Klar, Radieschen können Sie in jedem Supermarkt um die Ecke kaufen. Oftmals schmecken die kleinen Knollen nach allem, nur nicht nach Raphanus sativus var. Sativus, so übrigens die botanische Bezeichnung dieses Kreuzblütlers. Und da dieses Gemüse kinderleicht anzubauen ist, spricht doch nichts dagegen, hier und da ein paar Reihen auszusäen.
Zumal Sie mit Radieschen Ihre Kids in den Garten locken können. Denn dieses Gemüse ist „spannend“ – zwischen Aussaat und Ernte vergeht nicht sonderlich viel Zeit. Und optisch können die Knollen auch punkten. Nicht nur runde Radieschen umfasst das Sortiment, sondern auch längliche. Farblich geht natürlich auch noch was! Klassisch in Rot, dezent in Rosa oder Weiß oder ungewöhnlich in Gelb. Ihre Kinder werden begeistert experimentieren. Und nebenbei noch gesundes Gemüse naschen.
Der optimale Standort für Radieschen im Garten
Die pflegeleichten Radieschen fühlen sich nicht nur in der Sonne wohl, sondern auch im Halbschatten. Letzteres vor allem während der Sommermonate, in denen die Sonne sticht.
Dieses Knollengemüse ist zwar genügsam und aufgrund dessen ein sogenannter Schwachzehrer, möchte aber dennoch ein Mindestmaß an Nahrung im Boden vorfinden. Ideal ist ein durchlässiger Boden, der zuvor mit ein wenig reifem Kompost angereichert wurde. Verwenden Sie nur reifen Kompost, keinesfalls unreifen Kompost oder frischen Mist.
Die ideale Pflege für Radieschen
Die schnellwüchsigen Radies sind zwar pflegeleicht, bedürfen dennoch ein wenig Ihrer Aufmerksamkeit. Insbesondere, was die Wasserversorgung anbelangt. Den größten Erfolg bringt ein gleichmäßig feuchter – nicht triefend nasser – Untergrund. Gerät der Boden zu trocken, werden die Knollen pelzig.
Da Sie schon im Vorfeld den reifen Kompost in den Boden eingearbeitet haben, brauchen Sie sich um eine weitere Düngung nicht zu sorgen. Die außerordentlich genügsamen Radieschen bleiben nicht lange genug in der Erde – ein „Nachschlag“ ist also nicht notwendig.
Radieschen säen und pflanzen
Wie auch Möhren, können Radies zu verschiedenen Zeiten angebaut werden – so gibt es neben frühen auch späte Sorten. Überlegen Sie also am besten schon während der lichtarmen Jahreszeit, wann Sie Radieschen anbauen möchten.
Unter Folie oder Glas kann die Aussaat sogar schon im Februar erfolgen, einen Monat später können Sie die Samen auch im Freiland ausbringen.
In der Regel bietet sich die Reihensaat an. Sofern Sie mehrere Reihen nebeneinander eingeplant haben, lassen Sie zwischen diesen wenigstens 15 Zentimeter Platz. Innerhalb der Reihen reichen vier Zentimeter aus. Am besten legen Sie schon von Anfang an die Samen in einem Abstand von etwa vier Zentimeter – sollte mal ein Samen nicht aufgehen, können Sie schnell noch einen nachlegen. So umgehen Sie später auch ein unnötiges Ausdünnen.
Die Radieschen-Samen werden in etwa einen Zentimeter tiefe Rillen gelegt und dann mit Erde bedeckt. Auf dem Samentütchen meiner derzeitigen Radies wird eine Samentiefe von drei Zentimeter angegeben … bisher sind alle Samen gut aufgegangen und alle Knollen der zweiten Aussaat waren allesamt rund. Wird der Samen zu tief gelegt kann es passieren, dass die runden Radies nicht rund, sondern länglich wachsen.
Damit sich die Aussaat leichter gestaltet, können Sie auch Saatbänder verwenden. Die sich übrigens auch ganz einfach selber machen lassen. Wenn das Wetter mal wieder nicht mitspielt, können Sie beispielsweise neben dem Fernsehen die Aussaatbänder vorbereiten.
Sicherlich bauen Sie nicht nur Radieschen im Garten an, sondern auch anderes Gemüse. Leider verträgt sich dieser Kreuzblütler nicht mit allen – insbesondere nicht mit sich selbst und anderen Kreuzblütlern. Gute Nachbarn hingegen sind beispielsweise Kohlrabi oder Salat.
Sofern Sie die Radies im Beet angepflanzt haben, warten Sie wenigstens drei Jahre ab, bis Sie an gleicher Stelle erneut dieses Knollengemüse aussäen.
Radieschen im Blumenkasten anbauen
Radies lassen sich nicht nur im Beet anbauen, sondern auch im Blumenkasten. Je nachdem wie breit der Balkonkasten geraten ist, können Sie in zwei oder mehr Reihen säen. Allerdings sollten Sie die Erde austauschen, wenn Sie erneut in den gleichen Kasten Radieschen aussäen möchten. Der Dünger, der in der Pflanzerde vorhanden ist, reicht vollkommen für die Radies aus.
Auch im Blumenkasten gilt: Das Substrat konstant feucht halten. An warmen Tagen gegebenenfalls zwei Mal gießen.
Krankheiten und Schädlinge an Radieschen
Es kann immer mal wieder vorkommen, dass auch bei Ihnen ungebetene Gäste auftauchen. Neben Erdflöhen können sich auch Blattläuse einfinden, oder Kohlweißlinge, die in den Radieschen ihre Eier ablegen.
Auch die Kohlhernie kann bei Radieschen auftreten. Als weitere mögliche Krankheit ist auch der Falsche Mehltau zu nennen.
Radieschen ernten
Von der Aussaat bis zur Ernte vergeht bei den Radieschen nicht sonderlich viel Zeit – je nach Jahreszeit, Sorte und Temperatur können es nur vier Wochen sein, bis Sie die ersten reifen Radies in der Hand halten.
Wie Sie die Radieschen am besten ernten? Einfach die Knollen am Laub aus der Erde ziehen. Und da den Kids gerade solche Gartenarbeiten besonders viel Freude bereiten, überlassen Sie vielleicht einfach mal dem Nachwuchs das Beet.
Bilder: © cane