Die Gemeine Berberitze für die Vogelschutzhecke im Garten

rotlaubige Gemeine Berberitze im Sonnenlicht

Die Gemeine oder auch Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) ist Ihnen vielleicht auch unter den Namen Essigbeere oder Sauerdorn bekannt. Der dornige Strauch, der eine Höhe von zwei bis drei Metern erreicht, wird gerne zu mehreren als Naturhecke angelegt, macht aber auch als Solitärpflanze im Garten einiges her. Wie auch die Schlehe ist die Berberitze ein wertvolles einheimisches Wildgehölz. Nicht nur wir Menschen schätzen die Beeren, sondern auch zahlreiche Insekten, die sich zur Blütezeit von Mai bis Juni einfinden sowie verschiedene Vögel und Nagetiere im August bis September, wenn die roten Beeren in der Sonne leuchten. Auch wenn Ihnen die Beeren als Marmelade gut schmecken – lassen Sie genug übrig für die Feldmaus oder auch den Dompfaff, der die roten Beeren der Berberitze zu gerne nascht.

rote Beere einer Berberitze
© cane Manche Tiere naschen zu gerne an den reifen Früchten der Berberitze – lassen Sie am besten genug für die Wildtiere über, wenn Sie die roten Köstlichkeiten für Marmelade ernten.

Da die Gemeine Berberitze zu der Familie der Berberitzengewächse gehört, gibt es neben Berberis vulgaris auch weitere Sorten wie beispielsweise die Heckenberberitze oder die Große Blutberberitze, die sich auch wunderbar im Garten anpflanzen lassen. Allerdings lassen viele Tiere die reifen Beeren der Heckenberberitze links liegen.

Essbare und delikate Früchte – dennoch gehört die Berberitze zu den Giftpflanzen

Ja, sie haben richtig gelesen. Die Gemeine Berberitze gehört tatsächlich zu den Giftpflanzen. Bevor Sie sich all zu große Gedanken machen, weil Sie gerade leckere Berberitzenmarmelade auf Ihr Brötchen schmieren: Die Früchte und Samen sind ungiftig. Allerdings sind alle anderen Teile des Strauchs, also auch die Rinde, giftig.

Der passende Standort für die Berberitze im Garten

Die dornenreiche Berberitze bevorzugt einen trockenen und sonnigen Standort. Aber auch im lichten Halbschatten gedeiht der anspruchslose Sauerdorn gut. Wie auch die Schlehe wünscht sich die frostharte Berberitze einen kalkhaltigen Boden.

rotlaubige Gemeine Berberitze im Sonnenlicht
© cane Die Berberitze kann problemlos in eine Vogeslschutzhecke integriert werden.

Gemeinsam mit der Schlehe und anderen Sträuchern, wie Liguster, Weißdorn, Haselnuss oder Wildrosen, können Sie die Berberitze in eine Hecken-Gemeinschaft pflanzen. Auch wenn eine Hecke auf den ersten blick recht wirr erscheint, kommen die einzelnen Sträucher dennoch gut zur Geltung. Zudem finden sich durch das reichhaltigere Nahrungsangebot weitere Tiere in Ihrem Garten ein. Außerdem schaffen Sie so eine wunderbare Vogelschutzhecke in Ihrem Garten.

Die Berberitze im Garten pflegen, schneiden und vermehren

Die sehr dicht wachsende Berberitze benötigt keine Sonderbehandlung. Allerdings sollte Sie darauf achten, dass der Boden durchlässig ist, da der Strauch Staunässe nicht sonderlich mag.

Wenn Sie mit eigenem Kompost Ihren Garten versorgen, können Sie ein wenig davon auch Ihrer Hecken-Gemeinschaft zukommen lassen. Natürlich können Sie auch organische Dünger, wie die Brennnesseljauche verwenden.

Gemeine Berberitze
© A.Lazarin & S.Martel – Fotolia.com (#36506284 -Epine-vinette – Berberis vulgaris) Die Früchte der Berberitze sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch sehr schmackhaft.

In der Regel brauchen Sie die Berberitze nicht zu schneiden. Damit der Strauch, ob nun in eine Hecke oder als Solitärpflanze gepflanzt, nicht zu sehr in die Breite wächst und andere Sträucher und Pflanzen in der Entfaltung behindert, können Sie den Sauerdorn in Form schneiden.

Je nachdem, für welche Berberitzen-Sorte Sie sich entschieden haben, sind die Schnittzeitpunkte recht unterschiedlich. Eine immergrüne Berberitze schneiden Sie am besten direkt nach der Blüte. Laubabwerfender Sauerdorn hingegen erhält seinen Schnitt im Spätwinter. Achten Sie beim Schneiden darauf, dass es draußen trocken und möglichst warm ist, damit die Schnittwunden besser verheilen. Grundsätzlich wird mit scharfem und sauberem Schnittwerkzeug hantiert. So vermeiden Sie unnötige Verletzungen und verhindern, dass sich Krankheiten ausbreiten können.

Sie haben eine Berberitzenhecke und möchten diese ordentlich zurückschneiden? Nun, in diesem Fall beachten Sie bitte, dass nicht zu jeder Zeit des Jahres Hecken stark beschnitten werden dürfen (Paragraph 39 des Bundesnaturschutzgesetzes) – achten Sie darauf, wenn Sie die Hecke schneiden.

Wenn Sie Ihre Berberitze selbst vermehren möchten, können Sie das im Spätsommer ganz einfach durch Stecklinge. So können Sie Ihre Hecken-Gemeinschaft erweitern oder den Sauerdorn einzeln anpflanzen.

rotlaubige Gemeine Berberitze mit Blütenknospen im Sonnenlicht
© cane Im Frühjahr zieren recht unscheinbare Blütenknospen die Berberitze.

Die Berberitze als Nahrungsquelle

Wenn die Berberitze ihre honiggelben Blüten zeigt, lockt sie verschiedene Insekten an, die sich den Nektar schmecken lassen. Meist finden sich dann Wildbienen und -hummeln ein. Sobald die Beeren reif sind, sichern sich verschiedene Vögel und Nager die besten Plätze, damit sie ordentlich futtern können.

In der Regel sind genug Beeren am Strauch, sodass auch Sie etwas davon haben und unter anderem leckere Marmelade oder Gelee machen können. Sollten Sie zu kurz kommen: pflanzen Sie doch einfach noch eine Gemeine Berberitze in Ihrem Garten an.

Bilder: großes Bild oben: © cane;
kleines Bild: © A.Lazarin & S.Martel – Fotolia.com (#36506284 -Epine-vinette – Berberis vulgaris);
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