Bienen gibt es in der Natur doch genug, da muss ich meinen Garten doch nicht auch noch besonders ausstatten. Täuschen Sie sich da mal nicht! Mit Sicherheit haben Sie bereits vom Bienensterben gehört, das unterschiedliche Gründe hat und noch nicht vollständig erforscht werden konnte. Und mit Sicherheit tragen auch Gärten, die nicht gerade bienenfreundlich sind, dazu bei, dass die Honigsammler immer weniger Lebensraum zur Verfügung haben. Deswegen sollte jeder Hobbygärtner sich einfach mal ein paar Minuten Zeit nehmen und über einen bienenfreundlichen Garten nachdenken. Ist gar nicht schwer, sieht trotzdem gut aus und bedeutet sogar weniger Arbeit. Also dann …
Bienenfreundlicher Garten – so einfach ist das!
Zuerst einmal sollte klar sein: Die chemische Keule hat im bienenfreundlichen Garten nichts verloren! Und auch sonst sollte man darauf verzichten. Wer nun meint, er habe doch Blumenbeete, an denen die Bienen genügend Pollen finden, der irrt meist. Denn es kommt tatsächlich darauf an, dass Sie auch bienenfreundliche Pflanzen haben. Und das ist nun mal nicht jede Pflanze. So sieht die gefüllte Pfingstrose, die gezüchtete Dahlie oder die Geranie zwar toll aus, doch für Bienen sind diese Blumen nicht geeignet. Einheimisch sollte es sein, denn das steht bei Bienen ganz oben auf dem Speiseplan. Auch lieben die Insekten die Sonne. Blumen, die vor allem im Schatten zu finden sind, werden meist gemieden. Somit ergeben sich einige wichtige Eckpunkte wenn es um die passenden Pflanzen für Insekten, respektive der Bienen geht:
- Blumen in der Sonne pflanzen.
- Nicht nur Blumenbeete, sondern auch Sträucher, Bäume und Kräuter anbieten.
- Einheimische Pflanzen werden bevorzugt.
Im Folgenden möchten wir Ihnen eine Auswahl von Pflanzen bieten, die von Bienen bevorzugt angeflogen werden. Vollständigkeit kann dabei natürlich nicht gewährt werden.
Bienenfreundliche Zwiebel- und Knollenpflanzen:
- Anemonen
- Blausternchen
- Bärlauch
- Buschwindröschen
- Hyazinthen
- Krokusse
- Milchsterne
- Narzissen
- Tulpen
- Winterlinge
Bienenfreundliche Stauden:
- Astern
- Christrosen
- Fette Henne
- Fingerhut
- Glockenblumen
- Graslilien
- Königskerzen
- Kugeldistel
- Löwenmäulchen
- Malven
- Nelken
- Prachtkerzen
- Samtnelken
- Schafgarbe
- Sommeranemonen
- Sonnenblumen
- Stockrosen
- Storchenschnabel
- Vergissmeinnicht
- Weidenröschen
Bienenfreundliche Kräuter:
Bienenfreundliche Sträucher und Bäume
- Apfelbäume
- Bergahorn
- Birnenbäume
- Brombeeren
- Johannisbeeren
- Himbeeren
- Kastanien
- Kirschbäume
- Kreuzdorn
- Linden
- Mirabellen
- Robinie
- Sanddorn
- Schneebeeren
- Stachelbeeren
- Weiden
- Weidekätzchen
- Weißdorn
- Winterlinden
- Zwetschgenbäume
Weitere Blumen für Bienen im Garten wachsen im Übrigen einfach so in der Wiese. Wildblumen werden die auch genannt. Ob Mohn, Glockenblumen, Klee oder auch Löwenzahn – um nur einige wenige und bekannte zu nennen – dort lassen sich Bienen ebenfalls gerne nieder! Wer also aus seiner Wiese im Garten einen Golfrasen macht, auf dem keine Blume zu finden ist, tut genau das falsche. Und ob ein solcher Rasen tatsächlich besser aussieht, als eine wilde Blumenwiese, sei mal dahingestellt.
Bienenfreundlicher Garten – was Sie noch tun können
- Sorgen Sie für eine arten- und sortenreiche Gestaltung Ihres Gartens, der von März bis November blüht, so stellen Sie sicher, dass die Bienen immer eine Anlaufstelle haben.
- Mähen Sie den Rasen / die Wiese im Garten nur zwei- bis dreimal im Jahr. So wird gewährleistet, dass viele Wildblumen bei Ihnen zu finden sind.
- Mähen Sie die Wiese nur zu Zeiten, in denen nicht geflogen wird. Das heißt entweder früh am Morgen oder spät am Abend oder bei schlechter Witterung.
- Sofern Sie Ihren Rasen regelmäßiger mähen möchten, können Sie auch wilde Ecken im Garten schaffen, die zum Anfliegen der Bienen geeignet sind.
- Auch Gemüsebeete locken Bienen an. Neben Kräutern (wie oben bereits aufgelistet) mögen die Honigsammler auch Pflanzen wie Kürbis, Zucchini, Gurken, Zwiebeln, Möhren und Kohl.
- Verzichten Sie auf den Rückschnitt von verblühten Stauden und lassen Sie diese den Winter über stehen. In den Stängeln können nämlich Wildbienenarten überwintern.
- Mehr gleichartige Pflanzen anstatt eine breite Vielfalt im Garten schaffen, so müssen sich die Bienen nicht permanent umorientieren.
- Schaffen Sie auch Anflugstellen wie Wasserschalen, einen Bachlauf oder einen Teich – dort können sich die Insekten niederlassen und ihren Durst stillen.
- Auch Rückzugsorte wie hohle Baumstämme werden Bienen dankbar annehmen.
Naturbelassen ist also das Zauberwort – ohne dass der Garten ungepflegt aussieht! Probieren Sie es einfach mal aus, Sie werden sehen, dass Sie weniger Arbeit haben, als wenn mit der Nagelschere zu hohe Grashalme unbedingt gekürzt werden müssen oder es nur die exotischsten Pflanzen sein dürfen. Locken auch Sie Bienen in Ihren Garten, denn die friedlichen Insekten brauchen uns!
Bilder: © cane