Die Löwenmäulchen gehören zu den Klassikern im Garten. Denn diese Pflanze ist nicht nur anspruchslos und pflegeleicht, sondern auch äußerst farbenfroh. Manch Löwenmaul kokettiert mit leuchtenden Blüten, während ein anderes sich in Pastelltönen gekonnt in Szene setzt. Nahezu alle Farben sind vertreten – lediglich mit blauen Blüten kann die Pflanze nicht dienen.
Dafür aber unter Umständen mit einer langen Blüte. Normalerweise blühen die Löwenmäulchen etwa von Juni bis in den späten September. Die Blütezeit verlängert sich allerdings, wenn das Quecksilber im Herbst nicht zu tief fällt. Dann kann es durchaus vorkommen, dass die Löwenmäuler selbst im letzten Quartal noch munter blühen.
Die Löwenmäulchen, botanisch übrigens Antirrhinum, sind aber nicht nur farbreich, sondern auch vielseitig einsetzbar. Dank ihrer Wuchshöhe – kleine Sorten werden etwa 15 bis 20 Zentimeter hoch, hochwüchsige Sorten erreichen gerne mal einen ganzen Meter – können sie problemlos in die Gartengestaltung einbezogen werden. Ob nun im Wechselflor oder in der Staudenrabatte. Selbst ein Plätzchen im Topf oder Balkonkasten scheuen Löwenmäuler nicht. Und auch als Schnittblume macht die Pflanze in der Vase eine gute Figur.
Der optimale Standort für Löwenmäulchen im Garten
Löwenmäuler benötigen nicht grundsätzlich einen sonnigen Standort in Ihrem Garten. Auch ein Plätzchen im warmen und sehr hellen Schatten wird toleriert. Allerdings entwickelt sich die krautig wachsende Zierpflanze besser an einem hellen Flecken.
Löwenmäulchen möchten keinen nassen Boden vorfinden. In einem solchen fühlt sich die Pflanze überhaupt nicht wohl. Die Erde sollte unbedingt durchlässig sein. Abhilfe schafft bei einer nicht optimalen Erde eine Bodenverbesserung, die vielen Pflanzen zugute kommt. Zudem kann das Substrat reich an Nährstoffen sein, muss es aber nicht zwingend. Das können Sie später auch durch ein wenig Dünger wieder ausgleichen.
Die ideale Pflege für Löwenmäulchen
Damit der Boden durchlässig bleibt, ist es ratsam, diesen regelmäßig zu lockern. So vermeiden Sie, dass sich das Wasser staut und die Zierpflanze nicht zu nass steht. Dauerhaft nasse Füße kann das Ende bedeuten.
Achten Sie beim Gießen also darauf, dass Sie es nicht zu gut meinen. Mit etwas Trockenheit kommt die Pflanze besser zurecht. Dennoch ist ein gleichmäßig feuchtes Substrat anzustreben. Diese Zierpflanze ist kein Freund von kalkhaltigem Wasser. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, Regenwasser in einer Zisterne oder Tonne zu sammeln?
Sofern der Boden von Anfang an recht nährstoffreich war, müssen Sie nicht zwingend einen Dünger geben. Andernfalls können Sie mit ein wenig Kompost beigeben oder mit anderen organischen Düngern die Pflanze düngen.
Die kleinwüchsigen Antirrhinum-Sorten besitzen ausreichend Standfestigkeit. Hochwüchsige Löwenmäuler hingegen benötigen eine Stütze, damit sie nicht schon bei der ersten Windböe abknicken. Setzen Sie also am besten schon beim Pflanzen einen Pflanzstab in die Erde.
Ihr Nachbar hat schöne buschige Löwenmäulchen im Garten stehen und Ihnen den „Trick“ nicht verraten? Ganz sicher hat er nach dem Blühbeginn den Mitteltrieb herausgeschnitten. Das hat zur Folge, dass die Zierpflanze angeregt wird, seitliche Triebe auszubilden. Mehr Triebe, mehr Blüten.
Die Blütenpracht erhalten beziehungsweise verlängern Sie auch durch das sogenannte Ausputzen. Wenn Sie das nicht bei allen Trieben machen, können sich die Samen ausbilden. Damit können Sie dann selbst Löwenmäulchen vermehren. Was die Zierpflanze übrigens auch gerne selber übernimmt. Fühlt sich die Pflanze an einem Ort wohl, haben Sie in der kommenden Saison von ganz alleine und ohne Ihr Zutun neue Löwenmäuler.
Löwenmäulchen vermehren und pflanzen
Antirrhinum können Sie problemlos durch Aussaat selbst vermehren – entweder durch selbst gewonnene oder gekaufte Samen. Beim Kauf der Samen achten Sie auf den Zustand der Tütchen. Sind die Samentütchen feucht gelagert worden, erkennbar durch gewelltes Papier, lassen Sie besser die Finger davon. Suchen Sie lieber ein anderes Fachgeschäft auf.
Ende Januar/Anfang Februar beginnt die Anzucht in den eigenen vier Wänden. Im späten April heißt es dann für die Jungpflanzen: Raus an die frische Luft und rein in die Beete oder Töpfe.
Sie haben keinen Platz für eigenen Nachwuchs? Kein Problem! Denn Ende April können Sie die Samen auch im Freiland ausbringen. Eine gute Alternative bei Platzmangel.
Denken Sie daran, dass es sich bei dieser krautig wachsenden Zierpflanze um einen Kaltkeimer handelt.
Sicherlich möchten Sie nicht nur ein einzelnes Löwenmäulchen pflanzen. Da Pflanzen nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite wachsen, ist ein ausreichender Pflanzabstand notwendig. Handelt es sich um eine kleinwüchsige Sorte, ist ein Abstand von zehn bis 20 Zentimeter ausreichend. Bei hochwüchsigen Antirrhinum-Sorten hingegen sollten Sie 40 bis 50 Zentimeter einplanen. Vergessen Sie den Pflanzstab nicht.
Bilder: großes Bild ganz oben: © Ihar Mamchyts | Dreamstime.com (#137388313 – Flower bed panorama with a antirrhinum.);
kleines Bild: © ottochka – Fotolia.com (#55826356 – Antirrhinum or snapdragon)