Blattsenf – ein vielseitiges Blattgemüse für den Garten

Blattsenf in einem Blumenkasten aus Holz

Der Blattsenf vereint Vielseitigkeit und schnelles Wachstum. Diese Eigenschaften der Kulturpflanze bieten nicht nur in der Küche viele Vorteile, sondern auch im Garten. Die ursprünglich aus Asien stammende Pflanze hat den Weg aus dem Kontinent gefunden und sich weltweit verbreitet – in vielen Regionen wird der Blattsenf als Salat- oder Gemüsepflanze und Würzkraut angebaut. Vielleicht ist Ihnen Brassica juncea, so die botanische Bezeichnung, aber auch unter einem anderen Alternativnamen bekannt. Gängig sind unter anderem die Namen Brauner Senf, Indischer Senf oder auch Senfkohl.

Neben der charakteristischen Schärfe besitzt Brassica juncea auch dekorative Blätter und ist zudem pflegeleicht und einfach zu kultivieren. Mit anderen Worten: Der Blattsenf ist ein Muss für Hobbygärtner! In diesem Artikel erfahren Sie alles über den Blattsenf, wie die Kulturpflanze im Garten angebaut wird und Sie das Beste aus diesem schmackhaften und pflegeleichten Kreuzblütler herausholen.

Wissenswertes über den Blattsenf

Dieses Familienmitglied der Kreuzblütengewächse ist eng mit Kohl, Brokkoli und auch dem Rettich verwandt. Der Blattsenf zeichnet sich durch variantenreiche Blattformen und -farben aus. Brassica juncea kann neben zarten und glatten Blättern auch stark gekräuselte oder gezackte Varianten zeigen, farblich können die Blätter grün, rot oder in Bronzetönen gefärbt sein.

Dieser pflegeleichte und vielfältige Kreuzblütler eignet sich nicht nur für die Küche als Gemüse- oder Salatpflanze. Auch als Gründünger kann der Senfkohl verwendet werden und verbessert so den Boden.

Die Eigenschaften des Blattsenfs und seine Vorteile:

  • Wachstum: Bei dem Braunen Senf handelt es sich um eine schnellwüchsige Pflanze. Diese ist oftmals schon binnen vier bis sechs Wochen so gewachsen, dass sie geerntet und verwertet werden kann.
  • Nährstoffe: Brassica juncea enthält verschiedene Vitamine, wie beispielsweise Vitamin C und Mineralstoffe.
  • Geschmack: Die Blätter des Kreuzblütlers haben einen würzigen, senfartigen Geschmack. Dieser variiert je nach Sorte und kann mild bis scharf sein.
  • Dekorative Pflanze: Es müssen nicht immer bunt blühende Blumen sein, die im Beet vorherrschen. Der Senfkohl punktet nicht nur mit seinen Inhalten, sondern auch seiner attraktiven Optik. Die Pflanze macht auch in einem Blumenbeet eine gute Figur.
Blattsenf
© Petrarichli | Dreamstime.com (#263762838) Der pflegeleichte Blattsenf fühlt sich an einem sonnigen bis halbschattigen Plätzchen, das zudem windgeschützt ist, gleichermaßen wohl.

Standort und Bodenbedingungen

Der Indische Senf nimmt es nicht ganz so genau, was die klimatischen Bedingungen anbelangt. Er ist außerordentlich anpassungsfähig und ist nicht auf eine Klimazone festgelegt. Dennoch benötigt er einige ideale Bedingungen, damit er gut wachsen und gedeihen kann. Sie stellen sich die Frage: Wie baue ich Blattsenf im Garten an? Wir haben Tipps für Sie, damit sich das schnell wachsende Blattgemüse wohlfühlt.

  • Standort: Der pflegeleichte Blattsenf bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort im Garten. Je wärmer die Region grundsätzlich während der Sommermonate wird, desto mehr eignet sich ein Plätzchen im Halbschatten – so kann das vorzeitige Schossen, also die Bildung von Blüten, verhindert werden. Zudem sollte der Standort so gewählt werden, dass dieser vor Wind geschützt ist. So werden die empfindlichen Blätter besser geschützt.
  • Bodenanforderungen: Brassica juncea favorisiert einen lockeren und humusreichen Boden, der zudem gut durchlässig und einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert aufweisen sollte. Idealerweise ist die Erde gleichmäßig feucht, sollte aber nicht zu nass sein. Ein Zuviel an Nässe führt zu Wurzelfäule und Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

Blattsenf anbauen: Tipps für einen erfolgreichen Anbau im Garten

Der Senfkohl lässt sich nahezu das gesamte Jahr über anbauen. Die Voraussetzung dafür ist, dass keine starken Fröste auftreten.

  • Zeitpunkt: Im Frühjahr, von März bis Mai, und auch im Spätsommer in der Zeit von August bis September, kann der Indische Senf ausgesät werden. In Gegenden mit vorherrschend mildem Klima kann das Blattgemüse sogar noch im Herbst und Winter angebaut werden.
    Vorziehen oder Direktsaat: Es bleibt Ihnen selbst überlassen, ob Sie den Blattsenf auf dem Fensterbrett vorziehen, direkt in das Beet oder auch in ein Hochbeet säen möchten – beides ist problemlos möglich. Zum Keimen benötigen die Samen Temperaturen zwischen 15 bis 20 Grad Celsius. In etwa fünf bis zehn Tagen erfolgt meist die Keimung.
  • Reihenabstand: Brauner Senf kann auch in Reihen gepflanzt werden. Damit sich das pflegeleichte Blattgemüse gut entwickeln kann, sollte ein Reihenabstand von 20 bis 30 Zentimeter eingehalten werden. Der Pflanzabstand innerhalb der Reihe sollte etwa 10 bis 15 Zentimeter betragen.
  • Mischkultur, Fruchtfolge und Fruchtfolge: Da es sich bei dem Blattsenf um einen Kreuzblütler handelt, achten Sie bereits bei der Planung des Gemüsebeets darauf, welche weiteren Gemüsesorten als Vor- beziehungsweise Nachkultur infrage kommen und mit welchen Nachbarn sich gut mit dem Blattgemüse vertragen.

Blattsenf richtig pflegen

Zu viel oder zu wenig Wasser, übermäßig viele Nährstoffe oder eine zu geringe Nährstoffversorgung – auf die richtige Pflege kommt es an, damit sich Brassica juncea im Beet gut entwickeln kann. Wir haben Tipps, wie Sie den Senfkohl pflegen.

  • Gießen: Insbesondere während der Wachstumsphase sollten Sie darauf achten, dass der Boden gleichmäßig feucht gehalten wird. Der Untergrund darf nicht austrocknen, gleichzeitig darf es nicht zur Staunässe kommen. An warmen beziehungsweise heißen Sommertagen benötigt die Pflanze mehr Wasser, als es an kühlen Tagen der Fall ist. Passen Sie das Gießen am besten an die Witterung an.
  • Düngen: Um das Wachstum zu unterstützen, kann der Indische Senf moderat mit Nährstoffen versorgt werden. Zum Düngen eignen sich organische Dünger oder Kompost. Achten Sie darauf, keine stickstoffreichen Düngemittel zu verwenden – diese sorgen für ein übermäßiges Blattwachstum.
  • Beikräuter entfernen: Blattsenf verfügt über kein besonderes Durchsetzungsvermögen. Damit das Blattgemüse nicht zu kurz kommt, sollten Sie das Beet regelmäßig von Beikräutern befreien.

Blattsenf ernten: Der richtige Zeitpunkt und die besten Methoden

Sobald die Blätter des Braunen Senfs groß genug sind, kann nach Herzenslust geerntet werden. Abhängig von der verwendeten Sorte und der Anbauweise, kann bereits vier bis sechs Wochen nach der Aussaat mit einer Ernte gerechnet werden.

  • Fortlaufende Ernte: Wenn Sie nur die äußeren Blätter ernten und das Herz stehen lassen, wie es gerne beim Pflücksalat praktiziert wird, wächst der Blattsenf nach. So können Sie des Blattgemüse nach Bedarf immer wieder Blatt für Blatt ernten.
  • Komplette Ernte: Gesetzt den Fall, dass Sie eine Nachkultur geplant haben, können Sie die gesamte Pflanze knapp über dem Boden abschneiden. So schaffen Sie Platz für den Anbau weiterer Gemüsesorten. Achten Sie darauf, welche Gemüsesorten als Nachkultur möglich sind.

So verwenden Sie Blattsenf in der Küche

Bei dem Senfkohl handelt es sich um ein außerordentlich vielseitiges Gemüse. So kann es roh und gekocht verwendet werden. Überdies können mit dem Blattgemüse verschiedene Gerichte gewürzt und abgerundet werden.

  • Roh: Die jungen und zarten Blätter kommen immer dann zum Einsatz, wenn Sie etwas frisches und würziges für Ihre Gerichte benötigen. Da ist beispielsweise in einem Salat der Fall. Aber auch Sandwiches oder Burger können mit dem Blattgemüse belegt werden.
  • Gekocht: Die älteren Blätter, die sich nicht mehr unbedingt für einen Salat eignen, können gedünstet werden. Aber auch in Suppen oder Eintöpfen können sie Verwendung finden.
  • Würzpflanze: Eine pikante Note verleiht der Braune Senf beispielsweise Saucen sowie Marinaden oder auch Pfannengerichten.

Blattsenf als Gründünger verwenden

Nicht nur in der Küche punktet das Blattgemüse, sondern auch als Gründünger. So fungiert Blattsenf als natürlicher Bodenschutz und Nährstofflieferant. Die Pflanze kann beispielsweise zwischen die Hauptkulturen gesät werden und so unter anderem den Boden verbessern und reichert diesen mit organischer Substanz an. Desweiteren schützt Brassica juncea den Boden vor Erosion und sorgt dafür, dass das Wachstum von Beikräutern unterdrückt wird.

Schädlinge und Krankheiten am Blattsenf

Auch wenn sich der Indische Senf recht widerstandsfähig zeigt, kann er dennoch gelegentlich von Schädlingen oder Krankheiten heimgesucht werden. Zu möglichen Schädlingen zählen Erdflöhe und Kohlfliegen, zu den Pflanzenkrankheiten der Mehltau.

Blattsenf auf kleinem Raum: Tipps für den Anbau im Topf

Sie haben keinen Platz mehr im Beet, möchten aber dennoch ein wenig Senfkohl anbauen? Das pflegeleichte und vielseitige Blattgemüse wächst und gedeiht auch in einem Topf oder Blumenkasten. Das Pflanzbehältnis sollte wenigstens eine Tiefe von 20 Zentimetern aufweisen. Damit es nicht zur Staunässe kommt, legen Sie am besten schon beim Bepflanzen auf eine gute und ausreichende Drainage.

Insbesondere an den warmen Tagen benötigt der Blattsenf im Topf mehr Wasser. Gießen Sie ausreichend, gegebenenfalls morgens und abends ein weiteres Mal. Neben der regelmäßigen Wassergabe ist auch die Nährstoffversorgung wichtig.

Fazit: Beim Blattsenf handelt es sich um eine pflegeleichte und zudem vielseitige Pflanze, die in jedem Garten ein Plätzchen finden sollte. Der Aufwand, der für den Indischen Senf vonnöten ist, hält sich in Grenzen. So bleibt der Aufwand in Bezug auf die Pflege minimal und belohnt Sie mit einer schnellen Ernte und einem besonderen Geschmackserlebnis. Nicht zu vergessen ist sein dekoratives Äußeres. Egal, ob Sie Brassica juncea in einen Topf beziehungsweise das Beet setzen oder als Gründünger verwenden: Die Pflanze bietet mehr als nur eine Einsatzmöglichkeit und ist eine Bereicherung im Garten.

Neugierig geworden? Nun, dann probieren Sie den Anbau von Blattsenf in Ihrem Garten aus und erleben hautnah die Vielseitigkeit dieser tollen Pflanze!

Bilder: Bild ganz oben: © Nurma Agung Firmansyah| Dreamstime.com (#307412610);
kleines Bild: © Petrarichli | Dreamstime.com (#263762838)