Gartenmelde – alte Nutzpflanze neu entdeckt

Auch bei den Gemüsesorten und Kräutern gibt es sie: die Bestseller und die Ladenhüter. Die Gartenmelde (Atriplex hortensis), auch Spanischer Spinat genannt, ist eine alte Nutzpflanze, die in Sachen Anbaubeliebtheit eher ein Schattendasein fristet. Zu Unrecht, wie schon unsere Vorfahren wussten, denn die Garten-Melde ist pflegeleicht und wächst zudem rasant. Schon nach recht kurzer Zeit lassen sich zahlreiche Blätter ernten und genießen.

Die einjährige Gartenmelde müssen Sie nicht zwingend als Nutzpflanze säen, Sie können sich auch ihre dekorativen Eigenschaften zu nutze machen. Denn der Spanische Salat ist ein Hingucker. Und garantiert nicht in jedem Garten oder auf jedem Freisitz zu entdecken. Anstelle der Grünen Melde pflanzen Sie die Rote Melde (Atriplex hortensis ‚Rubra‘). Die übrigens auch als Kübelpflanze eine gute Figur macht. Oder Sie wagen sich an die violetten oder gelben Sorten heran – probieren Sie sich einfach durch die Sorten. Egal, ob nun optisch oder geschmacklich.

Gartenmelde
© emer – Fotolia.com (#58573502 – Gartenmelde) Die Gartenmelde benötigt nicht zwingend ein Plätzchen in der Sonne, sondern gibt sich auch mit einem Dasein im Halbschatten zufrieden.

Der ideale Standort für die Gartenmelde im Garten

Die Gartenmelde, die sogar mannshoch werden kann, bevorzugt in Ihrem Garten ein sonniges Plätzchen, akzeptiert aber auch einen Standort im Halbschatten. So müssen Sie also nicht zwingend nach einem sonnigen Flecken Ausschau halten und können diesen für eine Pflanze bereithalten, die unbedingt in die Sonne möchte.

Auch in Bezug auf den Boden ist der Spanische Spinat nicht wählerisch. Atriplex hortensis gibt sich mit jedem Boden zufrieden, wächst und gedeiht allerdings besonders gut in einem feuchten, humösen Boden, der sich in der Sonne befindet. Die Melde probt aber nicht den Aufstand, wenn Sie ihr genau dieses Plätzchen nicht bieten können.

Die ideale Pflege für die Gartenmelde

Der Spanische Spinat fühlt sich, wie bereits erwähnt, besonders in einem stets feuchten Boden wohl. Feucht, nicht nass – permanente Nässe behagt den wenigsten Pflanzen. Damit die Erde nicht austrocknet, insbesondere in den heißen Sommerwochen, passen Sie die Wassergaben am besten dem Wetter an. An trockenen und heißen Tagen benötigt die Garten-Melde selbstredend mehr Wasser, als an kühlen und bedeckten Tagen. Damit Atriplex hortensis an eben den heißen Tagen ausreichend mit dem notwendigen Nass versorgt wird, gießen Sie am besten in den Morgen- und den Abendstunden. Mit diesem „Mehraufwand“ verhindern Sie übrigens auch ein zu frühes Blühen der Melde.

Hinsichtlich der Nährstoffmenge ist die Garten-Melde sehr genügsam. Als sogenannter Schwachzehrer benötigt Atriplex hortensis nur eine geringe zusätzliche Nahrungsergänzung in Form von Dünger. Am besten verwenden Sie einen Bio-Dünger – schließlich möchten Sie die Melde guten Gewissens genießen.

Die Gartenmelde pflanzen und vermehren

Da die Gartenmelde im Idealfall fast zwei Meter in die Höhe wachsen kann, benötigt sie einen entsprechenden Abstand zur nächsten Pflanze. Damit sich die einzelnen Melden nicht gegenseitig ins Gehege kommen, sind 30 Zentimeter Pflanzabstand notwendig – die Garten-Melde hat die Angewohnheit, sich reichlich zu verzweigen.

So können Sie also schon direkt beim Säen auf den nötigen Abstand achten oder die Pflänzchen ausdünnen, sobald die Saat aufgelaufen ist. Die überzähligen und noch jungen Melde-Pflänzchen können Sie direkt an Ort und Stelle in den Gartenboden einarbeiten. So kommen Sie gleich in den Genuss einer kostenlosen Gründüngung.

Die Melde ist nebenbei bemerkt nicht verfroren, sodass Sie schon zeitig mit der direkten Aussaat ins Freiland beginnen können. Sobald Sie feststellen, dass der Boden offen ist, können Sie die ersten Samen legen. Wie tief die Samen in die Erde kommen? Die ideale Saattiefe liegt zwischen einem bis maximal zwei Zentimeter. Die Samen sollten also nicht zu flach, aber auch nicht zu tief gelegt werden.

Wenn Sie möchten, können Sie das gesamte Jahr über die Gartenmelde anbauen und ernten. Säen Sie einfach ein bis zwei Mal im Monat nach. Auch den gesamten Sommer über – selbst im August können Sie ein letztes Mal Samen in die Erde bringen. Denn der Spanische Spinat wächst schnell und kann somit zügig geerntet werden. Beachten Sie allerdings beim Nachsäen die Personenanzahl Ihres Haushalts. Wie beim Salat kann es schnell passieren, dass Sie oder ein Familienmitglied die Melde nicht mehr sehen können.

Die Gartenmelde bringt allerdings nicht nur Vorzüge, wie die Anspruchslosigkeit oder kurze Kulturdauer, mit sich … der Spanische Spinat hat die Angewohnheit, sich selbstständig im gesamten Garten auszubreiten, wenn Sie seinem Ausbreitungsdrang nachkommen und keine Grenzen setzen.

Was gibt es sonst noch zu beachten?

Die Gartenmelde, ein Familienmitglied der Gänsefußgewächse, sollte unbedingt mit in die Fruchtfolge einbezogen werden. Säen Sie die Melde nicht vor oder nach anderen Familienmitgliedern an – also beispielsweise Mangold oder Spinat.

Die Gartenmelde ernten

Die jungen Blätter können Sie immer wieder frisch nach Bedarf ernten und als Salat verwenden oder andere Blattsalate mit der Melde aufpeppen. Die älteren Blätter hingegen werden ebenfalls einzeln von der Pflanze abgezupft, aber nicht mehr für einen schmackhaften Salat verwendet, sondern wie ganz normaler frischer Spinat zubereitet.

Sobald die Gartenmelde anfängt zu blühen, ist damit die Ernte der Pflanze beendet. Aus diesem Grund ist es ratsam, immer wieder ein paar Samen in die Erde zu bringen, um stets, wenn Sie das möchten, Gartenmelde zur Hand zu haben.

Bild: © emer – Fotolia.com (#58573502 – Gartenmelde)