Gleich mal vorweg: Wenn Sie einen Baumstumpf im Garten haben und den entfernen wollen, dann brauchen Sie Kraft. Viel Kraft. Alternativ auch Geduld. Auch davon sehr viel. Oder Sie lassen es gleich bleiben. OK, aber mal von Anfang an. Oft ist es so, dass alte Bäume in einem Garten gefällt werden müssen, entweder, weil sie kaputt sind oder weil sie einfach stören. Zurück bleibt ein Baumstumpf, der vielen Gartenbesitzern ein Dorn im Auge ist. Der Stumpf muss also weg. Nur wie, das ist die Frage…
Die radikale Tour
Am einfachsten ist es natürlich, wenn man mit einem Bagger ankommt und den Baumstumpf ausgräbt. Nun hat nicht jeder Platz, um einen kleinen Bagger auf sein Grundstück zu befördern. Meist ist das Grundstück umgeben von einem Zaun oder einer Hecke, vielleicht führt auch nur ein Fußweg um den Garten oder das Haus ist ein Reihenhaus und umgeben von Nachbarn. In solchen Fällen hat man mit einem Bagger also keine Chance. Sofern man eine Zufahrt zum Garten hat, kann man anstatt eines Baggers, der ja auf das Grundstück müsste, auch eine Seilwinde nutzen, die sich an einem (dafür ausgelegten) Auto befindet. Sie wird direkt am Baumstumpf befestigt und dieser somit aus der Erde gerissen.
Die „Ich-schaff-das“-Methode
Dazu braucht man viel Zeit, viel Kraft und eine Schaufel, denn der Baumstumpf wird nun ausgegraben. Je nachdem, wie groß er ist, muss entsprechend weit um den Stumpf herum die Erde entfernt werden. Sobald man auf die ersten Wurzeln stößt, diese freilegen und mit einer Säge durchtrennen. Damit sie nicht stören am besten gleich ein größeres Stück herausschneiden. Dies wird nun rundherum vor allem mit den querverlaufenden Wurzeln gemacht. Je tiefer man kommt, umso weniger Halt hat der Stumpf und man kann dann damit beginnen, diesen hin und her zu bewegen – so lange, bis er sich umlegen lässt und man die letzten Wurzeln durchschneiden kann. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass man Baumstümpfe, die mehr als 30 Zentimeter Durchmesser haben, nur sehr sehr schwer von Hand entfernt werden können.
Die „Das-kann-dauern“-Methode
Man nehme eine Kettensäge und eine Bohrmaschine und gehe damit dem Baumstumpf an den Kragen. Zuerst wird der Stumpf schachbrettartig bis zum Boden eingesägt. Damit es noch schneller geht, kann man zusätzlich mit einem Bohrer Löcher in den Stamm bohren. Nun werden die Spalten und/oder Löcher mit Kompost gefüllt, der halb verrottet sein sollte. Reichern Sie diesen noch mit Kompostbeschleuniger an, dann geht es noch schneller. Nun heißt es warten. Braucht ein herkömmlicher Baumstumpf bis zu zehn Jahre, bis er verrottet ist, kann man mit dieser Methode die Zeit erheblich verkürzen. Von heute auf morgen geht es aber nicht. Sie können zusätzlich den Stamm auch mit einem großen Stein oder einer Plane abdecken. Dadurch siedeln sich darunter allerlei Insekten an, die das Holz noch schneller zersetzen.
Die „Ich-mach-gar-nix“-Methode
Keine Lust oder Zeit? Dann lassen Sie es doch einfach! Baumstümpfe entfernen muss nämlich nicht sein, denn man kann sie ganz prima in einen vorhandenen Garten integrieren. Entweder als Blickfang in einem Steingarten oder einem Beet, auch kann man den Stumpf mit Kletterpflanzen bewachsen lassen oder einen Blumentopf darauf positionieren. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.
Bild: © Carola Schubbel | Adobe Stock (#44741962 – Baumstumpf herausziehen)