Nicht nur in der freien Natur ist diese Wildstaude in unseren Breiten eher selten anzutreffen, sondern auch in den Gärten. Dabei ist der Diptam mit seinen hübschen Blüten alles andere als unansehnlich. Die Staude ist gut angewachsen nicht einmal anspruchsvoll und führt sich gar als Diva auf. Vielmehr möchte Dictamnus albus, so die botanische Bezeichnung dieser Pflanze, keine pflegerische Beachtung finden, sondern eher in Ruhe gelassen werden. Dann fühlt sich der Brennende Busch, wie diese Pflanze auch genannt wird, erst richtig wohl.
Diesen Namen verdankt der unter Naturschutz stehende Diptam seinen ätherischen Ölen, die die Pflanze abgibt. In warmen Sommern, wenn die Temperaturen sehr hoch sind, können sich diese Dämpfe selbst entzünden. Bei totaler Windstille und in der Dämmerung kann man an diesen extrem warmen Tagen kleine blaue Flammen sehen.
Giftiges Rautengewächs
Beim Diptam, ein Familienmitglied der Rautengewächse, handelt es sich um eine – in allen Pflanzenteilen – giftige Pflanze. Die Staude enthält verschiedene ätherische Öle, die zwar einen angenehmen Duft haben, gleichzeitig aber auch zu schweren Hautreizungen in Kombination mit Sonnenlicht führen können. Die Kapselfrüchte der Pflanze sind für den Menschen giftig. Wenn Sie mit dieser Pflanze hantieren beziehungsweise mit den Nachbarpflanzen, tragen Sie unbedingt Handschuhe, um einen Hautkontakt zu vermeiden. Sofern kleine Kinder und Tiere zu Ihrem Haushalt gehören, sollten Sie in Betracht ziehen, sich für eine andere Staude zu entscheiden. Schnell kann es zu kleinen Unachtsamkeiten und so zu verbrennungsähnlichen Verletzungen kommen.
Standort und Pflege
Für den 80 bis 100 Zentimeter hoch wachsenden Diptam gilt: weniger ist mehr. Hier und da mal ein wenig Wasser, ein paar Nährstoffe und viel Ruhe. Mehr wünscht sich die hübsche Wildstaude für ihr Dasein nicht.
- Ein warmer und sonniger Standort ist genau das, was sich die Wildstaude wünscht, kommt aber auch im Halbschatten ganz gut zurecht. Der Boden sollte durchlässig sein. Ein frischer, normaler und kalkreicher Gartenboden ist ausreichend.
- Der Diptam, wenn er gut angewachsen ist, kommt gut mit Trockenheit zurecht, sodass die genügsame Pflanze lediglich in längeren regenfreien Zeiten gegossen wird.
- Im Frühjahr können Sie der Pflanze ein wenig Kompost zukommen lassen. Mehr an Nährstoffen benötigt der Diptam im Jahresverlauf nicht.
- Sobald Dictamnus albus eingewachsen ist, möchte die Staude ihre Ruhe haben und nicht umgepflanzt werden.
Den Diptam pflanzen und vermehren
Der Diptam kann den größten Teil des Jahres gepflanzt werden – von Frühjahr bis Herbst ist für die Wildstaude Pflanzzeit. Achten Sie beim Einpflanzen nicht nur auf das Tragen von Handschuhen, sondern auch auf einen ausreichenden Pflanzabstand von etwa 50 Zentimeter in alle Richtungen. So kommen sich die jeweiligen Pflanzen nicht ins Gehege und können sich gut entwickeln.
Diese buschig wachsende Staude lässt sich durch Aussaat selbst vermehren. Sofern eigene Samen vorhanden sind, können diese selbstredend verwendet werden. Andernfalls ist Saatgut dieser Pflanze auch im Handel erhältlich. Dieser Kaltkeimer wird zwischen August bis November ausgesät. Denken Sie an die Handschuhe, wenn Sie die Samen aus den eigenen Pflanzen gewinnen möchten. Und üben Sie sich in Geduld. In der Regel blühen die Sämlinge nach etwa drei Jahren.
Viele Pflanzen können durch eine Teilung verjüngt und vermehrt werden. Dictamnus albus hingegen ist kein Freund von dieser Vermehrungsmöglichkeit. Wenn Sie dennoch den Wunsch hegen den Diptam zu teilen, ist für dieses Vorhaben die Hilfe eines Fachmanns ratsam.
Schädlinge am Diptam
Ein Schädlingsbefall an dieser Wildstaude ist eher selten. Lediglich mit Schnecken ist zu rechnen – insbesondere, wenn es sich um Jungpflanzen handelt. Solange sich der Diptam im schmackhaften Jungstadium befindet, ist eine regelmäßige Kontrolle ratsam.
Tipps zur Gestaltung
Der Diptam ist ein hübscher Anblick am Gehölzrand im Natur- oder Bauerngarten, aber auch in einem Steingarten oder naturnahen Steppenbeeten. Dictamnus albus macht nicht nur als Solitärpflanze einiges her, sondern wirkt auch mit verschiedenen Pflanzpartnern – je nachdem, um welche Gartengestaltung es sich handelt. In einem Steppenbeet sind beispielsweise verschiedene Ziergräser sowie die Spanische Edeldistel Mannstreu und der Kaukasus Storchschnabel attraktive Begleiter.
Abhängig davon, welche Farbtöne in den Beeten hauptsächlich vertreten sind, kann Dictamnus albus ‘Albiflorus’ durchaus die bessere Wahl sein. Die strahlend weißen Blüten dieser Sorte sind nicht minder hübsch anzusehen und fügen sich harmonisch in die Gestaltung ein.
Bilder: großes Bild ganz oben: © Nicolette Wollentin | Dreamstime.com (#206910038 – Pink Diptam Dictamnus albus in the garden);
großes Bild: © Timelynx | Dreamstime.com (#92658504 – Gas plant Dictamnus albus);
kleines Bild: © Geografika | Dreamstime.com (#48743867 – White flowers of Dictamnus albus, burning bush.)