Zeigerpflanzen haben weder was mit dem Uhrzeiger zu tun, noch zeigt man diese Pflanzen besonders gerne den Nachbarn. Zeigerpflanzen sind Pflanzenarten, die eine geringe ökologische Potenz haben, das heißt, sie besitzen nicht die Fähigkeit auf Schwankungen von biotischen und abiotischen Umweltfaktoren zu reagieren. Aha, werden Sie vielleicht sagen, und was soll das nun bedeuten? Das ist eigentlich ganz einfach: Zeigerpflanzen, die auch Indikatorpflanzen genannt werden, wachsen nicht überall gleich gut.
Wir alle wissen, dass Boden unterschiedlich beschaffen sein kann. So gibt es stickstoffarmen und stickstoffreichen Boden, sauren und basischen Boden, Sandboden, Salzboden und noch so einige mehr. Gleichzeitig gibt es Pflanzen, die anspruchslos sind und tatsächlich überall gedeihen. Doch dann gibt es wiederum Pflanzen, die eben nur auf bestimmten Untergründen wachsen und blühen und sich mit anderen Böden schwertun. Diese Pflanzen nennt man Zeigerpflanzen. Kommen dann noch Konkurrenzpflanzen dazu, hat es sich wohl mit dem Gedeihen und Fortpflanzen. Doch nicht nur die Bodenbeschaffenheit kann den Zeigerpflanzen einen Strich durch die Rechnung machen, auch die Frage ob sonniger oder schattiger Standort ist wichtig.
Was bedeutet das nun für den Hobbygärtner? In der Regel stehen die Ansprüche der Pflanzen auf den Blumentöpfen, sofern man diese im Gartencenter kauft. Beim Gärtner kann man direkt danach fragen, alternativ merkt man es im Garten sehr schnell, wenn die Pflanzen nicht so blühen, wie sie sollen. Sinnvoll ist es sicherlich auch, den pH-Wert des Bodens zu bestimmen, damit man weiß, welchen Pflanzen es bei einem ganz besonders gut gefällt.
Hier noch ein kleiner und keinesfalls vollständiger Überblick über Zeigerpflanzen:
- Stickstoffarmer Boden: Ackerveilchen, Besenginster
- Stickstoffreicher Boden: Holunder, Quecke
- Kalkhaltiger Boden: Küchenschelle, Rittersporn
- Saurer Boden: Heidekraut, Heidelbeere
- Basischer Boden: Pechnelke, Adonisröschen
- Magnesiumreicher Boden: Roter Fingerhut
- Kaliumreicher Boden: Fuchsschwanz, Bärenklau
- Feuchter Boden: Hahnenfuß, Beinwell
- Trockener Boden: Sonnenröschen, Reiherschnabel
- Staunässe: Gänsefingerkraut, Huflattich
- Sandiger Boden: Heidekraut, Königskerze
- Sonniger Standort: Sonnenröschen
- Schattiger Standort: Sauerklee