Gemütlich in der Sonne liegen, ein gutes Buch lesen, das Kaffeekränzchen auf der Terrasse, der Grillabend mit Freunden – im Juli werden die Tage zwar schon wieder kürzer, dennoch heißt es jetzt, den Sommer so richtig genießen. Neben all den Annehmlichkeiten, die uns ein Garten so bietet, gibt es aber auch zahlreiche Gartenarbeiten im Juli, die erledigt werden wollen. Wir werfen einen Blick in die grüne Oase und sagen Ihnen, was es alles zu tun gibt.
Gartenmonat Juli – Stauden schneiden
Jetzt blühen sehr viele Stauden und verzaubern durch abwechslungsreiche Blüten. Wenn sich die Blüten langsam verabschieden, sollten Sie diese entfernen – und das aus zwei Gründen. Zum einen vermeiden Sie somit eine Selbstaussaat, zum anderen können Sie eine zweite Blüte anregen.
- Ist eine Selbstaussaat nicht gewünscht, schneiden Sie Verblühtes ab, so können sich keine Samen bilden. Die Blütenstiele werden unter anderem bei folgenden Pflanzen entfernt: Blutweiderich, Dreimasterblume, Frauenmantel, Glockenblumen, Goldrute, Jakobsleiter, Phlox, Prachtspiere, Rote Schafgarbe, Storchschnabel.
- Es gibt bei vielen Stauden aber auch die Möglichkeit, dass es durch das Entfernen von Verblühtem zu einer zweiten Blüte kommt. Dies ist zum Beispiel bei folgenden Stauden der Fall: Akelei, Brennende Liebe, Bunte Margerite, Feinstrahlaster, Sterndolde, Storchschnabel, Trollblume.
- Weiterhin gibt es Stauden, bei denen ein Schnitt die Blühdauer verlängert. Dies ist unter anderem bei der Färberkamille, beim Gelben Sonnenhut, bei der Sonnenbraut und bei der Skabiose der Fall.
Garten To-do im Juli: Rosen pflegen
Rosen laufen jetzt zur Höchstform auf und begeistern uns den Sommer über mit ihren tollen Blüten. Damit Sie lange etwas davon haben und damit die Rose auch im nächsten Jahr wieder in voller Pracht erstrahlt, sollten Sie folgende Punkte im Gartenmonat Juli beachten:
- Schneiden Sie Verblühtes immer direkt ab. So vermeiden Sie die Samenbildung und die Rose kann Kraft in die Neubildung von Knospen stecken.
- Düngen Sie die Rosen im Juli zum letzten Mal. So haben Zweige Zeit, bis zum Winter auszureifen.
- Ist wenig Regen zu erwarten, gießen Sie ausgiebig. Auch deshalb, damit der Dünger bis zu den Wurzeln vordringen kann.
- Lockern Sie die Erde rund um die Rosen regelmäßig auf und sorgen Sie dafür, dass die Erde immer frei von Unkraut ist. Beim Lockern bitte darauf achten, dass Sie keine Wurzeln verletzen.
Gartenmonat Juli: Narzissen verjüngen
Narzissen sind Frühlingsblüher, die – wie Tulpen, Hyazinthen oder Krokusse dauerhaft in der Erde belassen werden können. Nun kann es aber sein, dass Narzissen nicht mehr so reichlich blühen, wie das zu Beginn der Fall war. Dann sollten Sie die Blumenzwiebeln jetzt ausgraben und teilen. Dazu werden alle Tochterzwiebeln, die keine gemeinsame Außenhaut mehr mit der Mutterpflanze haben, entfernt. Bis zum Herbst lagern Sie die Zwiebeln nun in einer Kiste mit Sand und setzen Sie dann wieder im Garten aus. Idealerweise geben Sie beim Setzen ein wenig Hornspäne mit dazu, so haben die Narzissen gleich ausreichend Nährstoffe.
Gartentipps im Juli – Teichpflege
Haben Sie einen Teich im Garten? Dann bilden sich besonders bei heißen Temperaturen gerne Algen, weil ein Nährstoffüberangebot herrscht. Fischen Sie daher Algen regelmäßig ab oder sorgen Sie dafür, dass diese gar nicht erst entstehen können. Zum einen können Sie das erreichen, indem Sie ein Wasserspiel oder einen Bachlauf installieren, zum anderen gibt es geeignete Teichpflanzen. Dazu gehören Seekanne, Hornblatt und auch Nadelsimse. Die Nährstoffe werden somit gebunden und das Wasser mit mehr Sauerstoff angereichert.
Neben dem Frühjahr können Sie auch über den Sommer weiterhin Seerosen pflanzen. Damit die Wurzeln gut anwachsen, sollten Sie die Rosen zu Beginn noch nicht komplett absenken, sondern in seichterem Wasser halten. Dort ist es wärmer und die Pflanzen bilden schneller Wurzeln. Senken Sie diese erst nach ein paar Wochen weiter ein.
Garten To-do im Juli: Stützhilfen selbst herstellen
Haben Sie einen Bambus im Garten, dann wissen Sie, dass dieser im Zaum gehalten werden muss, da er sich rasant verbreiten kann. Eine Wurzelsperre ist daher unerlässlich. Weiterhin können Sie mit Hilfe der Bambusstäbe Stützhilfen für andere Pflanzen selbst herstellen. Dazu schneiden Sie einen stabilen Stab bodennah mit einem scharfen Messer ab und entfernen alle Seitentriebe. Schneiden Sie den Stab nun auf die gewünschte Länge zu – fertig ist die Stützhilfe für Stauden. Mit mehreren Stäben, die Sie rechtwinklig zusammenbinden, können Sie sogar ganze Rank- und Kletterhilfen selbst basteln.
Gartenarbeiten im Juli: Wohin mit dem Rasenschnitt?
Jetzt ist Mähzeit, das heißt, es fällt eine Menge an Rasenschnitt an. Dieser wird in der Biotonne entsorgt. Sofern Sie einen Kompost haben, können Sie den Rasenschnitt natürlich auch dort verteilen. Allerdings sollten Sie ein bisschen was beachten, denn falsch kompostiert, verbreitet sich schnell ein unangenehmer Geruch, da eine gute Belüftung fehlt und das Material zu faulen beginnt. Das Schnittgut sollte am besten immer mit kleinen Zweigen versehen werden, die im Häcksler kleingeschnitten wurden. So wird die Durchlüftung gefördert. Außerdem wird so die Zersetzung des Holzes beschleunigt. Sie sollten deshalb Holzreste aus Zweigen und Ästen vom Schnitt im Herbst und Winter aufheben, um sie nun gut mit dem Rasenschnitt kompostieren zu können. Übrigens sollten Sie bei längerer Trockenheit Kompost ab und an wässern, um den Verrottungsprozess anzuregen.
Gartentipps im Juli: Nachwuchs bei den Nelken
Nelken sind dankbare und pflegeleichte Pflanzen, die uns mit herrlichen Blüten erfreuen. Um Nelken zu vermehren, können Sie jetzt im Juli Stecklinge schneiden. Diese sollten rund 10 Zentimeter lang und blütenlos sein. Die unteren Blätter werden entfernt, die Stecklinge in Anzuchterde gesteckt. Auf der sonnigen und warmen Fensterbank werden die Jungpflanzen feucht gehalten. Sobald sich die ersten neuen Blätter bilden, was rund vier Wochen dauert, können die Stecklinge ausgepflanzt werden.
Gartenarbeiten im Juli: Ende der Erdbeerzeit
Leider dauert die Erdbeerzeit immer viel zu kurz – doch die Vorfreude auf nächstes Jahr ist bereits da. Das bedeutet aber nach der Erdbeerernte einige Pflegemaßnahmen:
- Sind Blätter fleckig, entfernen Sie diese bodennah.
- Haben Erdbeeren Ausläufer gebildet, dann können Sie diese entfernen. Alternativ können Sie so Ihre Erdbeeren vermehren. Die Ableger bilden eigenständig Wurzeln und müssen, nachdem sich Blätter gebildet haben, nur noch von der Mutterpflanze getrennt werden.
- Damit die Nährstoffversorgung gedeckt ist, sollten Sie jetzt Ihren Erdbeeren einen organischen Dünger gönnen.
Erntezeit im Gartenmonat Juli
Der Juli ist einer der Monate, in denen reichlich geerntet werden kann. Hier finden Sie eine Liste von Obst und Gemüse, die jetzt reif sind:
Obst
- Aprikosen
- Erdbeeren (späte Sorten)
- Himbeeren
- Heidelbeeren
- Johannisbeeren
- Kirschen
- Melonen
- Mirabellen
- Pfirsiche
- Stachelbeeren
Gemüse
- Blumenkohl
- Bohnen
- Brokkoli
- Eisbergsalat
- Endiviensalat
- Erbsen
- Frühlingszwiebeln
- Gurken
- Karotten
- Kartoffeln
- Kohlrabi
- Kopfsalat
- Radiccio
- Radieschen
- Rettich
- Rotkohl
- Rucola
- Sellerie
- Spinat
- Tomaten
- Weißkohl
- Zucchini
- Zwiebeln
Weitere Gartenarbeiten im Juli für Zier- und Nutzgarten
An welche Gartenarbeiten müssen wir im Juli noch denken – wir sagen es Ihnen:
- In unserem Artikel „Gartenarbeiten im Juni“ haben wir ausführlich über das Unkrautjäten, das Gießen und Düngen im Ziergarten, das Schneiden von Hecken und Sträuchern und das Bekämpfen von Schädlingen und Krankheiten berichtet. Diese Arbeiten sollten Sie im Juli natürlich nicht vergessen!
- Welche Nutzpflanzen den Sommer über gedüngt werden müssen, um reichlich Früchte zu bieten, und welche zu den Schwach-, den Mittel- und den Starkzehrern gehören, haben wir Ihnen ebenfalls im Juni ausführlich dargestellt.
- Vergessen Sie nicht, Tomaten regelmäßig auszugeizen, also die Triebe abseits des Haupttriebes abzubrechen. So kann die Pflanze ihre ganze Kraft in die Bildung der Früchte legen.
- Pfingstrosen sollen auch im nächsten Jahr wieder blühen. Deswegen sollten Sie diese nach der Blütezeit gut düngen.
- Möchten Sie Erdbeeren im Garten? Dann ist jetzt im Juli der richtige Zeitpunkt, um junge Pflanzen zu setzen.
- Bodendecker werden im Juli stark zurückgeschnitten, damit die Pflanzen sich besser verzweigen und dichter wachsen können. Dies ist zum Beispiel bei Efeu und Johanniskraut sinnvoll.
- Dahlien sind wahre Blühwunder und erfreuen uns mit Blüten von Juni bis in den Oktober. Damit die oftmals sehr großen Blüten nicht umknicken (besonders nach Regengüssen), sollten Sie Dahlien abstützen.
- Zwiebeln, die im Sommer blühen, wie Gladiolen oder Dahlien, benötigen ausreichend Nährstoffe, um uns dauerhaft mit Blüten zu überraschen. Anfang Juli sollten Sie diese Blumenzwiebeln daher mit einer mineralischen Düngergabe verwöhnen.
- Lust auf Bart-Iris? Dann ist im Juli Pflanzzeit. Das Rhizom wird im Pflanzloch auf einen kleinen Hügel gesetzt, die Wurzeln werden ausgebreitet und danach lediglich mit zwei bis drei Zentimetern Erde bedeckt. So können Bart-Iris gut anwachsen und im Mai des Folgejahres mit neuen Blüten begeistern.
- Im Juli können Kletterpflanzen wie Clematis und Blauregen einfach vermehrt werden. Dazu nehmen Sie einen kräftigen Trieb, den Sie in der Mitte leicht einritzen. Diese Stelle wird nun in einen Topf mit Anzuchterde geleitet, die Triebspitze mit einem Stab nach oben leiten. Bis zum Spätsommer haben sich Wurzeln gebildet, der Ableger kann nun von der Mutterpflanze getrennt werden.
- Himbeeren mögen es nicht besonders warm. Vor allem der Boden sollte vor allzu großer Erwärmung geschützt werden. Daher bietet es sich an, den Boden mit Rindenmulch auszustatten.
- Viele Kräuter können Sie bis in den Herbst hinein ernten. Allerdings haben Sie im Juli und August den besten Geschmack. Möchten Sie diesen bewahren, dann ernten Sie jetzt und trocknen die Kräuter, idealerweise direkt in der warmen Juliluft. Hängen Sie die Kräuter zum Trocknen aber geschützt auf, damit sie durch Regen nicht nass werden.
- Verblühte Rispen am Sommerflieder, auch Buddleja genannt, regelmäßig entfernen, so blüht der Busch bis weit in den Herbst hinein.
- Johannisbeeren können jetzt über Stecklinge einfach vermehrt werden.
- Damit Salat nicht schießt, sollte der Pflanzplatz kühl und schattig sein. Bei Bedarf kann ein Vlies helfen.
- Gemüsebeete sollten regelmäßig aufgelockert werden. So unterbinden Sie das Unkrautwachstum und schützen den Boden vor Austrocknung. Gelockert wird am besten nach Regen oder nach dem Gießen, wenn die Oberfläche verschlämmt ist.
Gartenmonat Juli – was Sie direkt im Beet aussäen können
Auch wenn der Juli mit zu den heißesten Monaten gehört und Pflanzen dann blühen, Früchte bilden und geerntet werden können, gibt es zahlreiche, die Sie auch jetzt noch direkt ins Beet aussäen können. Dazu finden Sie gleich eine übersichtliche Tabelle. Vorher sollten Sie noch wissen, dass es aber durchaus auch Pflanzen gibt, die die aktuellen Witterungsbedingungen als Jungpflanzen nicht mögen und daher besser drinnen vorgezogen werden sollten. Bei Blumen sind das zum Beispiel Bartnelken, Goldlack, Hornveilchen, Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht. Bei Kräutern bevorzugen Basilikum und Dill eine Vorzucht und beim Gemüse sind es Buschbohnen, Endiviensalat, Eisbergsalat, Feldsalat, Chinakohl, Grünkohl, Kohlrabi, Kopfsalat, Pak Choi und Römersalat.
Kräuter
- Anis
- Gartenkresse
- Kerbel
- Koriander
- Kümmel
- Pfefferminze
- Petersilie
- Schnittsellerie
- Thymian
Gemüse
- Asia-Salate
- Buschbohnen
- Karotten
- Mangold
- Pflücksalate
- Prunkbohnen
- Radicchio
- Radieschen
- Rettich
- Rosenkohl
- Rote Bete
- Rucola
- Spinat
- Stangenbohnen
- Wirsing
Blumen
- Bienenfreund
- Fingerhut
- Königskerzen
- Lavendel
- Lupinen
- Prachtkerzen
- Primeln
- Rotklee
- Schleifenblumen
- Sonnenblumen
- Stockrosen
- Tausendschön
- Weißklee
- Wunderblumen
Gartentipps im Juli – das blüht in diesem Monat
Haben Sie es gerne ordentlich im Blumenbeet oder dürfen auch mal Pflanzen durcheinander wachsen? Jeder hat so seine eigenen Vorstellungen. Damit aber im Sommer vieles blühen kann, sollten Sie die richtigen Pflanzen zusammensetzen – so entsteht ein tolles Blütenmeer, das nicht nur uns Menschen erfreut, sondern auch die vielen Insekten, die auf Nahrungssuche sind. Über diese Blumen dürfen Sie sich im Gartenmonat Juli besonders freuen:
- Akelei
- Alpenveilchen
- Astern
- Astilben
- Ballonblumen
- Bartnelken
- Begonien
- Bougainvillea
- Clematis
- Dahlien
- Disteln
- Engelstrompete
- Fette Henne
- Fingerhut
- Fleißiges Lieschen
- Fuchsien
- Funkien
- Geißblatt
- Geranien
- Gladiolen
- Goldruten
- Hibiskus
- Hortensien
- Kapkörbchen
- Kapuzinerkresse
- Königin der Nacht
- Königskerze
- Kokardenblumen
- Kornblumen
- Lavendel
- Lilien
- Löwenmäulchen
- Männertreu
- Magnolien
- Malven
- Margeriten
- Nachtkerzen
- Oleander
- Papageienblumen
- Petunien
- Prachtkerzen
- Prachtscharten
- Prachtspiere
- Prunkwinde
- Ringelblumen
- Rosen
- Schafgarbe
- Schmuckkörbchen
- Schwarzäugige Susanne
- Sommerflieder
- Sommerjasmin
- Sonnenblumen
- Steinkraut
- Stiefmütterchen
- Stockrosen
- Storchschnabel
- Tagetes
- Tigerblumen
- Usambaraveilchen
- Verbenen
- Vergissmeinnicht
- Wunderblumen
Bilder: © cane