Borretsch – einjähriges Küchenkraut mit hübschen Blüten

Borretsch

Sie sind dabei, einen Kräutergarten anzulegen und suchen sich die passenden Kräuter zusammen? Dann darf der einjährige Borretsch ganz sicher nicht fehlen. Denn dieses Raublatt- beziehungsweise Borretschgewächs ist nicht nur etwas für das menschliche Auge und unseren Gaumen, sondern auch eine Bienenweide. Kaum haben die sich die Blüten geöffnet, kommen die Bienen und Hummeln geschwind angeflogen.

Und das unter Umständen schon zeitig im Mai, wenn Sie schon früh den Borretsch, den Sie vielleicht auch unter den Namen Gurkenkraut oder Himmelsstern kennen, ausgesät haben. Denn bereits im Wonnemonat zeigen sich dann schon die ersten der zahlreichen blauen Blüten, die darauf warten, von den Insekten aufgesucht zu werden. Die Blüten sind anfangs übrigens rosa, wechseln dann aber mit der Zeit die Farbe und präsentieren sich in dem bekannten hübschen Blau. Sie müssen allerdings nicht zwingend auf das blaublütige Raublattgewächs zurückgreifen – es gibt auch eine weiß blühende Borretschsorte. Fragen Sie einfach mal im Handel nach.

Der optimale Standort für den Borretsch im Garten

Der Borretsch, botanisch Borago officinalis, möchte am liebsten in Ihrem Garten einen warmen und sonnigen Standort vorfinden. Alternativ gibt sich das Gurkenkraut aber auch mit einem Plätzchen im Halbschatten zufrieden.

Die ideale Pflege für den Borretsch

Der einjährige Himmelsstern benötigt keine besondere Pflege. Das Gewächs möchte nicht austrocknen, aber auch nicht im nassen Boden ersaufen. Ein leicht feuchter Boden, der zudem durchlässig und nährstoffreich ist, ist genau das, was sich der Borretsch wünscht.

Das Gurkenkraut kann, muss aber nicht zwingend gedüngt werden. Sofern Sie eh gerade mit einer Gießkanne voll verdünnter Brennnesseljauche durch den Garten laufen, können Sie dem Borretschgewächs ein wenig von dem Naturdünger gönnen.

Borretsch
© cane Blühender Borretsch wird gerne von Bienen und Hummeln angeflogen.

Den Borretsch pflanzen und vermehren

Den einjährigen Borretsch können Sie bereits im April direkt ins Beet säen. Achten Sie bei bei der Aussaat dieses Küchenkrauts darauf, dass die Samen gut mit Erde bedeckt sind – dieses pflegeleichte Raublattgewächs ist ein sogenannter Dunkelkeimer. Die Saattiefe der großen Borretschsamen liegt zwischen einem bis vier Zentimeter.

Am besten säen Sie breitwürfig aus. Entweder bedecken Sie dann die gesamten Fläche mit einer entsprechenden Menge an Substrat oder Sie harken das Saatgut einfach unter. Nachdem die Samen aufgegangen sind, entfernen Sie alle jungen Borretschpflänzchen, die zu dicht stehen – ideal ist ein Abstand von 25 bis 30 Zentimeter zwischen den einzelnen Pflanzen. Der bis zu 80 Zentimeter hoch wachsende Borretsch bildet lange Pfahlwurzeln aus. Und genau aus dem Grund lässt er sich nur sehr schlecht verpflanzen. Ich habe es bei einem ganz jungen Borretsch versucht. Das Ergebnis war eher ernüchternd.

Wählen Sie einen geringeren Abstand zwischen den einzelnen Borretschpflanzen, laufen Sie Gefahr, dass diese dem Mehltau oder auch Blattläusen zum Opfer fallen. Damit es gar nicht erst dazu kommt, ist ein entsprechender Pflanzabstand von Anfang an ratsam.

Nach der Blüte können Sie eigene Samen ernten – der Borretsch hält zahlreiche Samen für Sie bereit. Pro Blüte können Sie mit mehreren Samen rechnen. Da Sie diese vermutlich nicht alle benötigen, können Sie die übrigen Samen verschenken oder in Pflanzentauschbörsen anbieten, die sich leicht über die Suchmaschinen finden lassen.

Wenn Sie nicht schnell genug waren und die Samen abgeerntet haben, können Sie sicher sein, dass sich der Borretsch auch von ganz alleine vermehrt … einmal Borretsch im Garten, immer Borretsch im Garten. Zumindest, sofern Sie die Jungpflanzen nicht auszupfen sondern fleißig wachsen und blühen lassen.

Gesetzt den Fall, Sie lassen das Gurkenkraut machen was es möchte, haben sie bis zum Frost frische Blätter und die Bienen sowie Hummeln eine Nahrungsquelle. Denn die Samen vom Vorjahr, die sich unbemerkt im Erdreich versteckt haben, keimen dann, wenn es ihnen recht ist. Es ist auch gut möglich, dass bei entsprechender Witterung und warmem Wetter bereits die diesjährige Saat aufgeht, wenn Sie zwischendurch immer mal wieder das Beet durchgeharkt haben, indem der Borretsch wächst und gedeiht und sich von alleine ausgesät hat.

Borretsch
© cane Nach und nach öffnen sich die Blüten am Blütenstand.

Den Borretsch ernten

Die jungen Borretschblätter können Sie immer dann ernten, wenn Sie ein wenig vom dem Küchenkraut benötigen. Je nachdem, wann Sie den Borretsch ausgesät haben und die Pflanze groß genug ist, können Sie etwa von Mai bis Oktober ernten.

Die jungen Blätter pflücken Sie am besten kurz bevor Sie diese benötigen. Die zarten Blättchen haben leider die Angewohnheit, sehr schnell zu welken.

Die hübschen Blüten können Sie übrigens ebenfalls abnehmen. Die noch frischen blauen Blüten machen sich gut als essbare Deko und peppen Salate optisch auf. Probieren Sie es einfach aus!

Wissenswertes zum Verzehr

Auch wenn Sie den Geschmack dieses Küchenkrauts lieben – der Borretsch sollte dennoch in Maßen genossen werden. Schuld daran sind enthaltene Pyrrolizidinalkaloide, die bei zu häufigem und übermäßigem Verzehr die Leber schädigen können.

Bilder: © cane