Wintergemüse trotzt den Temperaturen in der kalten Jahreszeit

Wintergemüse - Lauch im Schnee

Während der warmen Jahreszeit können wir aus dem Vollen schöpfen und uns am Gemüse nicht nur satt sehen, sondern auch satt essen. Im Herbst gibt es nach und nach immer weniger heimisches Gemüse. Im Winter hingegen hat das Wintergemüse seinen großen Auftritt. Mehr Gemüsearten als man denkt, kommen mit Frost zurecht und lassen in der Zeit der mitteleuropäischen Winter nicht die Köpfe hängen.

Je nach Region ist ein Winterschutz eine gute Hilfe, um das Wintergemüse ein wenig vor der Kälte zu schützen. Vlies und Nadelbaumzweige können gute Arbeit leisten und dem Hobbygärtner trotz Eiseskälte eine gute Ernte bescheren.

Robuste Wintergemüse sind beispielsweise: Brokkoli, Endivie, Feldsalat, Grünkohl, Radicchio, Rosenkohl, Schwarzwurzel, Winterlauch, Winterportulak, Wirsing und Zuckerhut.

Manche dieser Wintergemüse vertragen sogar Frost bis -15 Grad Celsius! Allerdings lässt sich die Frosthärte einer Pflanze nicht unbedingt in Stein meißeln. Wie hart im Nehmen das Gemüse tatsächlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Sorte, der Dauer des Frostes, der Art und Feuchtigkeit des Bodens und nicht zuletzt, wie gut sich die Pflanze entwickelt hat.

Wintergemüse – was zu beachten ist

Damit einer guten Ernte nichts im Wege steht und das Wintergemüse die kalte Jahreszeit gut übersteht, haben wir ein paar Tipps für das Gelingen:

  • Angucken ist erlaubt, ernten und anfassen hingegen nicht, wenn das Wintergemüse gefroren ist. So kann die Pflanze in Ruhe auftauen, ohne Schaden zu nehmen.
  • Schutz vor Wind und Wetter hilft dem Wintergemüse, um gut durch die lichtarme Jahreszeit zu kommen. Ein Vlies kann nicht nur vor Frost und der Wintersonne schützen, sondern auch vor eisigen Winden. Denn diese können dafür sorgen, dass die Blätter gefriergetrocknet werden und als Folge absterben. Die Wintersonne hat es in sich, da sie schon recht kräftig scheinen kann. Friert es in den Nächten und die Tage werden durch die Sonne erwärmt, führt das zu einem abwechselnden Einfrieren und Auftauen. Dauern diese Temperaturwechsel an, kommt es schließlich zum Absterben der Pflanze. Ein Vlies mildert das Sonnenlicht ab.
  • Wintersalate sollten vor Nässe geschützt werden. Liegen die äußeren Blätter, beispielsweise der Endivien, auf der Erde, die im Winter kalt und vom Niederschlag feucht ist, faulen diese recht leicht. Diese faulenden Blätter entstehen ebenso, wenn sich die Blätter der Pflanzen gegenseitig bedecken und aneinanderkleben und die Feuchtigkeit zwischen ihnen nicht entweichen kann. Auch ein Folientunnel kann seine Tücken haben, wenn Blatt und Folie miteinander „verschmelzen“.
Wintergemüse - Rosenkohl im Schnee
© Ahavelaar | Dreamstime.com (#210717973 – brussels sprouts in winter field with snow) Rosenkohl benötigt ein wenig Frost, damit er richtig gut schmeckt.

Wintergemüse – Tipps zur Ernte

Während der Wintermonate kann es schon recht frisch im Keller werden. Trotzdem sind diese noch immer recht warm, sodass viele Wintergemüse draußen im Beet besser aufgehoben sind.

  • Die beiden Kohlsorten Grünkohl und Rosenkohl benötigen etwas Frost, um richtig gut zu schmecken. Bis zur Ernte bleiben beide draußen, zumal sie tiefen Temperaturen trotzen.
  • Wintersalate bleiben ebenfalls bis zur Ernte im Gemüsebeet.
  • Kopfkohl sowie Blumenkohl und Chinakohl können sich für kurze Zeit gut mit leichtem Frost arrangieren. Kündigen sich anhaltende tiefe Temperaturen an, bekommt der Kohl einen Winterschutz.
  • Um den Frost auf Abstand zu halten, werden Möhren, Lauch und Winterrettich mit Erde angehäufelt. In milden Wintern kann mit dieser Schutzschicht aus Substrat bis zum Frühjahr geerntet werden.

Bilder: großes Bild: © Graham Corney | Dreamstime.com (#112501981 – Leeks growing in winter snow);
kleines Bild: © Ahavelaar | Dreamstime.com (#210717973 – brussels sprouts in winter field with snow)