Nutzen Sie die kalte Jahreszeit für die Gartenplanung
Im Gegensatz zu den restlichen Jahreszeiten gibt es im Winter nicht viel im Garten zu tun. Bei einem Glas Tee oder einer Tasse Kaffee können Sie die Wintermonate nutzen, um den Garten für die kommende Saison zu planen. Vielleicht möchten Sie Ihren Ziergarten mit neuen Pflanzen verschönern, die Beete neu anlegen, die Gemüseauswahl erweitern – was eben so während der Saison anfällt in einem Garten.
Wenn Sie nicht schon im letzten Jahr Ihren Gemüsegarten geplant haben, ist jetzt die beste Gelegenheit. Falls Sie Ihr Gemüsebeet etwas geordneter haben möchten, können Sie die Fruchtfolge und den Fruchtwechsel ausarbeiten. Oder möchten Sie Ihr Gemüse lieber in der klassischen Mischkultur anbauen? So können Sie selbst auf nicht sonderlich großen Flächen eine ansehnliche Pflanzenvielfalt anbauen. Gemüse und Kräuter bunt gemischt mit Sommerblumen.
Egal, nach welchem Prinzip Sie Ihren Gemüsegarten anlegen, lassen Sie ausreichend Platz für verschiedene Sommerblumen wie Sonnenblumen und Ringelblumen sowie Tagetes. Sie sind nicht nur schön anzuschauen, sondern sorgen gleichzeitig auch für einen gesunden Boden und sind zusätzlich eine Nahrungsquelle für verschiedene Tiere. Mit selbst geernteten Sonnenblumenkernen können Sie im Winter bei Schnee und Frost die Vögel im Garten verwöhnen.
Wenn sich starke Fröste ankündigen
Auch wenn es draußen kalt und drinnen noch so gemütlich ist, sollten Sie auch im Winter an schneefreien Tagen immer mal wieder einen kleinen Rundgang durch den Garten machen. Sobald starke Fröste drohen, wünschen sich gerade empfindliche Pflanzen einen Schutz, sofern sie noch keinen haben, gegen die eisige Kälte. Decken Sie die Pflanzen einfach mit Fichtenzweigen, Reisig, Jutesäcken oder einem Vlies ab.
Sofern Sie einen Nutzgarten haben und sich auch während der lichtarmen Jahreszeit mit eigenem Wintergemüse aus dem Garten versorgen, benötigt dieses bei solch niederen Temperaturen ebenfalls einen Schutz. Halten Sie dafür ein Gemüsevlies bereit, damit Sie dieses gegebenenfalls zum Abdecken nutzen können.
Bei Frost und Schnee sind nicht nur Vögel hungrig
In der kalten Jahreszeit, wenn es draußen kalt und frostig ist und der Boden durchgefroren, finden nicht nur Vögel wenig Futter. Während wir Amsel, Drossel, Fink und Star mit Vogelfutter und Obst aushelfen, müssen sich andere selbst versorgen. So finden sich auch manche Nager, wie Mäuse und Kaninchen im Garten ein, die auf der Suche nach Nahrung sind. Da kommen ihnen beispielsweise die Obstbäume im Garten gerade recht. Sie nagen nicht nur an der saftigen Baumrinde, sondern knabbern auch die Wurzeln an. Je nachdem, wie ausgiebig an den Bäumen genagt wurde, können diese im Frühjahr ein Fall für den Schredder werden.
Besonders junge Bäume werden gerne von den Nagern aufgesucht. Damit diese gar nicht erst an die schmackhafte Rinde gelangen, können Sie beispielsweise Spiralen aus Plastik oder Maschendraht um den Stamm wickeln. Auch ein Papiersack, der um den Stamm gebunden wird, kann Abhilfe schaffen. Wenn Sie mehrere dieser atmungsaktiven Papiersäcke den Stamm entlang von unten nach oben befestigen, schützen Sie diesen im Winter nicht nur vor diversen Tieren, sondern auch vor der Wintersonne.
Haben Sie schon alles parat für die Vorkultur?
Auch wenn es draußen noch kalt und trüb ist, sollten Sie schon an die baldige Vorkultur denken. Haben Sie neben ausreichend Stellmöglichkeiten genügend Gefäße für die Aussaat vorrätig? Wie ist es um die Erde für die Anzucht bestellt? Haben Sie im Herbst humose Gartenerde „gesichert“, sodass diese abgetrocknet und möglichst gesiebt ist? Ist auch noch ein wenig Sand vorhanden, um die Erde damit zu mischen und aufzulockern? Sollte Ihnen das „durchgegangen“ sein, können Sie natürlich auch ganz normale Anzuchterde verwenden.
Wie sieht es mit Saatgut von Gemüse und Blumen aus? Haben Sie ausreichend davon im Haus? Bevor es an die Anzucht geht, können Sie vorher auch noch eine Keimprobe machen. So können Sie besser beurteilen, ob die Samen in älteren Samentütchen auch keimen. Haben Sie noch im Kopf, wann Sie die Tütchen gekauft haben? Wie schnell vergisst man, wann sie gekauft wurden. Damit Sie den Überblick nicht verlieren, notieren Sie am besten gleich nach dem Kauf das Kaufdatum an einer gut sichtbaren Stelle auf dem Samentütchen.
Aus den Augen, aus dem Sinn
Obst und Gemüse, das während der kalten Jahreszeit unter anderem im Keller gelagert wird, gerät gerne mal in Vergessenheit, da wir das Lagergut nicht ständig vor Augen haben. Da kann das eine oder andere schon einmal verderben. Damit es nicht soweit kommt, sollten Sie in regelmäßigen Abständen das gelagerte Obst und Gemüse kontrollieren. Nicht nur Verdorbenes wird gleich aussortiert, sondern auch das Obst und Gemüse, dass einen direkten Kontakt hatte. Das Lagergut sollten Sie nicht zu lange lagern, sondern nach Möglichkeit recht zügig verbrauchen. Sollten Sie beispielsweise mehr Äpfel gelagert haben, als Sie essen können: Verwöhnen Sie die Amseln damit.
Apropos Äpfel. Damit sich das Obst besser hält und nicht schrumpelig wird, bewahren Sie die Äpfel nicht nur in einem kühlen und dunklen Lager auf, sondern zusätzlich in Säcken aus Kunststoff eingepackt. Durch den somit vermehrten Kohlendioxid-Gehalt fault das Obst nicht so schnell und bleibt länger frisch.
Denken Sie daran, dass Sie, wenn es nicht zu kalt draußen ist, die Lagerräume immer mal wieder gut lüften. Das gilt auch für das Überwinterungsquartier von Kübelpflanzen.
Auch vor Frost geschützte und aufbewahrte Knollen, wie beispielsweise Dahlienknollen, benötigen hin und wieder ein wenig Aufmerksamkeit. Schauen Sie zwischendurch immer mal wieder danach, ob sie vielleicht anfangen zu faulen oder sich unliebsame Gäste eingeschlichen haben. Hin und wieder übersieht man auch mal die eine oder andere Schnecke – deutlich erkennbar an den Schleimspuren, die sie hinterlassen.
Nicht zu vergessen: Die Gäste im Winterquartier. Da nicht alle Kübelpflanzen den Winter auf der Terrasse oder dem Balkon überstehen, ziehen sie rechtzeitig in das Winterquartier zum Überwintern um. Stellen Sie die Pflanzen nicht zu dicht beieinander. Zwischendurch werden die Kübelpflanzen mäßig gegossen. Achten Sie beim Gießen darauf, dass es nicht zu Staunässe kommt. Das vertragen die meisten Pflanzen draußen schon nicht sonderlich gut, im Winter noch viel weniger. Wenn Sie gerade beim Gießen sind, können Sie auch gleich abgeworfene Blätter einsammeln und die Kübelpflanzen auf Schädlinge und Krankheiten hin untersuchen.
Äste von Bäumen richtig absägen
Ob es nun darum geht, die Obstbäume zu verjüngen oder anderweitig die Säge in die Hand zu nehmen und die Äste abzusägen, so oder so werden hier und dort dicke Äste dabei sein, die es gilt zu entfernen. Wird der Ast falsch gesägt, kann der Baum unnötig Schaden nehmen, indem der entsprechende Ast mehr abgerissen als abgesägt wird. Zudem ist die Gefahr beim falschen Sägen deutlich größer, dass es zu Unfällen kommt.
Damit weder Baum noch Mensch Schaden nehmen, haben wir ein paar Tipps für Sie, wie die jeweiligen Äste richtig abgesägt werden.
- Arbeiten Sie sich von dünn nach dick vor – mit anderen Worten: Kürzen Sie den Ast von außen nach innen in mehreren Etappen. Die kürzeren Aststücke lassen sich so besser kontrollieren und das Gewicht des Astes ist nicht so groß und ein Abreißen wird so vermieden.
- Bevor es daran geht, den Stumpf zu schneiden, setzen Sie den letzten Schnitt soweit vom Stamm an, dass Sie das letzte Aststück bequem mit einer Hand halten können, ohne sich in das eigene Fleisch zu schneiden. Bei diesem Schnitt wird zuerst von unten gesägt – bis maximal zur Astmitte wird gesägt. Der Grund dafür ist einfach: Sollte der Ast vorzeitig durch sein mehr oder weniger hohes Eigengewicht vorzeitig abbrechen, kann dadurch die Rinde einreißen. Das wird durch den Anschnitt von unten verhindert. Der Rest des Astes wird wieder von oben abgesägt. Die Säge wird nun einige Zentimeter, zum dünneren Astteil hin, angesetzt und es wird so lange gesägt, bis der Ast durch sein eigenes Gewicht schließlich abbricht.
- Nach diesem letzten Schnitt ist lediglich ein Aststumpf am Stamm verlieben. Am verdickten Astring entfernen Sie nun den verbliebenen Stumpf – wichtig ist, dass kein Aststummel stehen bleibt. Für diesen Schnitt können Sie beispielsweise eine Astsäge verwenden. Da der Stumpf ausreichend lang gehalten wurde, können Sie diesen halten, während Sie sägen. So kann der verbliebene Rest nicht nach unten abknicken und wird sauber, ohne ein unnötiges Einreißen der Rinde, entfernt.
- Nun geht es ans Glätten der Schnittfläche und der Wundränder – hierfür nutzen Sie ein sauberes und scharfes Messer. Scharf, damit Sie die Wundränder tatsächlich glatt bekommen und sauber, damit keine weiteren Keime in die Wundes des Baumes gelangen können.
- Während früher zu einem kompletten Wundverschluss geraten wurde, ist es heute genau das Gegenteil. Damit die Rinde, die beim Schnitt verletzt wurde, nicht austrocknet, wird das Wundverschlussmittel lediglich auf dem Wundrand aufgetragen.
Wenn Sie unsicher sind, welche Äste entfernt werden beziehungsweise erhalten bleiben sollen, ist das Hinzuziehen eines Fachmanns ratsam. Ein Baumpfleger, eben ein Experte auf diesem Gebiet, kann Ihnen hilfreich zur Seite stehen, damit die Gesundheit des Baumes erhalten bleibt und sich seine natürliche Lebenszeit nicht unnötig verkürzt.
Übriggebliebene Saatgutreste aus dem Vorjahr
In manchen Samentüten befinden sich Unmengen von Samen, die nicht alle zum Einsatz gekommen sind und nun in dem Saatgutkistchen auf ihre Bestimmung warten. Manche Pflanzenarten wollen auf Nummer sicher gehen und haben ihre Samen mit einer langen Keimfähigkeit ausgestattet. Andere Samen hingegen sind bereits nach nur einem Jahr nicht mehr brauchbar. Mit einer einfachen Keimprobe lässt sich feststellen, ob die verbliebenen Samen noch keimen oder nicht.
Bilder: © Kara – Fotolia.com (#30356272 – Winter im Garten);
© DramaSan – Fotolia.com (#24885600 – Keimlinge im Frühling)