Was eigentlich ein lustiger Reim ist, ist für den Gärtner gar nicht lustig. Denn wenn dieser Wanzen an seinem Grünzeug findet, dann schrillen alle Alarmglocken. Dabei sollte man erst einmal Ruhe bewahren, denn nicht jede Wanze, die im Garten gesichtet wird, gehört zu den Schädlingen. Es gibt mehrere hundert Wanzenarten auf der Welt, davon sind allerdings nur wenige darunter, die sich auf Pflanzen spezialisiert haben. Der Oberbegriff ist die Blattwanze, darunter gibt es noch weitere, wie etwa die Beerenwanze.
Wanzen und die Gier nach Pflanzensaft
In jedem Fall sollte man sich die Pflanze, auf denen die Wanze gesichtet wurde, näher ansehen. Sind dort in Blättern und Früchten Löcher zu finden, dann handelt es sich aber tatsächlich um diese Schädlinge. Sie besitzen einen Mundstachel, mit dem sie den Pflanzen nicht nur Stichwunden zufügen, sondern diese auch aussaugen und durch den Speichel sogar Giftstoffe, sogenannte Toxine, an die Pflanze abgeben. Dies hat zur Folge, dass sich keine neuen Triebe mehr bilden können. Gefährlich sind nicht nur die ausgewachsenen Wanzen, sondern auch deren Larven.
Zu finden sind solche Wanzen an Obst, vor allem an Beerenobst, Apfel- und Birnbäumen und an Erdbeeren, an Gemüse wie Bohnen, Kartoffeln oder Kohl, und auch an Ziersträuchern, Kübel- und Balkonpflanzen, Stauden und Rosen. Vor allem aber dann, wenn in der Nähe Wiesen zu finden sind, denn dort leben und verkriechen sie sich gerne. Einen Wanzenbefall kann man im Übrigen nicht nur sehen, sondern vor allem auch riechen. Die Insekten verbreiten vor allem bei Berührung einen ekelhaften Gestank.
Wie man einen Wanzenbefall erkennt
Neben dem bereits oben genannten Lochfraß gibt es weitere Symptome, auf die Sie achten sollten:
- Dort, wo die Wanze mit ihrem Stachel kleine Einstichstellen hinterlassen hat, färben sich Blätter und Stängel braun.
- Triebspitzen, Blüten und auch Früchte, also nicht nur Blätter, sind bei Befall verkümmert.
- Das Blattgewebe ist aufgerissen.
- Knospen sind ungeöffnet, Blüten nur halb geöffnet.
- Sofern sogenannte Stinkwanzen sich über Obst hermachen, wird dieses durch das stinkende Sekret ungenießbar.
Wanzen vermehren sich besonders dann, wenn es sehr heiß und längere Zeit trocken ist.
Wie man Wanzen vorbeugt
Es gibt einige Dinge, die Sie unternehmen können, damit sich Wanzen bei Ihnen im Garten gar nicht erst breitmachen:
- Durchforsten Sie bereits im Frühling, wenn es beginnt, warm zu werden, Ihren Garten. Sofern Sie Wanzen finden, sammeln Sie diese sofort ab, damit sich diese nicht erst noch vermehren können.
- Auch sollten Sie besonders in heißen, trockenen Perioden auf Wanzenjagd gehen. Ein Tipp: Wanzen sind Ihnen beim Einsammeln behilflich! Bei Gefahr lassen sie sich von der Pflanze fallen und stellen sich tot. Dadurch können Sie sie bequem einsammeln.
- Durch regelmäßiges Gießen des Gartens beugt man Blattwanzen ebenfalls vor. Ideal wäre es, wenn der Boden durchgehend feucht ist.
- Sofern Sie einen Teich haben, finden sich wohl auch natürliche Feinde wie Frösche oder Kröten, die die Wanzen gerne verspeisen.
- Im Winter kommen Wanzen auch gerne mal nach drinnen. Sofern Sie im Haus welche finden, sofort einsammeln und nach draußen bringen. Bei Minusgraden sterben sie ab.
Wie man Wanzen bekämpft
Neben den vorbeugenden Maßnahmen können Sie aber Wanzen auch bekämpfen. Chemische Mittel sollten immer die allerletzte Möglichkeit sein. Daher hier ein paar Hausmittel, die keine Gifte für die Umwelt enthalten.
- Abschütteln
Wie schon erwähnt empfiehlt sich bei Befall das Abschütteln und Aufsammeln der Pflanzen. Achtung: Tragen Sie dabei immer Handschuhe. Sollte eine Stinkwanze darunter sein, kann diese ihr Sekret nicht auf die Hände sprühen. - Seifenlauge
Mischen Sie flüssige Schmierseife oder Spülmittel, beides sollte allerdings ohne Zusätze sein, mit Wasser und verrühren Sie dieses Gemisch zu einer Lauge. Damit werden die befallenen Pflanzen eingesprüht – und das mehrmals täglich. - Spiritus
Anstatt der Seifenlauge können Sie auch Spiritus verwenden. Die Anwendung ist genauso durchzuführen. Noch bessere Erfolge haben Sie, wenn Sie Seifenlauge und Spiritus verwenden. - Neemöl
Neemöl wird aus dem Neembaum gewonnen und ist vollkommen natürlich. Daher kann dieses Mittel Tieren und Pflanzen nichts anhaben. Außer schädlichen Insekten, wie eben den Blattwanzen. Sprühen Sie diese direkt an, so hören diese auf zu Essen und sich zu vermehren.
Abstand sollten Sie von Paraffinöl nehmen, da dieses aus Kohlenwasserstoffen gewonnen wird, die in Erdöl vorkommen und somit zu den chemischen Mitteln zählt. Außerdem werden durch das Öl nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge, wie etwa der Marienkäfer geschädigt.
Allerdings sollten Sie jetzt auch nicht in Panik verfallen, wenn Sie Wanzen im Garten sichten. Die Schäden, die durch diese Insekten entstehen, sind im Vergleich zu vielen anderen eher gering einzuschätzen. Dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen und die vorgenannten Maßnahmen ergreifen.
Bilder: © cane