Als ich den Auftrag bekam, einen Text über Gartentoiletten zu schreiben, musste ich erst mal schmunzeln. Wer hat schon ein Klo im Garten? Dann aber überlegte ich und kam schon auf zwei, drei Möglichkeiten, wo so eine Gartentoilette Sinn macht. Zum Beispiel bei besonders großen Gärten. Gerade in ländlicheren Gebieten oder am Stadtrand sind große Gärten nicht so selten. Wer dann erst einen Gewaltmarsch absolvieren muss, um im Haus aufs Klo gehen zu können, für den kann es schnell zu spät sein. Aber auch Schrebergärten haben sehr selten eine eigene Gartentoilette, schon eher ein Gemeinschaftsklo, das irgendwo zentral in der Anlage zu finden ist. So ganz abwegig ist eine Toilette im Garten also nicht.
Was plumpst denn da?
Dass man sich im Garten nun wohl kein Klosett mit Wasserspülung baut, sollte klar sein. Es gibt die Möglichkeit, sich mit Chemieklos zu behelfen, das aber ist nicht besonders umweltverträglich. Somit bleibt wohl nur das gute alte Plumpsklo übrig. Und da wir im Garten fast alles selber machen, hier eine kleine Anleitung, wie auch Sie zu Ihrer eigenen Gartentoilette kommen.
- Der Standort
Wählen Sie einen Ort, der weit genug von Haus, Terrasse und vor allem von den Nachbarn entfernt ist. Gerüche lassen sich bei den Geschäften nicht vermeiden – und eine Geruchsbelästigung will wohl keiner. Ideal sind Standorte, die schon von vorneherein durch Büsche verdeckt sind. - Das Loch
Naja, irgendwo muss das Zeug ja hin. Wenn Sie nicht unbedingt in einen Eimer machen wollen, dann muss ein Loch herhalten. Das sollte mindestens einen Meter tief sein und einen halben Meter breit. Der Boden sollte außerdem gut gelockert werden, gerne kann auch Sand eingearbeitet werden, damit Flüssigkeiten besser versickern können (wichtig vor allem bei Lehmböden). - Das Drumherum
Damit es auf der Gartentoilette auch gemütlich wird, brauchen Sie natürlich etwas zum Hinsetzen. Das kann ein Klodeckel ebenso sein, wie ein Brett mit einem Loch darin. Fertige Toiletten können Sie kaufen, die Bretterkonstruktion selbst bauen.
Zum Drumherum gehören auch Wände und eventuell ein Dach. Entscheiden Sie selbst, ob Sie vier Wände brauchen oder ob eine oder zwei Sichtschutzwände reichen würden. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick, ein paar Brettern und Nägeln schaffen Sie das Bauen auch selbst. Und ob ein Dach über dem Kopf benötigt wird, ist die nächste Frage. Ohne Dach hilft der Regen beim Saubermachen. Mit Dach können Sie immer im Trockenen pinkeln gehen. Vielleicht haben Sie aber auch schon einen Geräteschuppen, in dem noch etwas Platz ist und sie sich dort eine Gartentoilette einbauen wollen. Auch das ist möglich.
Wenn Sie zu den Gärtnern gehören, die eine Toilette im Garten haben, dann würden uns Ihre Fotos interessieren. Einfach hier posten – wir sind gespannt!
Bild: © photofranz56 – Fotolia.com (#78643119 – Toilettenhäuschen aus Holz (7))