Sobald die Tage erheblich kürzer und die Nächte kälter werden, nähert sich die Grünkohlzeit. Grünkohl (Brassica oleracea var. Sabellica) ist ein typisches Wintergemüse. Im Beet zeigt sich diese Gemüsesorte außerordentlich robust, in der Küche punktet sie mit ihren zahlreichen Nährstoffen.
Ursprünglich stammt diese unkomplizierte Kulturpflanze, bei der es sich um einen Kreuzblütler handelt, aus dem Mittelmeerraum – im Laufe der Zeit hat der Grünkohl sich in zahlreichen Regionen der Welt etabliert und wir nicht nur gekocht, sondern auch roh genossen. Allerdings benötigt der Braunkohl oder Krauskohl, wie er in verschiedenen Gegenden genannt wird vor der Ernte ein wenig Frost. Die eisige Kälte macht die Grünkohlblätter geschmacklich milder und süßer, da Stärke in Zucker umgewandelt wird. Während der lichtarmen Jahreszeit ist der Kohl ein Gemüse, auf das nicht verzichtet werden sollte. Erfahren Sie hier mehr über den Allrounder im Gemüsegarten.
Grünkohl im Garten: Die Vorteile
- Kältetolerantes Wintergemüse ohne Allüren: Brassica oleracea var. Sabellica übersteht problemlos Temperaturen bis zu -15 Grad Celsius.
- Superfood mit vielen Nährstoffen: Der Braunkohl ist reich an verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen sowie Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen.
- Sortenvielfalt für mehr Abwechslung: Der Grünkohl zeigt sich abhängig von der Sorte auch in anderen Farben. So können Sie nicht nur grünen, sondern auch beispielsweise violetten Kohl auftischen.
Grünkohl pflanzen und pflegen: Tipps für Hobbygärtner
Der schmackhafte Krauskohl ist sehr robust und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Dennoch möchte das Wintergemüse ein wenig Pflege erfahren. So gelingt der Anbau von Grünkohl im eigenen Garten.
- Standort: Der richtige Standort für Grünkohl ist sonnig bis halbschattig gewählt.
- Boden: Ideal für den Braunkohlanbau ist ein tiefgründiger Boden, der zudem humusreich und durchlässig ist. Da der Kohl einen sauren bis neutralen Untergrund zu schätzen weiß, sollte der pH-Wert zwischen 6,5 und 7 liegen.
- Gießen: Brassica oleracea var. Sabellica wird regelmäßig und ausreichend gegossen, da dieses Kohlgemüse nicht gerade wenig Wasser benötigt. Insbesondere in Trockenperioden ist das Gießen unabdingbar. Staunässe hingegen sollte vermieden werden.
- Düngen: Eine regelmäßige Düngergabe während der Hauptwachstumszeit wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Kohls aus. Ein organischer Dünger, wie Hornspäne, Kompost oder auch Mist sowie einem Gemüsedünger aus dem Handel oder die beliebte Brennesseljauche, ist für diesen Zweck geeignet.
- Mulchen: Um den Boden vor dem Austrocknen zu schützen, können Sie Mulch ausbringen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Beikräuter unterdrückt werden.
- Pflanzabstand: Damit sich der Krauskohl gut entwickeln und entfalten kann, ist ein ausreichender Abstand zwischen den Pflanzen erforderlich. Lassen Sie 40 bis 50 Zentimeter Platz in alle Richtungen.
Grünkohl richtig anbauen
Sofern Sie die Möglichkeit haben, kann der Grünkohl vorgezogen werden. Andernfalls ist auch die direkte Aussaat ins Freiland unproblematisch.
- Vorkultur: Ab März kann Brassica oleracea var. Sabellica auf dem Fensterbrett oder in einem Gewächshaus beziehungsweise im Frühbeet vorgezogen werden. Denken Sie beim Pflanzen daran, dass die Setzlinge einige Zentimeter tiefer gesetzt werden, als sie zuvor standen.
- Direktaussaat: Ab Mai bis Juli kann der Grünkohl direkt ins Freiland gesät werden.
Zeit und Platz sind bei Ihnen Mangelware? Kein Problem, trotzdem können Sie Grünkohl selber im Garten anbauen! Einige Gärtner haben bereits vorgezogene Setzlinge im Angebot. Wie das auch zumeist bei anderen Kulturen der Fall ist, ist die Auswahl der Sorten recht begrenzt.
Fruchtfolge und Fruchtwechsel bei Grünkohl
Warum ist Fruchtfolge bei Grünkohl wichtig? Nun, die Fruchtfolge beschreibt die Reihenfolge, in der Kulturen angebaut werden, um den Boden optimal zu nutzen und gleichzeitig Krankheiten vorzubeugen. Bei Brassica oleracea var. Sabellica handelt es sich um einen Kreuzblütler – dieses Wintergemüse sollte nicht direkt nach Kreuzblütlern oder anderen Kohlarten angebaut werden. Auch der Fruchtwechsel vermeidet eine Bodenmüdigkeit und verringert die Gefahr von Krankheiten, wie beispielsweise der Kohlhernie. Empfehlenswert ist aus diesem Grund eine Pause von mindestens drei Jahren; danach kann wieder Kohl auf derselben Fläche angebaut werden.
- Fruchtwechsel im Gemüsegarten mit Grünkohl planen
- 1. Jahr: Starkzehrer wie Grünkohl, Kohlrabi oder Brokkoli.
- 2. Jahr: Mittelzehrer wie Salate, Mangold oder Zwiebeln.
- 3. Jahr: Schwachzehrer wie Erbsen, Bohnen oder Kräuter.
- 4. Jahr: Grünkohl kann wieder gepflanzt werden.
Mischkultur mit Grünkohl
Auch Grünkohl kann ohne großen Aufwand in die Mischkultur integriert und so mit anderen Pflanzen kombiniert werden. Auf diese einfache Art und Weise kann die positive Wechselwirkung zwischen verschiedenen Pflanzenarten genutzt werden, was nicht nur Schädlinge reduziert, sondern auch den Ertrag steigert. Doch welche Pflanzen passen zu Grünkohl in der Mischkultur?
- Gute Nachbarn für Grünkohl
- Zwiebeln und Knoblauch: Vertreiben Schädlinge – zum Beispiel die Kohlfliege.
- Dill und Petersilie: Fördern das Wachstum und schützen nebenbei vor Schädlingen.
- Rote Bete: Nutzen den Boden effizient, ohne mit Grünkohl im Konkurrenz zu treten.
- Schlechte Nachbarn für Grünkohl
- Tomaten: Ziehen ähnliche Schädlinge an und können aufgrund ihrer Größe durchaus Platzprobleme verursachen.
- Kartoffeln: Fördern Krankheiten, die auch Grünkohl betreffen.
- Andere Kreuzblütler: Erhöhen das Risiko von Bodenmüdigkeit.
Schädlinge und Krankheiten bei Grünkohl vorbeugen
Auch wenn Brassica oleracea var. Sabellica sehr robust daherkommt, können dennoch Krankheiten auftreten oder sich Schädlinge einfinden. Bei den Pflanzenkrankheiten ist die Kohlhernie zu nennen, bei den Pflanzenschädlingen die Blattläuse. Schon im Vorfeld können Sie ganz einfach einem Befall vorbeugen:
- Fruchtfolge und Fruchtwechsel beachten und Grünkohl in die Mischkultur integrieren
- Den Boden in aller Regelmäßigkeit auflockern
- Natürliche Feinde in den Garten locken – Marienkäfer und Schlupfwespen rücken den Blattläusen zu Leibe
Grünkohl ernten und lagern
Geerntet wird der schmackhafte und gesunde Grünkohl ab Spätherbst. Sie können die unteren Blätter zuerst ernten – die Kulturpflanze wächst dann einfach weiter. Aromatischer wird der Braunkohl allerdings, wenn Sie den ersten Frost abwarten und erst dann mit der Ernte starten. Die Haupternte des Kohls ist meist von November bis Januar, wenn es frostig ist. Geerntet werden neben den jungen auch die mittleren Blätter.
Fazit: Grünkohl ist ein pflegeleichtes Wintergemüse mit vielen wertvollen Inhaltsstoffen, das sich problemlos in jedem Garten anbauen lässt – auch in Ihrem! Mit der richtigen Planung, der Einhaltung der Fruchtfolge und des Fruchtwechsels sowie der Integration in die Mischkultur, wird der Anbau dieses Kreuzblütlers gelingen und eine gute Ernte ist zu erwarten. Testen Sie selbst, wie leicht sich Grünkohl anbauen lässt!
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