel haben dann doch einige Ansprüche. So sollte der Boden durchlässig, nährstoff- und humusreich sein. Sonne ja, aber in Maßen, denn wenn es zu heiß wird, ist das für den Hartriegel nicht gut. Daher eher in geschützten Lagen und an einem etwas schattigen Standort pflanzen. Große Sorten stehen am besten solitär, aber auch in Gruppen sieht der Hartriegel toll aus. Integrieren Sie die Pflanze gerne auch in wilde Hecken.
Da der Hartriegel recht robust und anspruchslos ist, braucht er kaum Pflege. Gießen müssen Sie nur, wenn es längere Zeit nicht regnet, ein tägliches Gießen ist – ebenso wie bei Bäumen und großen Sträuchern – nicht notwendig. Manche Arten brauchen etwas mehr Wasser als andere, auch wenn Sie den Hartriegel im Kübel halten, sollten Sie hin und wieder mit der Gießkanne kommen. Achten Sie aber darauf, dass keine Staunässe entsteht, denn das mögen die Pflanzen nicht. Auf das Düngen können Sie eigentlich verzichten, wenngleich eine Düngergabe im Frühling nicht schaden kann. Dann geben Sie am besten Kompost, Hornmehl oder Hornspäne.
Hartriegel – schneiden und vermehren
Eigentlich müssen Sie den Hartriegel nicht schneiden, allerdings schadet es der Pflanze auch nicht, wenn Sie die Gartenschere ansetzen. Ein Rückschnitt sollte nur dann erfolgen, wenn die Pflanze zu groß oder zu unförmig wird – entscheiden Sie je nach Standort also einfach selbst.
Möchten Sie kleine Hartriegel ziehen, dann benötigen Sie dafür idealerweise einjährige Triebe. Geschnitten wird zum Vermehren über und unter einem Knospenpaar an. Das Steckholz sollte dabei rund 20 Zentimeter lang sein. Nun kommen die Steckhölzer in die Erde, die Knospenspitzen müssen dabei nach oben zeigen. Wählen Sie einen schattigen Platz aus und geben Sie humusreiche Erde. Achten Sie darauf, dass die Hölzer rund 2 bis 4 Zentimeter aus der Erde schauen. Der beste Zeitpunkt ist dafür der Spätwinter, also Februar bis März.
Der Hartriegel und die Kübelhaltung
Sie möchten den Hartriegel im Kübel auf der Terrasse oder im Garten halten? Das ist vor allem beim amerikanischen und beim japanischen Blumen-Hartriegel kein Problem. Der Standort sollte auch hier geschützt und nicht vollsonnig sein. Regelmäßiges Gießen ist beim Halten im Kübel wichtig, achten Sie aber auch hier darauf, dass sich keine Staunässe bildet. Da Hartriegel recht schnell wachsen, ist ein Rückschnitt im Kübel anzuraten, alternativ pflanzen Sie den Busch/Baum nach einigen Jahren direkt in Ihren Garten aus.
Auch wenn Hartriegel winterhart ist, sollten Sie Kübelpflanzen einen Winterschutz geben. Stellen Sie sie dazu entweder nach drinnen oder geschützt an eine Hauswand. Geben Sie auf die Erde Tannenzweige oder Reisig und umwickeln Sie die Töpfe mit Vlies oder Jutesäcken.
Achtung: Hartriegel ist giftig
Im Hartriegel befindet sich das Gift Cornin. Interessanterweise aber nicht in den Früchten, die sogar (wie bei der Kornelkirsche) gekocht gegessen werden können (die Essbarkeit der Früchte ist abhängig von der einzelnen Art). Dafür in den Blättern, der Rinde und den Wurzeln. Das enthaltene Gift ist nur in geringen Dosen vorhanden, lebensbedrohliche Vergiftungen sind bisher nicht bekannt. Wer als gesunder, erwachsener Mensch am Hartriegel arbeitet, sollte sicherheitshalber Handschuhe tragen. Vergiftungserscheinungen können meist dann auftreten, wenn Pflanzensaft oder Blätter mit Schleimhäuten in Berührung kommen. Aber auch bei Berührung kann die Haut gereizt werden. Mögliche Symptome sind:
- Hautausschlag
- Müdigkeit
- Durchfall
- Erbrechen
- Unwohlsein
Wenn sich kleine Kinder oder Hunde und Katzen im Haushalt befinden, sollten Sie auf Hartriegel verzichten oder diesen so anbringen, dass er nicht erreichbar ist. Gerade für Tiere kann das Gift tödlich sein!
Hartriegel – Krankheiten und Schädlinge
Die meisten Hartriegel sind robust und daher nicht anfällig für Krankheiten. Auch Schädlinge treten nur dann auf, wenn Sie die Pflanze falsch pflegen oder an einem falschen Standort halten und sie dadurch bereits geschwächt ist. Dies könnte Ihrem Hartriegel zum Verhängnis werden:
- Schmierläuse
Ameisen auf dem Hartriegel sind meist ein Zeichen dafür, dass sich Schmierläuse breitgemacht haben. Die Läuse lieben den Pflanzensaft und laben sich daran. Bei einem Befall mit Schmierläusen scheiden diese zudem eine klebrige Flüssigkeit, den sogenannten Honigtau aus. Bekämpfen können Sie die Schädlinge mit Schlupfwespen oder Ohrwürmern, alternativ sprühen Sie die Pflanze mit Rapsöl ein. - Blattläuse
Sie sind die wohl am weitesten verbreiteten Schädlinge im Garten. Treten Blattläuse auf dem Hartriegel auf, können Sie zuerst versuchen, diese mit einem harten Wasserstrahl zu entfernen. Gelingt das nicht, tun es auch Gemische aus Rapsöl oder Kaliseife, mit denen Sie die Pflanze besprühen sollten. Dadurch werden die Atemwege der Läuse verstopft. Auch das Besprühen mit einem Brennnesselsud kann helfen. Dazu geben Sie ein Kilo Brennnesselblätter auf fünf Liter Wasser und lassen das Gemisch einen Tag lang ziehen. - Blattbräune
Diese Krankheit tritt vor allem nach regenreichen Sommern auf. Zuerst werden die Blattspitzen braun, die Blätter bekommen Flecken. In der Folge kommt es zu Nekrosen an den Trieben und Zweigen. Wenn Sie diese Symptome an Ihrem Hartriegel bemerken, dann hilft nur ein radikaler Rückschnitt. Geschieht dies nicht, stirbt die Pflanze ab. Vorbeugen können Sie, indem Sie einen Schnitt nur bei Trockenheit und sonnigem Wetter durchführen. Achten Sie auch darauf, dass Sie nur mit einem scharfen und desinfizierten Werkzeug arbeiten. Zusätzlich können Sie Schnittwunden mit einem Verschlussmittel behandeln. - Echter Mehltau
Wenn es warm und sonnig ist, dann befällt der Echte Mehltau gerne den Hartriegel. Auf Blättern und Trieben bildet sich dann ein weißer bis gräulicher Belag. Behandeln können Sie den Mehltau mit einem Gemisch aus Wasser und Milch im Verhältnis 10:1. Besprühen Sie damit mehrere Tage lang die Pflanze. Befallene Stellen sollten zudem entfernt werden.
Bilder: © cane