Eigentlich kommt die Clematis aus dem Wald, dort – ganz ehrlich – haben wir allerdings noch keine gesehen. Aber vielleicht haben wir auch nur nicht richtig hingesehen, denn die Waldreben sollen vor allem in gemäßigten Zonen vorkommen. Wie auch immer, eines ist klar: Auch in unseren Gärten sind sie beliebt und oft gesehen.
Die Kletterpflanzen ranken an Klettergerüsten, Pergolen, Zäunen und Wänden nach oben und erfreuen mit herrlich großen, bunten und oft duftenden Blüten. Manche schon im April, manche auch erst im Juli. Damit die Waldreben aber auch üppig blühen können, sollte beim Clematis schneiden alles richtig gemacht werden. Hier unsere Anleitung – und keine Sorge, das ist keine Philosophie.
Clematis schneiden: So bekommen Sie üppig blühende Waldreben
Wer Clematis im Garten hat, der kann sich darauf freuen, dass die Kletterpflanze über und über mit Blüten bestückt ein echter Augenschmaus ist. Aber eben nur dann, wenn man beim Clematis zurückschneiden auf einige Punkte achtet. Wer weiß, zu welcher Schnittgruppe seine Clematis gehört und wer somit den richtigen Zeitpunkt zum Schneiden der Clematis findet, der kann davon ausgehen, dass er sich auch in Zukunft an den herrlich blühenden Reben erfreuen kann. Die Frage ist also: Zu welcher Schnittgruppe gehört meine Clematis?
Schnittgruppe I: Clematis schneiden überflüssig
Clematis, die sehr früh im Jahr ihre Blüten öffnen, so ab April und im Mai, haben einen großen Vorteil: Sie müssen in der Regel gar nicht zurückgeschnitten werden. Diese Sorten legen die neuen Triebe bereits im Herbst an. Würde man jetzt zur Schere greifen, dann würde man diese mit wegschneiden. Die Folge: Die Clematis setzt im Folgejahr mit der Blüte aus. Ergo sollten Clematis der Schnittgruppe I gar nicht geschnitten werden, alternativ können Sie direkt nach der Blüte die Clematis schneiden – aber nur dann, wenn Sie sie im Zaum halten wollen, schließlich wird die Waldrebe von Jahr zu Jahr größer. Ansonsten: Schere im Schrank lassen!
Schnittgruppe II: Clematis schneiden im Herbst
Nun gibt es Waldreben, die ihre Triebe erst im Frühjahr anlegen. Diese Pflanzen gehören der Schnittgruppe II an und blühen Anfang bis Mitte Juni. Hier ist ein Schnitt im Herbst anzuraten, gerne auf die gewünschte Höhe, aber auch ein Radikalschnitt ist möglich. Bei letzterem dauert es nur wieder etwas länger, bis die Pflanze die gewünschte Höhe erreicht hat.
Schnittgruppe III: Clematis schneiden – Radikalschnitt
Wenn Sie Clematis im Garten haben, die erst Ende Juni und im Juli blühen, also sehr spät mit der Blüte dran sind, dann gehören diese Pflanzen zur Schnittgruppe III. Diese erkennen Sie allerdings auch daran, dass sie sehr schnell wachsen und stark austreiben. Solche Sorten werden gerne mal bis zu fünf Meter hoch. Da hier die Triebe direkt aus den Wurzeln neu gebildet werden, können Sie im Herbst einen radikalen Rückschnitt durchführen. Alternativ ist das auch noch im Frühjahr möglich, dann passen Sie aber auf, dass Sie nicht schon die neuen Triebe kappen.
Clematis schneiden: Zum Schluss noch ein paar Tipps
Schneiden Sie die Clematis immer mit einer scharfen Gartenschere. Vermeiden Sie es, die abgestorbenen Triebe einfach auszureißen, so könnten die Wurzeln beschädigt werden. Je nachdem, wo die Pflanze emporrankt, können Sie auf das Clematis schneiden sogar ganz verzichten. Optisch sieht es bei Rankgittern schöner aus, wenn sie die alten Triebe abschneiden. Sofern die Clematis aber an einem Baum emporwächst oder eine Liaison mit einem Busch eingeht, wird das mit dem Schneiden schon problematischer. Dann verzichten Sie einfach darauf, bevor Sie die Pflanze nachhaltig schädigen.
Bild: © lochstampfer – Fotolia.com (#42090375 – Clematis)