Zugegeben, die Wintermonate haben oft etwas tristes und trostloses an sich. Wobei ich auch dieser Jahreszeit etwas abgewinnen kann. Insbesondere, wenn es draußen eisig kalt ist – dann schmecken mir Tee und heißer Kakao besonders gut. Und vom Wohnzimmer aus kann ich meine geliebten Schneeglöckchen bewundern. Und in dieser Saison, also 2014, haben sie sich schön vermehrt. Der hintere Teil des Gartens gehört den Schneeglöckchen schon fast alleine. Mitten im Rasen haben sie sich breit gemacht. Ergo entfällt das Rasenmähen erst einmal – schließlich will ich es mir mit den Schneeglöckchen nicht verderben und sie in Ruhe einziehen lassen.
Und damit das Jahr nicht so farblos beginnt, habe ich zahlreiche Krokusse im letzten Herbst in die Erde gebracht. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Bakker Holland bedanken, die mir passend zur Zwiebelstecksaison 2013 ein riesiges Geschenkpaket mit zahlreichen verschiedenen Blumenzwiebeln geschickt haben. Und der größte Teil unserer Krokusse stammt aus diesem Paket. Nun stehen an den verschiedensten Stellen im Garten und Vorgarten leuchtende Krokusse – fast alle Farben, die diese Zwiebelblumen zu bieten haben, sind vertreten. Lediglich die weißen Krokusse fehlen.
Während die Krokusse um die Wette blühen, zeigen sich die Blüten von Katharine Hodgkin, einer Zwergiris – ebenfalls aus dem Geschenkpaket. Da ich die Zwiebeln nicht ganz so eng gesteckt habe, werde ich wohl diese Zwiebelblume in der kommenden Saison „aufrüsten“. Da lässt sich gestalterisch noch einiges machen. Zumal sie farblich wunderbar mit den Narzissen harmoniert, die daneben stehen. Und wenn die Zwergiris eingezogen ist, dann ist ein wenig Platz für Sommerblumen, wie Tagetes.
Apropos Narzissen. Diese Sorte blüht schon seit mindestens zwei Wochen – und wir haben heute erst Mitte März 2014. Gut, in diesem Frühjahr muss man sich wohl über nichts mehr wirklich wundern. Stattdessen genieße ich lieber diese leuchtenden Blüten. Die übrigens recht groß geraten sind. Und alle Narzissenzwiebeln haben sich prima entwickelt. Bei unserem lehmigen Boden hatte ich anfangs so meine Bedenken. Aber scheinbar waren die unbegründet.
Neben den Trompeten-Narzissen stehen die Narzissen Wave. Vereinzelt blühen die bereits seit drei Tagen. Die Blüten finde ich sogar noch schöner. Sie sehen halt nicht so klassisch aus, wie man es von den Osterglocken gewohnt ist.
Auch hier sind alle Zwiebeln aus dem Paket aufgegangen, und ich habe keine „Verluste“ zu beklagen. Ich bin gespannt, wie das Beet ausschaut, wenn alle Narzissen dort blühen. Vielleicht sollte ich im Herbst noch einige Narzissen-Zwiebeln nachstecken, damit die Blumen dichter stehen.
Während hinten im Garten die Narzissen um die Wette blühen, surrt es im Vorgarten. Die wilde Kirsche ist vor einigen Tagen komplett aufgegangen. Der ganze Baum scheint eine einzige Blüte zu sein. Wenn ich vorne im Vorgarten am Muddeln bin, bleiben gerne mal Nachbarn und Passanten stehen, um den blühenden Baum zu betrachten. Die Obstblüte ist für mich jedes Jahr aufs Neue etwas ganz besonderes. Und ich freue mich schon darauf, wenn unser Apfelbaum und die Süßkirsche nachziehen.
Und in diesem Jahr, 2014, blüht auch endlich unser Flieder wieder. Vor zwei Jahren musste ich den Baum leider wieder einmal schneiden, da er erneut zu groß geworden ist. Mir blutet zwar jedes Mal das Herz, aber leider geht es nicht anders.
Und damit ich im nächsten Jahr nicht wieder komplett auf die Blüte verzichten muss, setze ich in diesem Jahr nur vereinzelte Stämme auf den Stock. Die anderen Stämme folgen dann im kommenden Jahr. So haben auch die Insekten was davon. Wenn der Gemeine Flieder ausgeblüht hat, können sich die Schmetterlinge und anderes Fluggetier über den Sommerflieder hermachen.
Und solange beide Flieder nicht blühen, gibt es trotzdem etwas zu „naschen“ in unserem Garten. Der Gefingerte Lerchensporn steht gerade hoch im Kurs bei den Hummeln. Corydalis solida habe ich um unsere Funkien gesetzt. Beide kommen sich nicht ins Gehege. Ich bin gespannt, wie sich der Lerchensporn aus dem Paket in den nächsten Jahren entwickeln wird.
In den letzten Tagen hatten wir viel Sonne – die Anemone Blue Shades hat sie sichtlich genossen. Wenn Klärchen vom Himmel brennt, öffnen sich die blauen und weißen Blüten. In verschiedenen Teilen des Gartens blühen gerade die „Paket“-Anemonen. Ein Teil liegt den Lilien zu Füßen, während der andere Teil dabei zuschaut, wie der Sizilianische Honiglauch wächst und wächst.
Auch die Hyazinthen stehen teilweise schon in voller Blüte. Hyacinthus orientalis stellt derzeit blaue, violette, pinke und magentafarbene Blüten zur Schau. Auch im Narzissen-Beet werden die restlichen „Paket“-Hyazinthen demnächst schön blühen. Ich bin gespannt, welche Farben mich dann dort erwarten.
So langsam kommt auch der Schneeglanz (Chionodoxa) aus dem Geschenkpaket in Fahrt. Und das gleich in zwei Farben. Farblich harmoniert der Schneeglanz wunderbar mit den verschiedenen Narzissen, die direkt daneben stehen. Da sich diese hübsch blühende Zwiebelblume gerne selbst vermehrt, bin ich gespannt, ob sich der Bestand im kommenden Jahr bereits erweitert hat.
Fast alle Kirschlorbeerbüsche in unserem Garten blühen in diesem vorzeitigen Frühjahr, das wir 2014 genießen können, ebenfalls. Die ganzen Lorbeerkirschen sind übersäht mit Blüten. Und natürlich mit zahlreichen Insekten, die permanent von einer Blüte zur nächsten fliegen.
Lediglich die Büsche, die deutlich mehr Schatten abbekommen, haben kaum Blütenstände ausgebildet. Selbst das Wachstum ist nicht so stark, wie es bei den Kirschlorbeeren der Fall ist, die in unserem Garten den ganzen Tag über die Sonne genießen.
Die Puschkinien (Puschkinia libanotica), die ich direkt neben den Schneeglanz gesteckt habe, blühen nun ebenfalls um die Wette. Zwischen den einzelnen Fliederstämmchen habe ich noch ein wenig Platz frei. Vielleicht sollte ich dort in der kommenden Zwiebelstecksaison noch einige Puschkinienzwiebeln in die Erde bringen. An dem Plätzchen machen sich diese Zwiebelblüher sicherlich gut und fühlen sich hoffentlich wohl. Dann können die Puschkinien ihre Selbstvermehrung antreten. Oder sie bekommen ein Plätzchen im Vorgarten – dort können sie sich nach Herzenslust ausbreiten … wenn ihnen dort das Licht ausreicht.
In dem Narzissen-Sortiment waren unter anderem auch zwei Zwiebeln dieses Exemplares. Wenn ich mich nicht täusche, ist eine Jonquilla-Narzisse. Sollte das nicht der Fall sein, lasse ich mich gerne über die Sorte aufklären. Egal, ob nun Jonquilla oder nicht, finde ich diese Narzisse richtig schön. Ist doch auch mal was anderes, als nur die Osterglocken, die lediglich eine Blüte ausbilden.
Endlich blüht unsere Süßkirsche auch. Ich finde es faszinierend, dass der Kirschbaum drei Gärten weiter schon seit einigen Tagen in voller Blüte steht. Soweit ich weiß, soll es sich dabei um die gleiche Sorte handeln.
Und jedes Jahr ist eben diese Süßkirsche früher dran als unsere. Unser Baum hat sogar noch mehr Sonne, dafür steht er aber so, dass der Wind um die Ecke pfeift. Vielleicht ist das der Grund dafür… Immerhin kann ich mich damit trösten, dass es sich um eine sehr leckere Sorte handelt. Zumindest, wenn ich schneller als die Maden bin.
In manchen Gärten treiben sich Wühlmäuse oder Maulwürfe rum – in meinem Garten sind es die Lilienhähnchen. Nicht eines dieser roten Exemplare hat sich gestern über meine noch jungen Lilien hergemacht. Nein, es waren dann gleich vier dieser Käfer.
Abends ging es dann an die „Waffe“: Gartenschlauch abgerollt, die Lilien abgebraust und die Lilienhähnchen abgesammelt. Ich hoffe nur, dass ich den Nachwuchs erwischt und ich meine Ruhe habe. Die roten Käfer sind zwar hübsch, aber auch gefräßig.
Andere Gärten, andere Pflanzen